Histamin-Intoleranz
Histamin ist ein natürlicher und weit verbreiteter Bestandteil von Lebensmitteln und ist beispielsweise in Rotwein, Parmesan, Bananen, Erdbeeren, Schokolade, Tomaten oder Salami enthalten. Da die Histamin-Intoleranz auch unter Medizinern teilweise einen geringen Bekanntheitsgrad hat, dauert es oft lange bis die richtige Diagnose gefunden wird. Etwa 2-5 % der Erwachsenen sind davon betroffen – vor allem Frauen.
Histamin ist ein biogenes Amin, welches bei der Zersetzung von Eiweiß bzw. durch die Abspaltung von Kohlendioxid (Decarboxylierung) aus Aminosäuren entsteht. Biogene Amine werden im Stoffwechsel von tierischen und pflanzlichen Geweben gebildet und kommen damit naturgemäß in Nahrungsmitteln vor. Die chemische Substanz Histamin ist seit rund 90 Jahren bekannt. Sie wird durch Abspaltung von Kohlendioxid aus der Aminosäure Histidin gebildet, welche natürlicherweise in Eiweißstoffen vorkommt. Histamin wird auch aktiv vom menschlichen Organismus gebildet. Da es an verschiedenen Körperfunktionen, wie zu Beispiel der Magensaftsekrektion und dem Zellwachstum beteiligt ist, wird es in Blutzellen (basophilen Granulozyten) und Gewebezellen (Mastzellen) gelagert und steht dort bis zu seiner Freisetzung zur Verfügung. In für die HIT vermutlich weniger bedeutenden Mengen wird Histamin auch von den im menschlichen Verdauungstrakt befindlichen Darmbakterien gebildet.
Histaminfreisetzung
Das in den Körperzellen gebundene Histamin verursacht keine Beschwerden, solange es nicht aktiviert wird. Kommt es allerdings z. B. zum Kontakt mit einem Allergen, so findet an der Kontaktstelle eine allergische Reaktion statt: Das Histamin wird freigesetzt und erzeugt am Ort des Kontakts die allergische Reaktion. Histamin ist dabei der Mediator: Als Vermittlersubstanz verursacht es Schwellungen, Rötungen, Juckreiz und Schmerzen. Histamin kann aber auch nicht allergisch durch sogenannte Histaminliberatoren freigesetzt werden. Wenn Histamin in großen Mengen aus den Zellen freigesetzt wurde, steigt der Histaminspiegel in der Blutbahn stark an. Ein Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufschock ist dann möglich. Bei einem Allergiker spricht man in einem solchen Fall von einem anaphylaktischen Schock. Da es unerheblich ist, aus welcher Quelle das Histamin stammt, können auch durch die Nahrung zugeführte Mengen zu einer allergieähnlichen Symptomatik führen.

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