Schlaganfall – Wann kommt wer auf eine Stroke-Unit?
Zusammenfassung
Patienten mit akutem Schlaganfall profitieren im Hinblick auf Mortalität und Outcome deutlich von einer Akutbehandlung auf einer Stroke-Unit (SU). Hierbei handelt es sich um eine spezialisierte Station mit Monitorüberwachung, auf der ein multiprofessionelles Team (u. a. Ärzte- und Pflegeteam, Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie, Sozialarbeiter, Neuropsychologie) rund um die Uhr Schlaganfallpatienten betreut. Der folgende Beitrag dient als kurzer Leitfaden zum Umgang mit Schlaganfallpatienten in der Aufnahmesituation und auf der Stroke-Unit selbst.
Die ersten SUs wurden im angelsächsischen und skandinavischen Raum entwickelt – zunächst als frührehabilitative Einrichtung. Das deutsche Stroke-Unit-Konzept, das 1994 die ersten SUs hervorbrachte, unterschied sich hiervon, indem es das multimodale Monitoring des akuten Schlaganfallpatienten und die damals zunehmende Anwendung der systemischen Thrombolysetherapie als wesentliche Punkte zum frührehabilitativen Aspekt hinzufügte.
Aktuell existieren bundesweit > 200 nach den Richtlinien der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zertifizierte Stroke-Units.
Bedeutung der Stroke-Unit
Bisher ist die Behandlung auf einer SU neben der systemischen Thrombolyse die einzige evidenzbasierte Therapie des akuten Schlaganfalls, die das funktionelle Outcome der Patienten signifikant verbessert.
2011 wurden knapp 55 % aller Schlaganfallpatienten in Deutschland auf einer SU behandelt.
Wir möchten in diesem Schritt-für-Schritt-Artikel in komprimierter Form die Behandlung von akuten Schlaganfallpatienten beispielhaft am Vorgehen in unserem Haus darstellen – von der Notaufnahme bis zur Entlassung / Verlegung von der SU nach Hause, auf Normalstation oder in die Frührehabilitation.
Der Schlaganfallpatient in der Notaufnahme
Wichtige Infos vor Einlieferung
Bereits vor Einlieferung des Patienten in die Notaufnahme durch den Rettungsdienst oder Notarzt sollte optimalerweise eine telefonische Kontaktaufnahme mit dem diensthabenden Neurologen erfolgen. So kann man Schlaganfallpatienten, die für eine systemische Thrombolyse oder Thrombektomie potenziell infrage kommen schon im Vorfeld identifizieren und weiterführende organisatorische Schritte in die Wege leiten. Folgende Informationen sollten dafür abgefragt werden:
Welche neurologischen Ausfälle liegen vor?
- Zeitpunkt des Symptombeginns
- Alter des Patienten, Vorerkrankungen, Intensivpflichtigkeit
- funktioneller Zustand vor dem Ereignis
- Vormedikation (v. a. Gerinnungshemmer)
Den gesamten Beitrag zum Thema Schlaganfall und Stroke-Units können Sie hier abrufen.