Symptome bei Tinnitus

Ein Tinnitus ist selbst als Symptom aufzufassen und weniger als eigenständige Erkrankung. Allerdings haben die mitunter quälenden Ohrgeräusche für sich genommen durchaus einen Krankheitswert. Zwar stehen bei den Betroffenen die Ohrgeräusche in ihrer unterschiedlichen Ausprägung im Mittelpunkt der Beschwerden, jedoch lassen sich bei Patienten mit Tinnitus in der Regel noch weitere Symptome feststellen.

Das Hauptsymptom des Tinnitus, die Ohrgeräusche, können kontinuierlich vorhanden sein oder Pausen aufweisen. Zudem können sie in ihrer Intensität zu- und abnehmen, was unter anderem auch von Faktoren wie körperlicher Anstrengung, Aufregung, innerer Anspannung und seelischen Belastungen abhängt. Außerdem wirken Umweltgeräusche häufig ablenkend und mindern auf diese Weise die Wahrnehmung der Ohrgeräusche. Diese Zusammenhänge lassen sich therapeutisch nutzen, um die lästigen Ohrgeräusche auszublenden. Die Qualität der Ohrgeräusche wird von den Betroffenen unter anderem als gleichbleibender Ton sowie als Rauschen, Surren, Brummen, Klingeln, Zirpen oder Knacken wie auch als Mischgeräusche beschrieben.

Sekundärsymptome

Unter Sekundärsymptomen versteht man solche Symptome, die als Folge eines Hauptsymptoms, in diesem Fall des Tinnitus, auftreten. Bei Vorkommen derartiger Krankheitszeichen spricht man auch von einem dekompensierten Tinnitus. Mögliche Beschwerden sind unter anderem Angstzustände, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Depressionen. Auch durch diese Sekundärsymptome ist die Lebensqualität der betroffenen Patienten erheblich beeinträchtigt. Es besteht ein hoher Leidensdruck, und eine normale Lebensführung ist kaum noch möglich.

Begleitsymptome

Begleitsymptome sind solche Krankheitszeichen, die sich begleitend zu einem Hauptsymptom einstellen. Bei Patienten mit Tinnitus lassen sich unter Umständen schwerwiegende Begleitsymptome beobachten, welche die Betroffenen zusätzlich erheblich belasten, beispielsweise Muskelverspannungen, sozialer Rückzug, Hörstörungen sowie Leistungsbeeinträchtigungen bis hin zur Arbeitsunfähigkeit. In ausgeprägten Fällen kann es sogar zum Auftreten von Selbstmordgedanken kommen.

Sowohl Sekundärsymptome als auch Begleitsymptome bessern sich in der Regel, wenn der Tinnitus selbst adäquat behandelt wird.


Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie: Leitlinie Tinnitus. www.phoniatrie-paedaudiologie.com/Informationen/HoersturzTinnitus/assets/AWMFonline-Leitlinie%20HNO-Tinnitus.pdf (Abruf am 09.12.2009)
Probst R., Grevers G., Iro H. (Hrsg.): Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, 3. Aufl. Thieme, Stuttgart (2008)
Reiß M. (Hrsg.): Facharztwissen HNO-Heilkunde. Springer, Heidelberg (2009)

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