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Interkulturelle Begegnungen in der Pädiatrie
Die Besonderheiten einzelner Länder zu kennen, kann für Ergotherapeuten hilfreich sein. Dennoch ist es kaum möglich, Verhaltensweisen von Klienten daraus abzuleiten oder länderspezifisch zuzuordnen. Demzufolge benötigen Therapeuten weniger die Sachkenntnis über religiöse oder kulturelle Gepflogenheiten als vielmehr kommunikative Kompetenzen.
Wenn Menschen einander begegnen, entstehen kommunikative Herausforderungen. Unterschiedliche Welten treffen aufeinander. Manchmal liegen die Einstellungen, Werte oder auch Erwartungen und Wünsche der Beteiligten nah beieinander. Doch häufig sind sie sehr unterschiedlich. Das ist im Grunde wenig überraschend, wenn man bedenkt, wie vielfältig und variantenreich uns unser Umfeld prägt. Geschlecht, Familie, soziale Netzwerke und gesellschaftliche Anerkennung spielen dabei eine ebenso große Rolle wie die Religion oder der Kulturkreis, dem wir angehören.
Auch Kontext und Situation beeinflussen unsere Begegnungen. Somit ist im zwischenmenschlichen Kontakt nicht nur wichtig, wer wir sind und woher wir kommen, sondern auch, wer wir in dem jeweiligen Kontakt sein wollen oder glauben sein zu müssen.
Interkulturelle Kompetenz reicht nicht aus
In Therapie und Beratung begegnen wir Familien, die möglicherweise traumatisiert sind oder zumindest vielfältige Trennungserfahrungen gemacht haben. Dazu kommen oft Sprachbarrieren, das Erleben von Vorurteilen und Diskriminierung, Armut, die Enttäuschung über nicht erfüllte Erwartungen an das Einwanderungsland und andere Themen, die mit der Migration und deren Ursachen verbunden sind.
Als Schlüsselqualifikation für Arbeitsfelder, die von kultureller Vielfalt geprägt sind, wird die interkulturelle Kompetenz angesehen. Wer über diese Fähigkeit verfügt, kann sich offen, mit Einfühlungsvermögen und Unvoreingenommenheit in interkulturellen Situationen bewegen. Dazu muss man sich jedoch der eigenen Kultur bewusst sein. Man braucht gute kommunikative Fähigkeiten und muss flexibel mit Situationen umgehen können, die wenig vertraut oder sehr fremd erscheinen. Das heißt, interkulturelle Kompetenz kann dabei helfen, mit Missverständnissen so umzugehen, dass eine tragfähige Beziehung entstehen und der Therapieauftrag erfüllt werden kann. Wenn wir die Werte, Ansichten und Handlungen unseres Gegenübers stehen lassen und wertschätzen können, bildet das eine gute Basis, um Anliegen aus unserer Kultur zu formulieren.
Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Interkulturelle Begegnungen in der Pädiatrie – Neugierig sein verbindet
Aus der Zeitschrift ergopraxis 2/2017

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