Was ist Tinnitus aurium?

„Tinnitus aurium“ ist der lateinische Begriff für „das Klingeln der Ohren“. Der Begriff „Tinnitus aurium“ wird allerdings meist in der Kurzform „Tinnitus“ verwendet, womit die verschiedensten Ohrgeräusche gemeint sind, beispielsweise Surren, Klingeln, Zirpen, Knacken oder Brummen. Diese Ohrgeräusche können ständig vorhanden sein oder auch Pausen aufweisen. Zudem können sie in ihrer Lautstärke variieren. Insgesamt fasst man die unterschiedlichsten Hörempfindungen unter dem Begriff „Tinnitus aurium“ zusammen.

Neben den rein subjektiven Empfindungen, mit denen Tinnitusbetroffene ihren Tinnitus aurium beschreiben, gibt es verschiedene Definitionen. Beispielsweise wird der Tinnitus aurium laut Lehrbuch folgendermaßen definiert: „Tinnitus [aurium] ist eine auditorische Empfindung, die ohne äußere akustische [...] Reizung entsteht und die keinen subjektiven Informationsgehalt hat.“ Dies bedeutet, dass Patienten mit Tinnitus aurium Geräusche hören, die gar nicht vorhanden sind. In einem anderen Fachbuch findet sich folgende ergänzende Definition des Tinnitus aurium: „subjektive (nur vom Betroffenen wahrgenommen [...]) oder objektive Wahrnehmung (vom Betroffenen und vom Untersucher zu hören) eines Tones oder Geräusches ohne akustische Stimulation von außen“. Bei dieser Definition findet also eine Unterscheidung zwischen 2 verschiedenen Formen des Tinnitus aurium statt: Das nur vom Patienten wahrnehmbare subjektive Ohrgeräusch und der auch vom Untersucher wahrnehmbare Tinnitus aurium.

Bedeutung des Tinnitus aurium für den einzelnen Tinnitusbetroffenen

Für viele Patienten stellt der Tinnitus aurium ein lästiges Symptom dar. Jedoch gelingt es vielen Betroffenen, den Tinnitus aurium unter therapeutischer Anleitung so in ihren Alltag zu integrieren, dass er keine wesentliche Belastung darstellt. Sie nehmen den Tinnitus aurium zwar wahr, fühlen sich dadurch jedoch nicht beeinträchtigt (sogenannter kompensierter Tinnitus aurium). Im Gegensatz dazu fühlen sich Patienten mit einem dekompensierten Tinnitus aurium erheblich durch ihr Ohrgeräusch belastet. Unter Umständen entwickeln sich sogar Folgeerscheinungen wie Angstzustände, Schlaf- und Konzentrationsstörungen oder Depressionen. Aber auch für Patienten mit dekompensiertem Tinnitus aurium stehen effektive Behandlungsmethoden zur Verfügung.


Quellen:

Biesinger, E.: Tinnitus – Endlich Ruhe um Ohr. Trias, Stuttgart (2013)
Hoffmann-La Roche AG, Urban & Fischer (Hrsg.): Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl. Urban & Fischer, München (2003)
Probst, R./ Grevers, G./ Iro, H. (Hrsg.): Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, 3. Aufl. Thieme, Stuttgart (2008)
Reiß, M. (Hrsg.): Facharztwissen HNO-Heilkunde. Springer, Heidelberg (2009)
Schäfer, L-M./ Schmidt, MDF.: Selbsthilfe bei Ohrgeräuschen. Haug, Heidelberg (2000)
Wikipedia: Tinnitus. de.wikipedia.org/wiki/Tinnitus (Abruf am 17.03.2010)

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