EUR [D] 14,99Inkl. gesetzl. MwSt.
Pfeifton im Ohr gleich Tinnitus?
Ein Pfeifton ist nur eines der zahlreichen verschiedenen Ohrgeräusche, von denen Tinnitusbetroffene berichten. Der Ton kann kontinuierlich auf einer bestimmten Tonhöhe wahrnehmbar sein, aber auch höher oder tiefer werden. Zudem kann er in seiner Lautstärke variieren und mal lauter, mal leiser zu hören sein. Der Pfeifton ist bei einigen Patienten dauerhaft vorhanden, bei anderen wiederum weist er Pausen auf. Mischgeräusche wie Surren, Brummen, Klingeln, Zirpen oder Knacken sind weitere Ohrgeräusche, die manche Tinnitusbetroffene statt eines Pfeiftones, zusätzlich oder abwechselnd mit dem Pfeifton wahrnehmen.
Bei dem Begriff „Pfeifton“ ist zu berücksichtigen, dass dieses Ohrgeräusch nicht objektivierbar und daher auch nicht vergleichbar ist. Verschiedene Patienten können eine vergleichbare Hörempfindung durchaus unterschiedlich wahrnehmen und beschreiben: Für den einen klingt ein bestimmtes Geräusch beispielsweise nach einem Tuten, für den anderen eher nach einem Pfeifton.
Beeinflussung des Pfeiftons im Ohr
Ein Pfeifton, den Tinnituspatienten als Ohrgeräusch wahrnehmen, lässt sich durchaus positiv beeinflussen. Wie dies genau möglich ist, müssen Patient und Behandler für jeden einzelnen Tinnitusbetroffenen individuell herausfinden. Beispielsweise ist es möglich, dass ein Pfeifton bei einem Patienten durch eigenes Musizieren deutlich nachlässt oder sogar verschwindet, sodass das Musizieren bewusst zur Therapie des Tinnitus eingesetzt werden kann. Zudem können körperliche Anstrengungen wie berufliche Tätigkeiten oder Sport Auswirkungen auf den Pfeifton haben, und zwar sowohl in positiver als auch in negativer Weise. Durch Sport kommt es bei einigen Patienten unter Umständen zu einer Verstärkung des Ohrgeräusche, dem sich durch einen Wechsel der Sportart jedoch in der Regel gut begegnen lässt. Auf der anderen Seite berichten viele Tinnitusbetroffene von allgemeinem Wohlbefinden als Folge des Sports, was sich wiederum positiv auf den Pfeifton auswirkt.
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie: LeitlinieTinnitus. www.phoniatriepaedaudiologie.com/Informationen/HoersturzTinnitus/assets/AWMFonline-Leitlinie%20HNO-Tinnitus.pdf (Abruf am 09.12.2009)
Reiß, M. (Hrsg.): Facharztwissen HNO-Heilkunde. Springer, Heidelberg (2009)