Tinnitusinstrumente bei Tinnitus

Tinnitusinstrumente stellen eine Kombination aus einem Hörgerät und einem Masker beziehungsweise Noiser dar. Sowohl Hörgeräte als auch Rauschgeneratoren (Masker beziehungsweise Noiser) werden von der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie im Rahmen ihrer Tinnitus-Leitlinie empfohlen. Dabei ist auch die kombinierte Anwendung eines Hörgerätes und eines Maskers beziehungsweise Noisers in Form eines Tinnitusinstruments möglich. Insbesondere schwerhörige Patienten mit Tinnitus profitieren von der Anwendung eines Tinnitusinstruments.

Die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie nennt verschiedene Voraussetzungen für den Einsatz der beiden Komponenten eines Tinnitusinstruments. Und zwar sollen Hörgeräte bei schwerhörigen Patienten mit subakutem Tinnitus nach Durchführung der Akutmaßnahmen in Betracht gezogen werden. Die Anpassung eines Maskers wird ebenfalls bei subakutem Tinnitus empfohlen. Voraussetzung ist, dass sich das Ohrgeräusch des Patienten tatsächlich „maskieren“ (überdecken) lässt. Zudem wird die Möglichkeit des Masker- beziehungsweise Noiser-Einsatzes im Rahmen einer Tinnitus-Retraining-Therapie genannt. Daraus ergibt sich, dass insbesondere schwerhörige Patienten mit subakutem, maskierbarem Tinnitus für die Anwendung eines Tinnitusinstruments infrage kommen.

Anwendung von Tinnitusinstrumenten bei Tinnitus

Bei schwerhörigen Tinnituspatienten sollten Tinnitusinstrumente möglichst früh im Zuge der Therapie zum Einsatz kommen. Auf diese Weise lässt sich eine Verbesserung des Therapieerfolges erreichen. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass das im Tinnitusinstrument integrierte Hörgerät die Hörfähigkeit des Patienten verbessert, sodass die nun besser hörbaren Umgebungsgeräusche den Tinnitus überdecken. Der ebenfalls im Tinnitusinstrument enthaltene Masker beziehungsweise Noiser „maskiert“ durch ein Rauschen den Tinnitus. Auf diese Weise wird das Ohrgeräusch überdeckt und tritt für den Betroffenen in den Hintergrund. Ein Therapieerfolg dieser Komponente des Tinnitusinstruments ist nach ungefähr 2 Monaten bis einem Jahr zu erwarten.


Quellen:

Biesinger, E.: Tinnitus – Endlich Ruhe im Ohr. Trias, Stuttgart (2013)
Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie: Leitlinie Tinnitus. www.phoniatrie-paedaudiologie.com/Informationen/HoersturzTinnitus/assets/AWMFonline-Leitlinie%20HNO-Tinnitus.pdf (Abruf am 09.12.2009)
Hesse, G.: Tinnitus. Thieme, Stuttgart (2008)
Reiß, M. (Hrsg.): Facharztwissen HNO-Heilkunde. Springer, Heidelberg (2009)

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