Lotta isst mit der Familie

Wenn Katrin, Christian und Lotta gemeinsam am Tisch sitzen, dann geht es allen gut. Jeder spürt auf seine Art, dass es hier nicht nur darum geht, satt zu werden, sondern gemeinsam zu genießen, Pläne zu schmieden für den nächsten Ausflug oder zu überlegen, wo wir was einkaufen, wenn am Sonntag die Großeltern zu Besuch kommen.

Manchmal reden sie aber nur über das Essen: welche Farben es hat, ob es diese Farben in der Woche schon gegeben hat, wie das Essen sich im Mund anfühlt oder wem es wie schmeckt. Katrin und Christian stellen die Mahlzeiten so zusammen, dass alles gegessen werden darf; das Angebot stimmt. Es ist nach den Regeln des Ernährungsrads zusammengestellt. So kann Lotta in eigener Sache entscheiden, was sie gerne essen möchte, sie ist die Expertin für ihren eigenen Appetit und Hunger. Manchmal bekommt Lotta gar nicht mit, ob sie schon satt ist oder noch hungrig, da sie immer wieder auf die Teller der Eltern und auf die Eltern selbst schauen muss, wie diese essen und miteinander umgehen.

Wie halten wir’s mit den Tischmanieren?

Katrin und Christian kommen beide aus großen Familien mit vielen Geschwistern. Sie haben erlebt, wie Tischmanieren dazu beigetragen haben, dass das Essen mit so vielen Menschen am Tisch zu einem Gemeinschaftserlebnis wurde. Auch wenn Sie das als Kind nicht immer so toll fanden, sich daran zu halten. Aber hätten ihre Eltern nicht darauf geachtet, hätte jeder Einzelne nur für sich dafür gesorgt und schnell Hunger und Durst gestillt, frei nach dem Motto: »Was ich in meinem Bauch habe, das kann mir keiner mehr nehmen.« Das ist für sie Motivation genug, für Lotta als Modell beim Essen zu dienen und sie ihrem Alter entsprechend für die eine oder andere Tischregel zu begeistern.

Vorgelebte erste Tischregeln

Als Lotta auf ihrem eigenen Stuhl am Tisch saß, bekam jeder am Tisch seinen festen Platz. Lotta durfte auch immer mit dem Essen spielen, solange Katrin und Christian erkennen konnten, dass dieses Spiel Lotta dazu dient, das Essen mit allen Sinnen kennenzulernen. In dem Moment, in dem sie das Brot vom Hochstuhl herunterkrümeln ließ, war ihnen beiden klar, dass Lotta nicht mehr hungrig, eventuell müde war oder ihre Freiheiten bei Tisch ausprobieren wollte. Das haben sie dann nicht mehr zugelassen und die Mahlzeit für Lotta beendet.

Für alle gab es immer schon das gleiche Geschirr und Besteck und auch das Essen war für alle gleich. Das Essen stellen Katrin und Christian in Schüsseln gefüllt auf den Tisch und so üben sie mit Lotta von klein auf, sich den Teller selbst zu füllen und zu gestalten. Hier kann Lotta sicherlich schon sehr viel selbst tun, aber noch nicht immer ganz allein. Katrin und Christian freuen sich darüber, wie Lotta auf diese Weise schon gut gelernt hat, ihren Hunger einzuschätzen und sich dementsprechend den Teller zu füllen. Sie beginnen die Mahlzeiten immer gemeinsam, doch wenn Lotta satt ist, Katrin und Christian noch ein wenig länger sitzen, essen und sprechen möchten, darf Lotta gerne aufstehen und spielen gehen. Die beiden haben sich jetzt schon überlegt, dass, wenn irgendwann ein zweites Kind da sein sollte, die Geschwister aufeinander warten sollten, bis sie vom Tisch aufstehen. Von Zuhause kennen sie es nicht anders, dass beim Essen die Atmosphäre weder vom Radio oder Fernsehen noch vom Telefon gestört wird. Katrin und Christian sind sich sicher: Die wichtigsten Zutaten für ein gemeinsames Essen sind Gelassenheit und Humor gegenüber Lottas Unbekümmertheit, möglicher Ungeschicklichkeit und den Putzarbeiten am Ende der Mahlzeit.

Abwechslungsreiches Essen und Probieren  

Lotta kann sich über ihre experimentierfreudigen Eltern freuen, denn so, wie sie jeden Tag ein neues Wort lernt, lernt sie immer wieder neue Lebensmittel und Gerichte kennen. Sie lernt auch, was man wann, z. B. zu welcher Jahreszeit, isst und welche Kombinationen gut zueinander passen. Auch weiß sie inzwischen, dass es zu bestimmten Anlässen wie Weihnachten, Geburtstagen und Ostern besondere Gerichte gibt, auf die sie sich auch schon vorher freut. Katrin und Christian achten darauf, Lotta langsam ans Essen heranzuführen. Immer dann, wenn es etwas ganz Neues gibt, ist mindestens auch eine vertraute Komponente auf dem Tisch, wie z. B. die geliebten Nudeln oder das Kartoffelpüree. So wird Lotta immer mutiger, auch neue Dinge auszuprobieren.

Lotta isst mit Messer und Gabel  

Als Lotta dann nach der Beikostzeit mit am Familientisch saß und Stückiges essen konnte, wollte sie auch mehr und mehr alleine und selbstständig mit Besteck, nicht nur mit den Fingern, essen. Katrin und Christian haben ihr dann auch Besteck hingelegt – eine Kuchengabel, einen Dessertlöffel und ein Messer mit abgerundeter Klinge, ein altes Buttermesser. Sie waren sehr gespannt darauf, wie Lotta mit diesem Angebot umgehen würde. Lottas erster Griff ging zur Gabel und es stellte sich schnell heraus, wie gut sie damit Brot, Nudeln, Kartoffeln und Gemüse sowie Obststückchen aufpieksen und in den Mund stecken konnte. Das Messer nahm sie zum Bestreichen ihres Brotes, nur der Löffel stellte anfangs eine große Herausforderung dar. Sie probierte es zunächst mit Joghurt, aber davon ist doch sehr viel auf dem Lätzchen und Boden gelandet. Etwas später ging dann der etwas festere Kartoffelbrei schon sehr viel besser und dieses positive Erlebnis bestätigte sie, weiter zu üben. Auch wenn sie gerne mit dem Besteck übt, liebt sie es, mit den Fingern zu essen oder ab und zu auch einmal gefüttert zu werden, zum Beispiel mit einer guten Hühnersuppe.

Wenn alle Hunger haben, klappt es am besten  

Wenn Katrin, Christian und Lotta so richtig hungrig sind, konzentrieren sie sich erst einmal alle auf ihr Essen und mögen gar nicht miteinander reden. Es kommen auch gar keine Diskussionen über das Essen auf, denn der Hunger macht mutig und lässt einen dann auch schon einmal vergessen, dass man das Möhrengemüse eigentlich gar nicht »so gerne« isst. So achten Katrin und Christian nicht nur bei Lotta, sondern auch bei sich darauf, dass sie die Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten genau einhalten, nichts oder nur wenig zwischendurch essen und dass zwischen zwei Mahlzeiten mindestens 2 bis 3 Stunden Pause sind. Katrin und Christian schätzen das sich einstellende Hungergefühl und haben beobachtet, dass sich dadurch bei Lotta auch der Schlafrhythmus besser eingestellt hat. Ja, und wenn Lotta gut schläft, ist sie auch besser gelaunt und kann sich so uneingeschränkt dem Spiel widmen.

Quelle

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