EUR [D] 14,99Inkl. gesetzl. MwSt.
Tinnitus und Unklarheit über die Ursachen
Eine Unklarheit über die Tinnitusursachen besteht bei vielen Betroffenen. Zwar gibt es sogenannte objektive Ohrgeräusche, welche auch für Außenstehende nachvollziehbar vorhanden sind und auf konkreten Erkrankungen beruhen, beispielsweise Blutgefäßtumoren, Arterienverengungen und -verkalkungen, Zuckungen der ohrnahen Muskulatur, Herzerkrankungen, krankhafte Verbindungen zwischen einzelnen Blutgefäßen oder eine gestörte Blutströmung in den Halsvenen. Bei vielen Tinnituspatienten lassen sich jedoch keine derartigen Erkrankungen als mögliche Tinnitusursache nachweisen, sodass weiterhin Unklarheit besteht. Dies stellt für viele Betroffene eine weitere Belastung dar – sie leiden nicht nur unter dem Tinnitus an sich, sondern zusätzlich an dem Fehlen einer feststellbaren Ursache und damit an der Unklarheit.
Die Unklarheit bei Tinnituspatienten ohne fassbare Ursache lässt sich häufig dadurch verringern, dass zumindest ein Zusammenhang zwischen dem Tinnitus und einer möglicherweise damit assoziierten Erkrankung nachweisbar ist. Dabei besteht dieser subjektive, nur vom Patienten wahrnehmbare Tinnitus als Begleiterscheinung von Erkrankungen wie Hörsturz, Menière-Erkrankung, Otosklerose, Mittelohrentzündung oder verschiedenen Gehirnerkrankungen. Das Wissen um einen Zusammenhang mit einer „organischen“ Erkrankung lindert bei vielen Tinnituspatienten die Belastung durch die Unklarheit.
Leben mit Tinnitus und Unklarheit über die Ursachen
Die Unklarheit über eine mögliche Tinnitusursache kann unter Umständen äußerst belastend sein – wenn man eine Ursache wüsste, könnte man diese beseitigen und damit auch den Tinnitus „ausschalten“. Dies ist bei den wenigen Fällen mit bekannter Ursache ja auch möglich. Bei den meisten Tinnituspatienten ist jedoch keine Ursache auszumachen, und die belastende Unklarheit bleibt.
Trotz der Unklarheit bestehen für Tinnituspatienten jedoch gute Aussichten: Die Vielfalt an Therapieverfahren ermöglicht es, praktisch jedem Tinnitusbetroffenen zu helfen, und unter anderem Zusammenkünfte im Rahmen von Selbsthilfegruppen tragen dazu bei, eventuell verbleibende Unklarheiten zu beseitigen.
Quellen:
Biesinger, E.: Tinnitus – Endlich Ruhe im Ohr. Trias, Stuttgart (2013)
Hesse, G.: Tinnitus. Thieme, Stuttgart (2008)
Probst, R./ Grevers, G./ Iro, H. (Hrsg.): Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, 3. Aufl. Thieme, Stuttgart (2008)
Reiß, M. (Hrsg.): Facharztwissen HNO-Heilkunde. Springer, Heidelberg (2009)
Weitere Seiten zu Tinnitus
- Ist Tinnitus ein Syndrom?
- Organisation und Zeitplanung im Tinnitus-Retraining
- Ergebnisse des Tinnitus-Retrainings
- Studien zum Tinnitus-Retraining
- Wie hilft das Tinnitus-Retraining den Tinnitusbetroffenen?
- Häufige Fragen zum Tinnitus-Retraining
- Counselling im Tinnitus-Retraining
- Grundlagen des Tinnitus-Retrainings
- Gentherapie bei Tinnitus
- Gibt es eine Tinnitus-Formula?
- Tinnitus – Perspektiven in der Forschung
- Tinnitus-Glossar