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Welche Frequenzen betrifft Tinnitus?
Eine Frequenz ist laut Medizin-Lexikon definiert als „die Häufigkeit eines wiederkehrenden Ereignisses je Zeiteinheit, z.B. […] die Schwingungszahl […] je Zeiteinheit […] mit der Einheit ‚Hertz‘ (Hz = 1 Schwingung/Sek.)“. Auf das Hören bezogen bezeichnet die Frequenz die Anzahl der Schallwellen in der Luft während einer definierten Zeiteinheit, ausgedrückt in Schwingungen pro Sekunde (Hertz, abgekürzt Hz). Für das Hören ergibt sich daraus eine ganz praktische Konsequenz: Die Höhe eines gehörtes Tones steht in einem direkten Zusammenhang mit dessen Frequenz.
Die Tonhöhe ist eine subjektive Empfindung. Man empfindet beispielsweise das Geräusch einer Trillerpfeile als hoch und das Brummen eines Lkw als tief. Dies hängt mit der Frequenz der verschiedenen Geräusche zusammen – die Trillerpfeife erzeugt Töne mit hoher, der Lkw-Motor ein Brummen mit niedriger Frequenz. Die Frequenzen werden im Zuge des Hörvorgans in Tonhöhen „übersetzt“, die man dann bewusst wahrnimmt. Auf den verschiedenen Frequenzen basieren auch Melodien, die sich aus Tönen verschiedener Tonhöhen zusammensetzen. Das mittlere C auf dem Klavier hat beispielsweise eine Frequenz von 361,6 Hertz und das nächsthöhere C von 723,2 Hertz. Der Tonabstand einer Oktave entspricht also einer Verdoppelung der Frequenz.
Bei Tinnitus betroffene Frequenzen
Die Tonhöhe und damit die Frequenz, mit der Tinnitusbetroffene ihr jeweiliges Ohrgeräusch wahrnehmen, kann von Patient zu Patient höchst unterschiedlich sein. Dies geht auch aus den unterschiedlichen Geräuschempfindungen hervor, die Tinnitusbetroffene beschreiben, unter anderem reine Töne, aber auch Surren, Brummen, Klingeln oder Zirpen. Die Bestimmung der Frequenz des Ohrgeräusches ist ein wichtiger Bestandteil der Tinnitusdiagnostik. Die Frequenzbestimmung erfolgt im Rahmen einer Tonaudiometrie. Dabei fällt in der Regel für bestimmte Tonhöhen eine Hörminderung auf. Dies lässt darauf schließen, dass das im Innenohr gelegene Hörorgan („Schnecke“) in den für die jeweiligen Frequenzen zuständigen Bereichen geschädigt ist und auf diese Weise zur Tinnitusentstehung und -aufrechterhaltung beiträgt.
Quellen:
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Hoffmann-La Roche AG, Urban & Fischer: Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl. Urban & Fischer, München (2003)
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Silbernagl. S./ Despopoulos, A.: Taschenatlas der Physiologie, 4. Aufl. Thieme, Stuttgart (1991)
Wilden, L.: Tinnitus in der Audiometrie. www.dasgesundeohr.de , www.dasgesundeohr.de/ohr/1003_tinitus_audiometrie.shtml (Abruf am 09.12.2009)