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Aspirin® bei Tinnitus
Aspirin® ist ein Präparat, welches unter anderem gegen Kopfschmerzen und Erkältungsbeschwerden eingesetzt wird. In geringerer Dosis findet Aspirin® zudem zur Vorbeugung eines Herzinfarkts Anwendung. Die Wirkungsweise besteht in diesem Fall darin, dass der in Aspirin® enthaltene Wirkstoff (Azetylsalizylsäure, ASS) die Zusammenlagerung von Blutplättchen (Thrombozyten) hemmt, sodass diese in verengten Herzkranzgefäßen keine Blutgerinnsel bilden können, welche ein Herzkranzgefäß sonst unter Umständen verstopfen und so zu einem Herzinfarkt führen. Allerdings besteht ein ungünstiger Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines Tinnitus und der Einnahme von Aspirin®.
Eine mögliche Nebenwirkung von Aspirin® besteht in schädlichen Auswirkungen auf die Innenohrfunktion. Dies macht sich beispielsweise in Form von Hörstörungen und Tinnitus bemerkbar. Allerdings wird dieser Zusammenhang zwischen Tinnitus und Aspirin® nur selten beobachtet. Ein Tinnitus, der auf die Einnahme von Aspirin® zurückzuführen ist, tritt erst ab Aspirin®-Dosierungen von mehr als 1–3 Gramm auf. Bei Kopfschmerzen und Erkältungsbeschwerden werden jedoch meist nur Aspirin®-Mengen von 500 Milligramm (ein halbes Gramm) bis 1 Gramm verwendet und zur Vorbeugung eines Herzinfarkts sogar noch geringere Dosierungen von 100 Milligramm (ein Zehntel Gramm).
Vorgehen bei Einnahme von Aspirin® und Tinnitus
Bei Patienten, die regelmäßig Aspirin® einnehmen und bei denen es zum Auftreten eines Tinnitus kommt, sollte an einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Medikament und dem Ohrgeräusch gedacht werden. Insbesondere sollte man auf die Aspirin®-Dosis achten und überlegen, ob die eingenommene Aspirin®-Menge den Tinnitus unter Umständen ausgelöst haben könnte. Liegt ein Zusammenhang zwischen Tinnitus und Aspirin® nahe, muss das Medikament sofort abgesetzt werden. Das Ohrgeräusch bildet sich dann in der Regel ohne weitere Therapie von selbst zurück. Anstelle von Aspirin® kann man gegen eventuell weiterhin auftretende Kopfschmerzen sowie gegen Erkältungsbeschwerden oder zur Vorbeugung eines Herzinfarkts auf andere Medikamente ausweichen – welche am ehesten infrage kommen, kann ein Arzt oder Apotheker im Rahmen eines Gespräches klären.
Quellen:
Biesinger, E.: Tinnitus – Endlich Ruhe im Ohr. Trias (2013)
Hesse, G.: Tinnitus. Thieme (2008)