Instrumente zur Tinnitus-Diagnostik

Verschiedene Instrumente stehen zur Tinnitus-Diagnostik zur Verfügung. Die angewandten technischen Untersuchungen tragen dazu bei, eine eventuelle Ursache für die Ohrgeräusche festzustellen beziehungsweise auszuschließen. Unter anderem folgende Instrumente sind für die Tinnitus-Diagnostik von Bedeutung:

  • Audiometrie
  • Hirnstammaudiometrie, bei der die Reaktion von Nervenzellen auf einen gehörten Ton registriert wird
  • Röntgenuntersuchung der Halswirbelsäule, um beispielsweise ausgeprägte Verschleißerscheinungen festzustellen beziehungsweise auszuschließen
  • hochauflösende Computertomografie zur Darstellung der anatomischen Strukturen im Bereich des Innenohrs
  • Kernspintomografie zur Feststellung beziehungsweise zum Ausschluss von Erkrankungen derjenigen Gehirnstrukturen, die für die Weiterleitung und Verarbeitung von Höreindrücken verantwortlich sind
  • Ultraschalluntersuchung (Dopplersonographie) der Arterien, die das Gehirn mit Blut versorgen, um eventuelle Durchblutungsstörungen festzustellen beziehungsweise auszuschließen
  • Röntgenuntersuchung der hirnversorgenden Blutgefäße unter Verwendung von Kontrastmittel (digitale Subtraktionsangiografie) zur Abklärung eventueller Durchblutungsstörungen
  • Laboruntersuchungen zur Feststellung beziehungsweise zum Ausschluss von Begleiterkrankungen wie beispielsweise Borreliose, Syphilis, HIV-Infektion, Entzündungen oder Stoffwechselstörungen, die zur Aufrechterhaltung eines Tinnitus beitragen können

Weitere Instrumente zur Tinnitus-Diagnostik

Neben den technischen Untersuchungen umfasst die Tinnitus-Diagnostik unter anderem folgende Instrumente:

  • ausführliche Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese)
  • vollständige Hals-Nasen-Ohren-ärztliche Untersuchung
  • Abhorchen der Halsschlagadern mit einem Stethoskop, um eventuelle Durchblutungsstörungen festzustellen
  • Funktionsprüfung des Gleichgewichtsorgans, das sich zusammen mit dem Hörorgan („Schnecke“) im Innenohr befindet
  • Untersuchung des Gebisses und des gesamten Kauapparats, da Funktionsstörungen in diesem Bereich auch Auswirkungen auf das Hören haben können
  • internistische Untersuchung zur Feststellung beziehungsweise zum Ausschluss von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie von hormonellen oder rheumatologischen Krankheitsbildern, die unter Umständen Auswirkungen auf das Tinnitus-Geschehen haben
  • neurologische und psychologische Untersuchungen zur Feststellung beziehungsweise zum Ausschluss von neurologischen Krankheitsbildern und psychischen Belastungen mit möglichen Auswirkungen auf den Tinnitus


Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie: Leitlinie Tinnitus. www.phoniatrie-paedaudiologie.com/Informationen/HoersturzTinnitus/assets/AWMFonline-Leitlinie%20HNO-Tinnitus.pdf (Abruf am 09.12.2009)
Reiß, M. (Hrsg.): Facharztwissen HNO-Heilkunde. Springer, Heidelberg (2009)

 

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