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Akutes Lungenversagen (ARDS)

Das akute Lungenversagen ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die mit einer Sterblichkeit von > 40 % der Patienten beschrieben wird. Das frühe Erkennen und der zeitnahe Beginn einer spezifischen Therapie sowie supportiver Maßnahmen können die Letalität entscheidend senken. In diesem Beitrag wird ein Überblick von der Geschichte bis hin zu den aktuellen Behandlungsempfehlungen gegeben.

FALLBEISPIEL

Alarmierung: Notfallverlegung/ARDS, ECMO. Nach dem Eintreffen in der Klinik werden Sie über die Situation informiert. 26-jährige Patientin mit Darmperforation und Peritonitis. Nach problemloser Extubation klagt die Patientin am 1. postoperativen Tag über Hustenreiz und beginnende Atemnot. Eine Sauerstoffgabe sowie eine nichtinvasive Atemtherapie (NIV) erzielen keine Verbesserung der Sauerstoffsättigung (SpO2). Es erfolgt eine erneute Intubation und Lagerung der Patientin auf den Bauch. Bedingt durch eine weiter andauernde Hypoxämie erfolgt im Verlauf die Hinzuziehung des ECMO-Teams (Extra-Corporale MembranOxygenierung). Zusammen mit dem ECMO-Team transportieren Sie die Patientin in die nächste Uniklinik.

Historischer Rückblick

Es ist der Scham des französischen Arztes René Laënnec zu verdanken, dass wir heute ein Stethoskop zur Verfügung haben. Als er im Jahre 1816 einer jungen Frau mit vermutetem Herzleiden sein Ohr nicht auf die Brust legen wollte, rollte er ein Papierheft zusammen und benutzte dieses als improvisiertes Hörrohr. Damit ließen sich die Geräusche aus dem Brustkorb sogar besser darstellen, wie er feststellte. Ihm wird auch die Prägung des Begriffs Stethoskop: stethos (Brustkorb) und skopeĩn (betrachten/beschauen) zugeschrieben. 1821 beschrieb Laënnec in seinem Werk „A Treatise on Diseases of the Chest“ ein Lungenödem, das sich nicht durch einen Herzfehler erklären ließ.

Bis zur ersten Verwendung des Terminus „ARDS (Acute Respiratory Distress Syndrom)“ im Jahre 1967 durch Ashbaugh et al. wurden verschiedene Begriffe für diese Art von Lungenödem verwendet (z. B. „wet lung“, „shock lung“). Ashbaugh und Petty behandelten auf ihren Intensivstationen 272 Patienten, von denen 12 Patienten ein massives Lungenversagen entwickelten, das deutliche Ähnlichkeiten zum Atemnotsyndrom bei Kindern aufwies. Die Erkenntnisse aus diesen Patienten wurden 1967 unter dem Titel „Acute respiratory distress in adults“ in Lancet veröffentlicht. Erst viele Jahre später, 1994, wurde durch die Amerikanisch-Europäische Konsensuskonferenz eine erste einheitliche Definition veröffentlicht, die mit der Berlin-Klassifikation 2012 die derzeit letzte Aktualisierung fand.

Abkürzungen

ALI: acute lung injury

ARDS: Acute Respiratory Distress Syndrome

ECMO: Extra-Corporal Membrane Oxygenation

FiO2 : Fraction of Inspired Oxygen

IBW: Ideal Body Weight

kg KG: Kilogramm Körpergewicht

NIV: Non-Invasive Ventilation

paO2 : Sauerstoffpartialdruck

PEEP: Positive End-Exspiratory Pressure

SpO2 : Sauerstoffsättigung pulsoximetrisch gemessen

 

Lesen Sie den vollständigen Beitrag Durchatmen? Fehlanzeige! Das akute Lungenversagen (ARDS)

Aus der Zeitschrift retten! 05/2019

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