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Ergotherapie in den USA – Ein Trendberuf in Übersee
In den USA hat sich die Ergotherapie anders entwickelt als in Deutschland. Zwar gibt es ähnlich wie bei uns Ergotherapeuten, die in Pädiatrie, Neurologie, Psychiatrie oder Orthopädie tätig sind. Allerdings ist es in den USA auch üblich, sie an Schulen und Universitäten in Forschung oder Lehre zu beschäftigen. Ein akademischer Abschluss ist Voraussetzung für alle.
Wie viel verdienen Ergotherapeuten in den USA, in welchen Tätigkeitsfeldern arbeiten sie und wie entwickelt sich der Beruf dort? Dazu gibt der US-amerikanische Berufsverband American Occupational Therapy Association (AOTA) regelmäßig Auskunft – aktuell anhand einer Befragung von über 15.000 Ergotherapeuten.
Darüber hinaus veröffentlicht die AOTA evidenzbasierte Praxisleitlinien. Zum Beispiel für die Behandlung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen oder mit einer Autismus-Spektrum-Störung. Damit möchte der Berufsverband Ergotherapeuten dabei unterstützen, vor allem jene Behandlungsverfahren zu nutzen, die nachweislich wirksam sind. Zudem erfahren Kostenträger im Gesundheitssystem auf diese Weise, wann ein Beitrag der Ergotherapie zur Behandlung gerechtfertigt ist.
Ergotherapie-Assistenten und Ergotherapeuten
Die Professionalisierung der Ergotherapie hat in den Vereinigten Staaten zwei Berufe hervorgebracht: Certified Occupational Therapy Asisstants (COTA) und Occupational Therapists, Registered (OTR).
Ergotherapie-Assistenten benötigen mindestens den sogenannten Associate‘s Degree, den sie nach einem zweijährigen Studium an einer vom Accreditation Council for Occupational Therapy Education (ACOTE) anerkannten Hochschule erwerben. Nach bestandener Prüfung dürfen sie die Berufsbezeichnung COTA führen. Damit sind sie meist einem Ergotherapeuten unterstellt, der zum Beispiel die Diagnostik im Behandlungsprozess übernimmt. Mit Praxiserfahrung und regelmäßiger Supervision können Ergotherapie-Assistenten Behandlungen selbstständig durchführen.
Ergotherapeuten hingegen müssen mindestens ein Masterprogramm an einer akkreditierten Universität absolvieren, um zu praktizieren. Für die Zulassung zu einem solchen Graduiertenstudium benötigt man einen Bachelorgrad mit naturwissenschaftlichem Fächerkanon. Der Masterstudiengang dauert dann in der Regel fünf Jahre. Eine weitere Voraussetzung sowohl für Master- als auch für Promotionsabschlüsse ist ein klinisches Praktikum in einem ergotherapeutischen Behandlungsfeld von mindestens 24 Wochen.
Um den Titel OTR zu führen, benötigen Ergotherapeuten zur Berufsausübung eine bundesstaatliche Lizenz. Voraussetzung hierfür ist das Bestehen einer zentralen Aufnahmeprüfung nach Abschluss eines mindestens vierjährigen Studiums an einer akkreditierten Universität.
In manchen Bundesstaaten wird für die Berufsausübung der Doktorgrad Occupational Therapy Doctor (OTD) verlangt.
Steigender Fachkräftebedarf
Im Jahr 2017 waren mehr als 220.000 Ergotherapeuten und 64.000 Ergotherapie-Assistenten in den Vereinigten Staaten registriert. Davon arbeiteten die meisten in den bevölkerungsreichen Bundesstaaten Kalifornien, Florida, Illinois, New York, Pennsylvania und Texas. Die Zahl der Ergotherapeuten wird bis 2024 voraussichtlich um 27 Prozent steigen. Mit mehr als 30.000 neuen Stellen hat diese Berufsgruppe eine überdurchschnittlich hohe Wachstumsrate. Der steigende Fachkräftebedarf wird durch die Zunahme von Muskel- und Skelett- sowie demenziellen Erkrankungen der Babyboomer-Generation erklärt, die das US-amerikanische Gesundheitssystem vor Herausforderungen stellt.
Lesen Sie hier den ganzen Beitrag: Ergotherapie in den USA – Ein Trendberuf in Übersee
Aus der Zeitschrift: ergopraxis 07/08/2018

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