• Alterstraumatologie

     

Multiprofessionelle Behandlungsansätze in der Alterstraumatologie

Wie erreichen wir den älteren Patienten in einem Umfeld sich verändernder Rahmenbedingungen? Wie finden wir die richtige Therapie für die Patienten, die nur eingeschränkt mitarbeiten können? Diese Fragen können bei alleiniger Betrachtung der körperlichen Defizite nur unbefriedigend beantwortet werden. Multimorbidität und altersphysiologische Veränderungen lassen eine besondere Vorgehensweise in Diagnostik und Therapie notwendig werden. Für die Traumatologie führen sie zu erheblichen Konsequenzen: Erlaubt die Osteosynthese eine Übungsstabilität? Ist Vollbelastung möglich? Werden Hilfsmittel adäquat angepasst? Kann ich mit dem Patienten einzelne Therapieschritte verabreden? Muss ich in anderer Form Präventionsstrategien (z. B. Sturzprophylaxe/Balancetraining) in die Behandlung einbauen?

Alte und sehr alte Menschen nehmen in unterschiedlicher Ausprägung am gesellschaftlichen Leben teil und stellen andere Bedürfnisse und Schwerpunkte in ihrem Leben in den Vordergrund als junge Menschen. Für ein Altern mit weitreichender Autonomie, Wohlbefinden und dem Erreichen von persönlichen Lebenszielen sind die gesundheitliche Entwicklung und materielle Abhängigkeiten zu betrachten. Wichtig ist auch die soziale Verwurzelung im Sinne eines funktionierenden Netzwerks, das in der Lage ist, plötzliche oder schleichende Veränderungen der bisherigen Lebensplanung zu kompensieren. Das Alter ist also keine einheitlich geprägte Lebensphase und muss auch nicht mit Krankheiten assoziiert sein, jedoch steigt mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit, Leistungseinbußen körperlicher oder geistiger Fähigkeiten, auch durch Krankheiten, zu erleben.

Seit den 1970er-Jahren ist die Lebenserwartung für 65-Jährige um etwa fünf Jahre gestiegen, für 80-Jährige um fast drei Jahre. Im Jahr 2013 waren 20,8 % der Gesamtbevölkerung in Deutschland 65 Jahre oder älter, was etwa 17 Millionen Menschen entspricht. 4,4 Millionen Menschen waren über 80 Jahre alt (5,4 % der Gesamtbevölkerung), 2,1 Millionen 85 Jahre oder älter (2,6 % der Gesamtbevölkerung).

Die Prognosen dazu sagen, dass bis Mitte der 2030er-Jahre die Gruppe der 65-Jährigen und bis Mitte der 2050er-Jahre die Gruppe der über 80-Jährigen weiter zunehmen werden. Dies ist neben der hohen Lebenserwartung v. a. der Generation der Babyboomer und den anhaltend niedrigen Geburtenraten geschuldet. Diese Veränderung der Altersstruktur zugunsten der höheren Altersgruppen wird demografische Alterung genannt.

Die Inanspruchnahme des Gesundheitswesens steigt mit der Zahl älterer Menschen. 96 % der Frauen und 97,7 % der Männer haben nach einer Befragung von 2013 in den vorangegangenen 12 Monaten einen Arzt aufgesucht. Von den 19 Mio. Krankenhausfällen im Jahr 2013 entfielen 8,3 Mio. auf Menschen, die älter als 65 Jahre waren (4,5 Mio. Frauen, 3,8 Mio. Männer), was gegenüber dem Jahr 2000 einem Anstieg von 20,6 % bei den Frauen und 52 % bei den Männern entspricht.

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Aus der Zeitschrift: Praxis Handreha 01/2020

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