Neuraltherapie bei Tinnitus

Die Neuraltherapie bei Tinnitus wird von der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie als sogenannte alternative Heilmethode genannt. Sie kann bei subakutem Tinnitus nach Durchführung der Akutmaßnahmen zum Einsatz kommen. Allerdings wird in der Leitlinie auch betont, dass der Patient auf die geringen Therapiechancen der Neuraltherapie bei Tinnitus hinzuweisen ist.

Der Neuraltherapie – im Allgemeinen wie auch speziell bei Tinnitus – liegt die Beobachtung zugrunde, dass innere Organe funktionell mit der Haut verbunden sind. Zudem wird davon ausgegangen, dass unterschiedliche Störfelder oder Irritationszonen die Aufrechterhaltung chronischer Krankheiten fördern können. Diese Störfelder oder Irritationszonen lassen sich durch die Neuraltherapie behandeln, indem diese Behandlungsform die von der Haut ausgehenden, krankmachenden Impulse beseitigt. Zu diesem Zweck wird an der entsprechenden Stelle ein lokales Betäubungsmittel in die Haut injiziert. Aber auch lokale Störungen an der Injektionsstelle, beispielsweise Muskelverspannungen oder Bewegungsblockaden, sind einer Neuraltherapie gut zugänglich.

Durchführung der Neuraltherapie bei Tinnitus

Die Neuraltherapie wird nach der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie als Behandlungsmöglichkeit bei subakutem Tinnitus genannt. Sie kann aber durchaus auch bereits bei akutem Tinnitus zum Einsatz kommen und ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Ohrgeräusche auf Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule oder des Kiefergelenks beruhen. Diese Beschwerden gehen häufig mit Bewegungsblockaden und Muskelverspannungen einher, die sich wiederum durch die Neuraltherapie gut beeinflussen lassen. Als Folge der Linderung von Bewegungsblockaden und Muskelverspannungen im Zuge der neuraltherapeutischen Behandlung ist auch eine Besserung des Tinnitus möglich. Bei guter Wirksamkeit der Neuraltherapie kann es unter Umständen sogar zu einem sofortigen Verschwinden des Tinnitus kommen.


Quellen:
Biesinger, E.: Tinnitus – Endlich Ruhe im Ohr. Trias, Stuttgart (2013)
Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie: Leitlinie Tinnitus. www.phoniatrie-paedaudiologie.com/Informationen/HoersturzTinnitus/assets/AWMFonline-Leitlinie%20HNO-Tinnitus.pdf (Abruf am 09.12.2009)

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