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Das tut gut – Mini-AktivitätenAnsatz
Menschen mit einer Verletzung, Erkrankung oder chronischen Schmerzen sind häufig erschöpft und haben kaum Energie, um sich auf Übungen oder Verhaltensänderungen einzulassen. Daher entwickelten Ergotherapeutinnen aus der Schweiz auf der Grundlage von Resilienz den Mini-AktivitätenAnsatz. Die kurzen Aktivitäten geben mehr Energie, als sie kosten, und tun einfach gut.
In unserer täglichen Praxis sehen wir immer wieder Klienten, die nach einer Verletzung oder aufgrund einer Erkrankung im Alltag überfordert sind. Möglichkeiten für Veränderungen sehen sie kaum. Sie fühlen sich gestresst, überlastet, erschöpft und haben fast keine Energie, um sich auf die Therapie einzulassen. Allein der Gedanke an eine Veränderung oder an Übungen zu Hause überfordert sie.
Was können wir diesen Klienten anbieten? Wie können wir sie als Ergotherapeuten so unterstützen, dass sie wieder aktiv werden und selbstwirksam ihren Rehabilitationsprozess mitgestalten? Diese Fragen stellten wir uns zu Beginn der Entwicklung des Mini-Aktivitäten-Ansatzes (MAA). Auf der Suche nach Antworten stießen wir auf das Konzept der Resilienz. Damit entwickelten wir im Laufe der Jahre einen therapeutischen Ansatz, mit dem Resilienz im ergotherapeutischen Setting einfach umsetzbar wird.
Resilienz ist ein Prozess und erlernbar
Resilienz beschreibt die Fähigkeit eines Menschen, nach einer Krise oder einem Schicksalsschlag wieder aufzustehen und nicht daran zu zerbrechen. Sie setzt, wie die Salutogenese, den Fokus auf Faktoren, die dem Menschen helfen, gesund zu bleiben oder in belastenden Situationen wieder gesund zu werden. Als Metapher wird häufig das Bild des Schilfes angewendet, das durch einen Sturm gebogen wird, nicht bricht und sich danach wieder aufrichtet. Neue Forschung zeigt, dass Resilienz nicht nur angeboren ist oder vererbt wird, sondern auch durch Umweltfaktoren beeinflusst wird. Wir können sie ein Leben lang erlernen und stärken. Demnach versteht man Resilienz heute nicht mehr als Endstadium, sondern als Prozess.
Umdenken in der Praxis
Durch die diagnosebezogenen Verordnungen und Erwartungshaltungen unserer Klienten orientierten wir uns in unserer Praxis viele Jahre eher an der Pathogenese. Zu Therapiebeginn analysierten wir erkrankungsspezifisch Ursachen und Probleme im Alltag. Dann suchten wir nach Lösungen. Ein Problem zu lösen, bedeutet meist, etwas zu verändern. Ein Veränderungsprozess erfordert immer Energie, wie Schkade und Schulz (1992) in ihrem Modell „Occupational Adaptation“ beschrieben [[4]]. Jede Veränderung im Tun benötigt Konzentration und Energie, bevor das neue Tätigsein zu Gewohnheit oder Routine wird und Energie geben kann [[5]]. Genau diese Energie fehlt unseren Klienten häufig. Diesen Konflikt erkannten wir erst durch die Auseinandersetzung mit der Thematik, insbesondere mit der Resilienz.
Resilienz setzt den Fokus auf die Faktoren, die den Menschen gesund erhalten. Konkret stellt man das, was guttut, also die Ressourcen, ins Zentrum. Das erforderte von uns ein Umdenken in der Praxis. Von diesem Punkt an galt es die Therapie nicht mehr mit dem „Problem“ zu starten, sondern mit der Suche nach dem, „was guttut“. Das war eine ganz andere, aber für Klienten und uns freudvolle Herangehensweise.
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Aus der Zeitschrift: ergopraxis 09/2019
Der ergotag findet am Sonntag den 09.02.2020 im Rahmen der Therapro statt Energieboost für erschöpfte Klienten Menschen mit einer Verletzung, Erkrankung oder chronischen Schmerzen sind häufig erschöpft und haben kaum Energie, um sich auf Übungen oder Verhaltensänderungen einzulassen. Mit dem „Mini-AktivitätenAnsatz“ findet das Konzept der Resilienz im therapeutischen Vorgehen Anwendung. Zudem lassen sich kurze Aktivitäten integrieren, die mehr Energie geben, als sie kosten, Freude bereiten und einfach guttun. Franziska Heigl, Ergotherapeutin MSc, Leitende Ergotherapeutin am Inselspital Bern, Schweiz |

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