Tinnitus-Glossar
Das nachfolgende Glossar erklärt im Themenfeld Tinnitus relevante und wichtige Begriffe in kurzen Definitionen.
Akustikus-Neurinom
Das Akustikus-Neurinom ist eine gutartige Wucherung des Hör- und Gleichgewichtsnervs. Diese Wucherung drückt auf den Nerv, so dass es im Laufe der Zeit zu schleichender Schwerhörigkeit, Gleichgewichtsstörungen oder auch zu einem Tinnitus kommen kann. Ein Akustikus-Neurinom lässt sich nur mithilfe einer Operation entfernen.
akuter Tinnitus
Wenn die Ohrgeräusche zum ersten Mal aufgetreten sind und weniger als drei Monate anhalten, spricht man von einem akuten Tinnitus. Ein akuter Tinnitus lässt sich mit blutverdünnenden und durchblutungsfördernden Medikamenten sowie Cortison behandeln.
Amboss
Der Amboss ist das mittlere der drei Gehörknöchelchen im Mittelohr.
Audiogramm
Das Audiogramm ist eine Hörkurve, die das subjektive Hörvermögen beschreibt. Ein Audiogramm wird durch eine Hörprüfung ermittelt, bei der das Hören bei Frequenzen von 125 bis 12000 Hz bestimmt wird. Außenohr Das Außenohr besteht aus der Ohrmuschel und dem äußeren Gehörgang. Beide zusammen bilden eine Art Schalltrichter, der die Schallwellen aus der Umwelt bündelt und zum Trommelfell im Mittelohr leitet.
Bogengänge
Die Bogengänge gehören zum Innenohr und sind Teil des Gleichgewichtorgans. In ihnen fließt eine spezielle Lymphflüssigkeit. Durch Bewegungen des Kopfes verteilt sich die Lymphflüssigkeit in unterschiedliche Richtungen, wobei sie bestimmte Nervenzellen stimuliert. Die Signale, die aus dieser Stimulation hervorgehen, werden im Gehirn weiterverarbeitet und ermöglichen es uns, im Gleichgewicht zu bleiben.
Burn-out-Syndrom
Ein Burn-out-Syndrom ist ein Zustand emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit, das als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden kann. Häufig geht idealistische Begeisterung mit frustrierenden Erlebnissen, Desillusionierung, Apathie, psychosomatischen Erkrankungen und Depression oder Aggressivität einher. Weitere Begleiterscheinung ist eine erhöhte Suchtgefährdung.
chronische Innenohrschwerhörigkeit
Eine chronische Innenohrschwerhörigkeit ist eine Schallempfindungsstörung, die auf einer Erkrankung des Innenohrs beruht und bereits seit längerer Zeit besteht.
chronischer Tinnitus
Als chronischen Tinnitus bezeichnet man Ohrgeräusche, die über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten auftreten oder immer wiederkehren. Da ein chronischer Tinnitus nicht mehr auf Medikamente anspricht, kommen hauptsächlich Entspannungstechniken, alternative Heilverfahren oder auch Rauschgeräte zum Einsatz. Diese sind Teil der sogenannten Retraining-Therapie, die auf eine langsame Gewöhnung an das Ohrgeräusch abzielt.
Cochlea
= Hörschnecke
Cochlea-Implantat
Das Cochlea-Implantat kann bei hochgradig schwerhörigen Patienten das Hörvermögen verbessern. Mithilfe einer implantierten Elektrode im Innenohr ist es möglich, den Hörnerv direkt zu reizen, sodass der Patient wieder besser hören kann. Besteht neben der Schwerhörigkeit auch ein Tinnitus, kann das Cochlea-Implantat dabei helfen, den Tinnitus zu überlagern.
Counselling
Als Counselling bezeichnen Mediziner eine individuelle ärztliche Beratung und Betreuung. Im Fokus dieses Beratungsgesprächs stehen Ursachen, Therapiemöglichkeiten und Verarbeitungsstrategien des Tinnitus. Das Counselling ist besonders bei einem akuten Tinnitus wichtig, da sich mit den richtigen Behandlungsschritten ein chronischer Tinnitus verhindern lässt.
Defokussierung
Defokussierung ist die Ablenkung von einer krampfhaften Wahrnehmung des Tinnitus, aber auch Ablenkung von negativen Gedanken, die mit dem Tinnitus verknüpft sind.
Depressionen/ depressive Verstimmungen
Eine Depression ist die wichtigste Komorbidität bei Tinnitus. Eine Depression kann zu Tinnitus führen, wird aber auch oft durch ihn ausgelöst. Eine Depression bezeichnet umgangssprachlich einen kurzfristigen oder lang andauernden Zustand psychischer Niedergeschlagenheit.
Dextrane
Dextrane erhöhen das Flüssigkeitsvolumen Ihrer Blutgefäße und fördern die Durchblutung. Sie bestehen aus verzweigten Zuckermolekülen. Wegen ihrer plasmaähnlichen Beschaffenheit werden sie häufig als Ersatzmittel für Blutplasma genutzt.
Dezibel
Lärm wird in Dezibel (dB) gemessen. Atmen erzeugt eine Lautstärke von etwa 10 dB, ein Fernseher etwa 55 dB, ein vorbeifahrender Zug um die 90 dB und ein Düsenflugzeug 120 dB. Bei einer Dauerbeschallung von 85 dB sind bereits erste Schäden der Hörzellen möglich.
Elektroenzephalogramm
Das Elektroenzephalogramm (EEG) ist eine Methode der medizinischen Diagnostik zur Messung der summierten elektrischen Aktivität des Gehirns durch Aufzeichnung der Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche.
Felsenbein
Das Felsenbein ist der härteste Knochen des menschlichen Schädels und ein Abschnitt des Schläfenbeins. Es umgibt das Innenohr. Frequenzbereich Die Frequenz gibt an, wie viele Schwingungen ein Ton pro Sekunde erzeugt. Die Maßeinheit lautet Hertz. Tiefe Töne haben niedrige Frequenzen, hohe Töne entsprechend höhere Frequenzen. Das menschliche Ohr reagiert auf einen Frequenzbereich zwischen 15 und 20.000 Hertz.
Gehörgang
Der Gehörgang schließt an die Ohrmuschel an und führt zum Mittelohr. Er besteht aus einem knorpelig-bindegewebigen Gerüst, das weiter hinten in Richtung Mittelohr zunehmend verknöchert. Die von der Ohrmuschel aufgenommenen Schallwellen treffen am Ende des Gehörgangs auf das Trommelfell. Im Gehörgang befinden sich spezielle Drüsen, die ein gelblich-braunes, bitteres Sekret absondern. Der sogenannte „Ohrenschmalz“ wirkt antibakteriell und verhindert Hautausschläge am äußeren Ohr.
Gehörknöchelchen
Im Mittelohr befinden sich die drei Gehörknöchelchen: Hammer, Amboss und Steigbügel. Sie sind über kleine Gelenke miteinander verbunden. Ihre Aufgabe ist die Schallweiterleitung vom Trommelfell bis zum Innenohr. Dabei ist der Hammer am Trommelfell befestigt und leitet die Schwingungen an den Amboss weiter. Von hier gehen die Bewegungen auf den Steigbügel über, der sie auf die Hörschnecke im Innenohr überträgt. An Hammer und Steigbügel sitzen die Mittelohrmuskeln.
Ginkgo
Ginkgo regt in Form von Tabletten oder Tees, die über einen längeren Zeitraum regelmäßig eingenommen werden, die Durchblutung an und behebt mögliche Ursachen Ihres Tinnitus.
Gleichgewichtsnerv
Der Gleichgewichtsnerv ist der Teil des Hör-Gleichgewichtsnervs, der das Gehirn mit dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr verbindet. Verändert sich die Körperlage, zum Beispiel beim Aufstehen aus dem Bett, überträgt der Gleichgewichtsnerv diese Information ans Gehirn, wo sie weiter verarbeitet wird. Bei Störungen des Gleichgewichtsnervs kann es zu Schwindelattacken kommen.
Gleichgewichtsorgan
Im Innenohr befindet sich das Gleichgewichtsorgan. Es besteht aus den drei drei Bogengängen, die Drehbeschleunigungen wahrnehmen, sowie den beiden Vorhofsäckchen, Sacculus und Utriculus, welche Veränderungen in der linearen Beschleunigung registrieren. Das Gleichgewichtsorgan ist über den Gleichgewichtsnerv mit dem Gehirn verbunden.
Grippe-Otitis
Als Grippe-Otitis bezeichnet man eine akute Entzündung des Mittelohrs und des Trommelfells, die durch Influenzaviren ausgelöst wird oder während oder nach einer Grippeerkrankung auftritt.
Haarzelle
Haarzellen sind Sinneszellen im Innenohr. Sie befinden sich in der Hörschnecke und sind für die Umwandlung der Schallwellen in elektrische Impulse verantwortlich (Transmission). Jeder Mensch hat mehr als 40.000 Haarzellen pro Ohr. Die Haarzellen sind für unterschiedliche Frequenzen zuständig. Im vorderen Bereich der Hörschnecke sitzen die Haarzellen für hohe Frequenzen, im hinteren Teil für tiefe Frequenzbereiche.
Habituation
= Gewöhnung an den Tinnitus. In den meisten Fällen gewöhnen sich Betroffene schnell an das Ohrgeräusch und vergessen es sogar mit der Zeit. Bei einer besonders schweren Beeinträchtigung können verschiedene Verfahren dabei helfen, die Wahrnehmung des Tinnitus schrittweise zu „verlernen“ (Retraining-Therapie).
Habituationstraining
Beim Habituationstraining lernen Sie, Ihren Tinnitus mithilfe von Geräusch- und Entspannungstherapien als Teil Ihrer Hörwahrnehmung zu akzeptieren und ihn dadurch nach und nach als weniger störend zu empfinden
Hammer
Der Hammer ist das erste der drei Gehörknöchelchen im Mittelohr.
Hirnstamm
Im Übergangsbereich zwischen Rückenmark und Gehirn liegt der Hirnstamm, der eine lebenswichtige Filterfunktion hat. Er selektiert gefährliche von ungefährlichen Signalen und schaltet bei Gefahr reflexartig körperliche Abwehrreaktionen ein. Wenn der Hirnstamm einen Tinnitus als Gefahrenquelle einstuft, können Stressreaktionen wie Konzentrationsstörungen, Schlafmangel und Panikattacken auftreten.
Hirnstammaudiometrie
Die Hirnstammaudiometrie ist eine Sonderform des Elektro-Enzephalogramms, mit dessen Hilfe sich die Hirnaktivität messen lässt. Hörbahn Als Hörbahn bezeichnet man die Nervenverbindungen zwischen den Sinneszellen im Innenohr über den Thalamus bis hin zur Hörrinde im Großhirn.
Hörgerät
Ein Hörgerät ist ein kleiner Verstärker am Ohr, der Ihnen hilft, Ihren Tinnitus weniger stark wahrzunehmen. Es wird vor allem bei einer zusätzlichen Schwerhörigkeit sowie bei der Retraining-Therapie eingesetzt.
Hörnerv
Der Hörnerv bildet den zweiten Teil des Hör-Gleichgewichtsnervs. Er leitet die von der Hörschnecke ausgehenden elektrischen Impulse zur Hörrinde im Gehirn weiter, wo sie zu Hörinformationen verarbeitet werden.
Hörrinde
Die Hörrinde ist der Bereich im Gehirn, der für die Hörwahrnehmung zuständig ist. Hier kommen die Signale an, die den Informationsfilter im Hirnstamm passiert haben. Diese Signale werden in der Hörrinde zu bewussten Hörinformationen verarbeitet, zum Beispiel Musik oder gesprochene Worte.
Hörtraining
Das Hörtraining ist ein besonders wichtiger Bestandteil der tinnituszentrierten Musiktherapie. Im Mittelpunkt stehen Übungen mit Geräuschen, Klängen und schließlich mit Musik, die zum selektiv-individuellen Hören ermutigen
Hörschnecke
Die Hörschnecke (Cochlea) gehört zum Innenohr. Sie hat eine schneckenartige Form und ist zweieinhalbmal in sich gedreht. In der Hörschnecke wandeln über 40 000 Haarzellen Schallwellen in elektrische Impulse um. Diesen Prozess bezeichnet man als Transformation. Über den Hörnerv gelangen die elektrischen Reize ins Gehirn zur Hörrinde. Dort werden sie zu einer Hörinformation verarbeitet.
Hörspektrum
= Frequenzbereich, in dem man Töne wahrnimmt. Das menschliche Hörspektrum reicht von 15 bis 20.000 Hertz.
Hörsturz
Ein Hörsturz ist der plötzliche Verlust der Hörfähigkeit. Dabei reicht die Bandbreite von bestimmten Frequenzen bis hin zur völligen Ertaubung. Die genauen Ursachen eines Hörsturzes sind unklar. Man vermutet Durchblutungsstörungen, Infekte oder Störungen der Nervenbahnen. Ein Hörsturz lässt sich mit durchblutungsfördernden Infusionen oder auch Cortison behandeln.
Hörzelle
= anderer Begriff für Haarzelle.
Hydrotherapie
Die Hydrotherapie nutzt die therapeutische Wirkung von Wasser in Form von Güssen, Abreibungen, Wickeln und Dampfbädern zur Beruhigung, Entspannung und Stabilisierung des vegetativen Nervensystems.
Hyperakusis
Der Begriff Hyperakusis beschreibt eine Überempfindlichkeit gegenüber Lärm und Geräuschen. Die Hyperakusis ist eine häufige Begleiterscheinung von Tinnitus oder Schwerhörigkeit. Rauschgeräte können dazu beitragen, eine Überempfindlichkeit Schritt für Schritt herabzusetzen. Sie sind daher ein wichtiger Bestandteil der Hyperakusis-Therapie.
Hyperbare Sauerstofftherapie
Die hyperbare Sauerstofftherapie ist ein physikalisches Verfahren, das die Gegebenheiten einer Druckkammer nutzt, um den Sauerstoffgehalt Ihres Blutes zu verbessern und so einen bestehenden Sauerstoffmangel im Innenohr auszugleichen. idiopathische
Innenohrschwerhörigkeit
Die idiopathische Innenohrschwerhörigkeit ist eine vom Innenohr ausgehende Schwerhörigkeit, deren nicht unbekannt ist. Sie kann einen Tinnitus verursachen.
immunogene Innenohrschwerhörigkeit
Eine immunogene Innenohrschwerhörigkeit ist eine Schwerhörigkeit, die durch an den Blutgefäßen des Innenohrs anlagerte Stoffwechselprodukte des Immunsystems entstanden ist.
Innenohr
Das Innenohr schließt an das Mittelohr an. Es besteht aus dem Gleichgewichtsorgan und der Hörschnecke. Dem Innenohr kommen daher zwei Hauptaufgaben zu: Zum einen ist es für den Gleichgewichtssinn zuständig, zum anderen wandelt es die aufgenommenen Schallwellen in elektrische Impulse um, die das Gehirn dann zu Hörinformationen weiterverwerten kann. An das Innenohr schließt sich der Hör-Gleichgewichtsnerv an, der die Informationen vom Gleichgewichtsorgan und der Hörschnecke zur Hörrinde ins Großhirn weiterleitet.
Kalzium-Antagonist
Nervenzellen benötigen Kalzium, um aufgenommene Informationen weiterzuleiten. Kalzium-Antagonisten sind Stoffe, welche die Kalziumaufnahme und -verarbeitung in den Nervenzellen hemmen. Auf diese Weise unterbrechen sie den Informationsfluss zwischen den Nervenzellen. Diese „beruhigende“ Wirkung kann dabei helfen, die Tinnitus-Wahrnehmung abzuschwächen, da der Reiz nur noch schwach weitergeleitet wird.
Knalltrauma
Ein Knalltrauma ist eine durch ein akustisches Trauma (Knall, Schuss, Ohrfeige usw.) ausgelöste Hörstörung mit Tinnitus. Kompensation Kompensation steht für die Angleichung eines Zustandes an den gewünschten Zustand durch korrigierende Maßnahmen.
Kortison
Kortison ist ein Steroidhormon, das zur medikamentösen Behandlung von allergischen oder rheumatischen Erkrankungen verwendet wird. In der Tinnitus-Therapie macht man sich durch intravenöse Gabe in die Blutbahn seine entzündungshemmende und abschwellende Wirkung zunutze.
Lärmschaden
Von einem Lärmschaden spricht man, wenn die Haarzellen im Innenohr durch akuten Lärm geschädigt werden. Schon eine kurze Lärmbelastung von 120 Dezibel reicht aus, um einen Lärmschaden zu verursachen. Das entspricht in etwa der Lautstärke eines startenden Flugzeugs. Ein Lärmschaden äußert sich zumeist als Schwerhörigkeit, oftmals begleitet durch pfeifende oder brummende Ohrgeräusche. Ein leichter Lärmschaden kann sich nach einiger Zeit wieder zurückbilden, während schwere Lärmtraumata in der Regel nicht heilbar sind.
Lärmschwerhörigkeit
Als Lärmschwerhörigkeit wird eine durch chronische Lärmeinwirkung (oft beruflich) entstandene Schallempfindungsschwerhörigkeit bezeichnet.
Lidocain
Lidocain ist ein Betäubungsmittel, das die Erregungsweiterleitung in den Nervenzellen unterbricht.
Mechanorezeptoren
Als Mechanorezeptoren werden Sinneszellen bezeichnet, die mechanische Kräfte in Nervenerregung umwandeln. Sie sind beispielsweise in den Ohren, der Haut oder den Arterien zu finden und sind in Bau und Funktion sehr unterschiedlich.
Mittelohr
Das Mittelohr besteht aus luftgefüllten Hohlräumen. Der größte Hohlraum ist die Paukenhöhle. Zwischen Paukenhöhle und äußerem Gehörgang befindet sich das Trommelfell, welches das Mittel- vom Außenohr abgrenzt. Hier sind die drei Gehörknöchelchen befestigt. Sie leiten die aufgenommenen Schallwellen vom Trommelfell an die Hörschnecke im Innenohr weiter. Die Gehörknöchelchen sind an die Mittelohr-Muskeln gekoppelt. Über die Ohrtrompete ist das Mittelohr mit dem Nasen-Rachen-Raum verbunden.
Mittelohrentzündung
Eine Mittelohrentzündung wird auch Otitis media genannt und ist eine akute Erkrankung des Ohrs, die durch Bakterien oder Viren ausgelöst wird.
Mittelohr-Muskeln
An Trommelfell, Hammer und Steigbügel sind die zwei Mittelohr-Muskeln befestigt. Sie haben eine wichtige Schutzfunktion: Bei plötzlichem Lärm ziehen sie sich reflexartig zusammen und unterbrechen so die Schall-Leitungskette im Mittelohr. Auf diese Weise verhindern sie, dass die aufgenommenen Schallwellen vollständig auf das Innenohr übertragen werden, wo die lärmempfindlichen Haarzellen sitzen.
Musiktherapeutische Tiefenentspannung
Die musiktherapeutische Tiefenentspannung kombiniert angeleitete Übungen mit beruhigender Musik. Das ermöglicht eine besonders intensive Entspannung.
Musiktherapie
Die Musiktherapie macht sich die heilende Wirkung von Musik und Klängen zunutze. Sie besteht aus Hörberatung, Hörtherapie, musiktherapeutischer Tiefenentspannung und Hörtraining.
Nasopharyngoskopie
Unter Nasopharyngoskopie versteht man die Spiegelung des Nasen-Rachen-Raumes.
Noiser
= Tinnitus-Masker
Prilocain
Prilocain ist ein Lokalanästhetikum und Bestandteil von Lidocain.
Procain
Procain ist ein Lokalanästhetikum, das nur noch selten verwendet und heute durch wirksamere, weit tiefer eindringfähige Stoffe wie Lidocain ersetzt wurde.
Ohrmuschel
Die Ohrmuschel ist der einzige Teil des Ohrs, der außen liegt. Sie besteht aus elastischem Knorpel und wirkt wie ein Schalltrichter, der die Schallwellen aus der Umwelt auffängt und über den angrenzenden Gehörgang an das Trommelfell weiterleitet.
Ohrtrompete
Die Ohrtrompete, auch eustachische Röhre oder Tube, ist für den Druckausgleich im Mittelohr zuständig. Ohne Druckausgleich könnte das Trommelfell nicht ungehindert schwingen und die Bewegungen auf die Gehörknöchelchen übertragen. Bei jedem Schlucken wird die Ohrtrompete durch bestimmte Muskeln geöffnet, so dass im Mittelohr der Druckausgleich mit dem Nasen-Rachenraum erfolgen kann.
otoakustische Emissionen
Dies ist ein objektives Verfahren zur Messung der Innenohrfunktion. Mittels otoakustischer Emissionen misst man die Beweglichkeit der Haarzellen. Diese Untersuchung wird bereits bei Säuglingen verwendet, um ihr Hörvermögen zu prüfen.
Otosklerose
Die Otosklerose ist eine erbliche Verknöcherungstendenz des Steigbügels. Dabei kommt es zu starken Verwachsungen der Fußplatte des Steigbügels, die zu einer Mittelohrschwerhörigkeit führen kann.
Paukenröhrchen
Das Paukenröhrchen ist ein kleines Röhrchen, das in das Trommelfell eingesetzt wird. Auf diese Weise behandeln Ärzte eine mangelnde Belüftung des Mittelohrs, die auf eine gestörte Funktion der Ohrtrompete zurückgeht. Wenn die Ohrtrompete nicht mehr richtig funktioniert, sammelt sich Schleim im Mittelohr an, der zu Mittelohrentzündungen und langfristig zu Schwerhörigkeit führen kann.
Pentoxifyllin
Pentoxifyllin ist ein Arzneistoff, der die Fließeigenschaften des Blutes beeinflusst und entzündungshemmend wirkt.
Plasmaersatzmittel
Plasmaersatzmittel sind Lösungen, deren Druck dem des menschlichen Blutplasmas entspricht. Sie werden hauptsächlich per Infusion zum Plasmaersatz verwendet.
Psychotherapie
Psychotherapie ist der Oberbegriff für alle Formen psychologischer Verfahren, die ohne Einsatz medikamentöser Mittel psychische und psychosomatische Krankheiten oder Verhaltensstörungen behandeln.
Rauschgerät
= siehe Tinnitus-Masker.
Recruitment
Recruitment heißt so viel wie Überempfindlichkeit der Ohren bei geringer Lautstärke, zum Beispiel bei Geschirrklappern oder Kindergeschrei, infolge einer Innenohrstörung.
Retraining-Therapie
Die Retraining-Therapie ist ein Konzept zur Tinnitus-Therapie. Ziel ist es, das Gehör an den Tinnitus zu gewöhnen, so dass er nicht mehr bewusst wahrgenommen wird. In Deutschland ist die Retraining-Therapie eine Teamarbeit aus HNO-Arzt, Psychologe, Psychotherapeut und Hörgeräteakustiker. Im Zentrum der Therapie stehen neben der Beratung und Aufklärung des Tinnitus-Patienten vor allem die psychologische Betreuung, die Abschwächung tinnitusbedingter Stressreaktionen und die Geräteversorgung mit Hörgeräten oder Tinnitus-Maskern.
Schädel-Hirn-Trauma
Das Schädel-Hirn-Trauma ist eine kombinierte Verletzung von Kopfschwarte, Schädel und Gehirn. Dieses kann prinzipiell zu Tinnitus führen, entweder durch direkte Schädigung des Gehirns, durch Schädigung des Innenohrs oder auch über indirekte Verletzung der Halswirbelsäule.
Schlafselbsthilfe
Die Schlafselbsthilfe fasst wirksame Strategien zusammen, die das Ein- und Durchschlafen erleichtern sollen.
Schweregrad des Tinnitus
Ein Tinnitus lässt sich in vier unterschiedliche Schweregrade einteilen, je nach Leidensdruck des Betroffenen. Grad 1 beschreibt einen Tinnitus ohne Leidensdruck, Grad 2 ein Ohrgeräusch, das die betroffene Person leicht und nur in bestimmten Situationen einschränkt. Bei Grad 3 herrscht bereits ein hoher Leidensdruck, der ein unbeschwertes Leben unmöglich macht. Wer unter einem Tinnitus des vierten Schweregrades leidet, fühlt sich seinem Ohrgeräusch völlig ausgeliefert und reagiert mit Panikattacken und Depressionen. Der Schweregrad des Tinnitus ist wegweisend für die weiteren Therapieschritte. Er lässt sich anhand eines professionellen Fragebogens durch den HNO-Arzt feststellen.
Schwerhörigkeit
Wer unter einer Schwerhörigkeit leidet, kann Töne einer bestimmten Frequenz nicht mehr hören, zum Beispiel Hochton- oder Tieftonschwerhörigkeit. Ursache der Schwerhörigkeit ist eine irreparable Schädigung der Haarzellen im Innenohr. Schwerhörigkeit kann eine ganz normale Begleiterscheinung des Altersprozesses sein. Sie kann aber auch durch eine dauerhafte Lärmbelastung hervorgerufen werden. Die Folgen einer Schwerhörigkeit lassen sich teilweise durch ein Hörgerät ausgleichen.
Sinustöne
Sinustöne sind besonders reine Töne, deren Schwingungen gleichmäßig verlaufen.
Sprachaudiometrie
Bei einer Sprachaudiometrie werden dem Patienten Zahlen und Wörter vorgespielt, um das Sprachgehör zu testen.
Steigbügel
Der Steigbügel ist das dritte der drei Gehörknöchelchen im Mittelohr.
Tinnitus
Als Tinnitus bezeichnen Mediziner Ohrgeräusche, die in der Regel nur für die betreffende Person wahrnehmbar sind. Das können zum Beispiel Pfeiftöne, Brummen, Knacken, Rauschen oder ein Klicken sein. Der Tinnitus selbst ist keine Erkrankung, sondern lediglich Symptom. Selten liegen einem Tinnitus körperliche Ursachen wie chronische Mittelohrentzündungen, Gefäßveränderungen oder Blockaden der Halswirbel zugrunde. Hauptursache des Ohrgeräuschs können psychische Belastungen, Stress und negative Emotionen wie Trauer oder Ängste sein. In vielen Fällen verschwinden Ohrgeräusche nach einiger Zeit wieder von alleine.
Tinnitus-Masker
Der Tinnitus-Masker, auch Noiser oder Rauschgerät, erzeugt ein Rauschen, das den Betroffenen von seinem Tinnitus ablenken soll. Das Gerät ist hinter oder in der Ohrmuschel befestigt und lässt sich individuell einstellen. Es ist fester Bestandteil der Retraining-Therapie, bei der die Gewöhnung (Habituation) an das Ohrgeräusch im Vordergrund steht.
Trommelfell
Das Trommelfell liegt am Ende des Gehörgangs und grenzt diesen vom Mittelohr ab. Es besteht aus einer feinen Membran, an deren Innenseite das erste Gehörknöchelchen (Hammer) befestigt ist. Wenn Schallwellen auf das Trommelfell treffen, beginnt es zu schwingen. Dadurch überträgt es den Schall auf die Gehörknöchelchen, die ihn an das Innenohr weiterleiten.
Trommelfellmikroskopie
Bei der Trommelfellmikroskopie wird das Trommelfell durch ein beleuchtetes Mikroskop, das wie ein Trichter in den Gehörgang geschoben wird, untersucht, um Veränderungen oder Verletzungen zu erkennen.
Tube
= Ohrtrompete
Tubendurchgängigkeit
Tubendurchgängigkeit bezeichnet die Fähigkeit der Ohrtrompete, das Mittelohr zu belüften und somit für einen Druckausgleich zu sorgen.
Tympanometrie
Bei der Tympanometrie wird mithilfe eines spezielles Messapparates die Schwingungsfähigkeit des Trommelfells und indirekt die Belüftung des Mittelohrs gemessen.
Vasodilatatoren
Vasodilatatoren sind Medikamente, welche die Blutgefäße erweitern und somit die Fließfähigkeit des Blutes erhöhen.
(kognitive) Verhaltenstherapie
In der kognitiven Verhaltenstherapie werden Wahrnehmungen, Gedanken, Bewertungen und Gefühle besprochen, um Wege zu finden, diese positiv zu beeinflussen.
Vestibularis-Diagnostik
Die Vestibularis-Diagnostik umfasst unterschiedliche Tests zur Prüfung der Funktionstüchtigkeit des Gleichgewichtsnervs.
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