Cholesterin senken

Cholesterin ist kein Fett. Es ist aber fettlöslich. Weil es sich nicht in Wasser löst, schwimmt es auch nicht als freies Molekül im (wässrigen) Blut herum, sondern ist in kugelige Fett-Eiweiß-Partikel eingebunden. Die wichtigsten dieser Fett-Eiweiß-Kugeln sind das LDL- und das HDL Cholesterin. Diese Bezeichnungen kennen Sie alle von Ihren Laborzetteln. LDL und HDL sind sozusagen die Taxis für fettlösliche Substanzen in unserem Körper. Sonst würden diese wie Fettaugen auf der Suppe schwimmen. LDL transportiert Cholesterin, Fette und fettlösliche Vitamine zu den Zellen. HDL ist für den Rücktransport von Cholesterin von den Zellen (bei hohen Spiegeln an HDL sogar von den Gefäßwänden) zuständig. Vereinfacht gesagt, wird LDL als das »böse« Cholesterin bezeichnet, weil es für die Entstehung von Arteriosklerose mitverantwortlich ist. HDL ist hingegen das »gute« Cholesterin, weil es bei hohen Werten vor Arteriosklerose schützt. Merksatz: HDL = Hab Dich lieb.

LDL steht für Low Densitiy Lipoprotein = Fetteiweiß niedriger Dichte (weil es relativ mehr Fett als HDL enthält und Fett leichter als Eiweiß ist). Das LDL-Kügelchen hat einen Durchmesser von 20 Nanometer, das sind 20 Milliardstel Meter. HDL steht für High Densitiy Lipoprotein = Fetteiweiß mit hoher Dichte (weil es relativ mehr Eiweiß als LDL enthält und Eiweiß schwerer als Fett ist). Das HDL-Kügelchen hat einen Durchmesser von nur 10 Nanometer, das sind 10 Milliardstel Meter.  

Cholesterin ist lebensnotwendig  

In der Leber wird zwar das meiste Cholesterin gebildet, prinzipiell aber kann jede einzelne Körperzelle Cholesterin herstellen. Es kann also gar keinen Cholesterinmangel geben. Über die Arteriosklerosegefahr wird oft vergessen, dass es sich bei Cholesterin um einen lebenswichtigen Stoff für unseren Körper handelt. Aufgrund seiner relativ einfachen Struktur kann der Organismus quasi wie aus einem Legostein aus Cholesterin viele weitere wichtige Substanzen aufbauen:  

  • Kortison: Dieses lebenswichtige Hormon ist für Kampf- und Fluchtsituationen (Stresshormon) und für die körpereigene Entzündungsregulation zuständig.  
  • Aldosteron: Reguliert den Natrium-, Kalium- und Wasserhaushalt.  
  • Sexualhormone: Progesteron, Testosteron und Östrogen sind für die Entwicklung und natürlich für die Fortpflanzung verantwortlich.  
  • Vitamin D: Ist streng genommen gar kein Vitamin, da wir es selbst bilden können, nämlich aus Cholesterin, unter dem Einfluss der Sonnenstrahlung. Es reguliert den Stoffwechsel von Kalzium und Phosphor und ist damit für den Knochenaufbau und -erhalt zuständig.  
  • Gallensäuren: Sind für eine Fettverdauung und für die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K wichtig.  
  • Zellmembran: Die Grenzschicht all unserer Zellen enthält reichlich Cholesterin, um deren Elastizität stets zu gewährleisten.  
  • Nervenzellen: 1 Prozent der Substanz der Nervenzellen und ganze 4 Prozent der Substanz der Gehirnzellen bestehen aus Cholesterin. Es unterstützt dabei die elektrische Isolierung der Nervenimpulse.  

Der gesamte Organismus enthält etwa 150 Gramm reines Cholesterin, davon übrigens nur 5 bis 10 Gramm im Blut (bei halbwegs normalem Spiegel). Es gibt nicht viele Einzelstoffe, die in einer derart großen Menge im Körper vorkommen, was noch einmal die Bedeutung des Cholesterins unterstreicht.

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