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Genussmittel und Tinnitus
Unter Genussmitteln versteht man in der Regel Alkohol und Tabak. Bezüglich des Genussmittels Tabak ist der Zusammenhang mit einem Tinnitus relativ klar: Rauchen kann zum einen die Entstehung eines Tinnitus begünstigen und zum anderen einen bereits bestehenden Tinnitus verstärken. Dies wird dadurch erklärt, dass das im Tabak enthaltene Nikotin ungünstige Auswirkungen auf die Hörsinneszellen des Innenohres hat. Bei bestehendem Tinnitus ist daher vom Rauchen als Genussmittel abzuraten.
Das Genussmittel Alkohol kann sich in verschiedener Art und Weise auf einen Tinnitus auswirken: Einige Tinnitusbetroffene bemerken eine Linderung ihres Ohrgeräusches durch dieses Genussmittel, andere wiederum eine Verstärkung des Tinnitus. Diese unterschiedlichen Wirkungen sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass Alkohol mengenabhängig zu einer Steigerung oder zu einer Minderung der Aufmerksamkeit führen kann, was wiederum die auf den Tinnitus gerichtete Aufmerksamkeit in die eine oder die andere Richtung beeinflusst. Allerdings sollte man davon Abstand nehmen, das Genussmittel Alkohol als Tinnitustherapeutikum einzusetzen.
Umgang mit Genussmitteln bei Tinnitus
Wie oben dargestellt, kann das Genussmittel Tabak ungünstige Auswirkungen auf einen Tinnitus haben. Raucher mit Tinnitus sollten sich daher unbedingt von ihrem Genussmittel verabschieden, eventuell mit therapeutischer Unterstützung.
Bezüglich des Genussmittels Alkohol raten Experten insbesondere bei akutem Tinnitus zu einem Verzicht oder zumindest zu einer Reduktion des Alkoholgenusses. Allerdings ist es nachvollziehbar, wenn Tinnituspatienten, deren Tinnitus nach dem Genuss von Alkohol nachlässt, gelegentlich auf dieses Genussmittel zurückgreifen, insbesondere in Stresssituationen. Letztendlich muss jeder Tinnituspatient in Abhängigkeit von seinen individuellen Erfahrungen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Genussmittel Alkohol finden. Dabei ist natürlich zu berücksichtigen, dass Alkohol neben der Beeinflussung eines Tinnitus weitere Wirkungen hat, in der Regel negative wie beispielsweise mögliche Leberschäden.
Quellen:
Biesinger, E.: Tinnitus – Endlich Ruhe im Ohr. Trias, Stuttgart (2013)
Hesse, G.: Tinnitus. Thieme, Stuttgart (2008) Thora C, Goebel B: 100 Fragen zum Tinnitus. Tinnitus, Alkohol und Sex? books.google.com/books?id=WVRq36W0uL0C&pg=PA96&lpg=PA96&dq=alkohol+tinnitus&source=bl&ots=VaZYWcXNzc&sig=o_7_hYHvHK03dCLEm9MWFyrT08U&hl=de&ei=nlN-S-uoDdq9_QaJwZyvDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=9&ved=0CC0Q6AEwCA#v=onepage&q=alkohol%20tinnitus&f=false (Abruf am 19.02.2010)