Anästhesiologie • Intensivmedizin • Notfallmedizin • Schmerztherapie
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Die sonografischen Untersuchungstechniken unterstützen die Point-of-Care-Diagnostik (POC-Diagnostik) bei akutmedizinischen Fragestellungen. Für den Intensiv- und Notfallmediziner gilt: Kenntnisse und Fertigkeiten einer fokussierten Sonografie sind unabdingbar. Dieser Artikel beleuchtet die Optionen der abdominellen Notfallsonografie und gibt praktische Hilfestellung.
Aktueller Stand
Zunehmend kommen in der Akutmedizin kompakte und qualitativ hochwertige mobile Ultraschallgeräte bettseitig zum Einsatz. Neben der Unterstützung bei der Anlage zentralvenöser Katheter bieten die sonografischen Untersuchungen vor allem Hilfe bei der Beantwortung komplexer und therapeutisch relevanter klinischer Fragestellungen. Hierbei sind es nicht die detaillierten Organbefunde, die zum schnellen und akuten Therapieerfolg beitragen, sondern häufig einfache Blickdiagnosen. Daher bieten die DGAI und die DEGUM (Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin) bereits seit Jahren verschiedene Sonografiekurse an, in denen auch die abdominelle Notfallsonografie abgebildet ist.
Merke:
Außerhalb der Regelarbeitszeit sind Sonografieexperten bei akutmedizinischen Fragen nicht immer rasch verfügbar. Hier helfen eigene Fähigkeiten in der POC-Sonografie dem Intensivmediziner bei schnellen, problemorientierten Therapieentscheidungen.
Auf der Intensivstation oder in Notfallsituationen sind Anästhesisten regelmäßig mit typischen klinischen Problemen aus dem Bereich des Abdomens konfrontiert:
Die Sonografie kann zahlreiche der damit verbundenen Fragestellungen beantworten. Hierfür benötigt der Untersucher eine gute technische Ausstattung.
Praktisches Vorgehen
Praktischerweise verfügen heutzutage bereits viele Anästhesisten und Intensivmediziner über sonografische Erfahrungen im Rahmen von Regionalanästhesie, Thorax- und/oder Kardiosonografie. Im Folgenden werden darauf aufbauend die richtige Schallkopfwahl, Methoden zur Darstellungsoptimierung und Bilddokumentation für das Feld der Abdomensonografie vorgestellt. Im Weiteren wird als Grundlage das FAST-Konzept (Focused Assessment with Sonography for Trauma) dargestellt, von dessen Standardschnitten durch Modifikation weitere fokussierte Organinformationen abgeleitet werden können. Die fokussierte Abdomensonografie stellt aber nach wie vor einen konzeptionell jungen Bereich dar. Mögliche Qualifikationserfordernisse sind bereits in der Entwicklung und sollen abschließend skizziert werden.
Wahl des Schallkopfes
Die Sendefrequenz und die kurvige Anordnung der piezoelektrischen Kristalle des Konvexschallkopfes stellen einen Kompromiss dar zwischen
Sonografischer Darstellungsmodus
Am Ultraschallgerät ermöglichen zahlreiche Menüs eine optimale Bildeinstellung für die geplante Untersuchung. Die Geräte sind in der Regel vorkonfiguriert („presets“). Sie können durch den Untersucher mittels verschiedener Vor- und Nachverarbeitungsoptionen (Gain, Fokussierung, Dynamic Range etc.) an die speziellen Erfordernisse angepasst werden. Für die wichtigsten abdominellen Untersuchungsgänge wird meist nur der Brightness-Mode (B-Mode) benötigt, der das klassische sonografische Bild liefert.
Als wichtige Konvention der Abdomensonografie gilt: Kraniale Strukturen im Sagittalschnitt sowie die rechte Patientenseite im Transversalschnitt sind auf dem Monitor jeweils links randbildend. Bei der Bilddokumentation wird diese Absprache durch ein sog. Piktogramm und die jeweiligen Patientendaten ergänzt.
Untersuchungskonzepte und Schnittebenen
Das FAST-Konzept ist die wohl am weitesten verbreitete und am besten evaluierte sonografische Untersuchungsmethode für fokussierte klinische Fragestellungen. Ursprünglich wurde FAST für die thorakoabdominelle Sofortdiagnostik bei polytraumatisierten Patienten entwickelt. Nach heutigem Stand wird FAST in 5 standardisierten Schnitten dazu verwendet, nach freier Flüssigkeit in den Pleuraräumen und tiefen peritonealen Umschlagsfalten zu fahnden. Manche Autoren ergänzen den Untersuchungsgang durch eine 6. Position, den subkostalen Vierkammerblick der transthorakalen Echokardiografie. Vorteile werden hier im schnellen Nachweis eines Perikardergusses, der Beurteilung der kardialen Füllung sowie in einer orientierenden Einschätzung der Pumpfunktion gesehen. In jüngster Zeit wurden diese 6 Standardschnitte noch um die Pneumothoraxdiagnostik erweitert und unter dem Namen eFAST (extended FAST) publiziert.
Lesen Sie hier den vollständigen Beitrag Abdominelle Notfallsonografie in der Intensiv- und Akutmedizin
Aus der Zeitschrift AINS 02/2019
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