Tinnitus durch Vuvuzela-Lärm - was tun?

Ist es durch Vuvuzela-Lärm zu einem Tinnitus gekommen, wenden sich Betroffene am besten an einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Dieser kann rasch eine wirksame Therapie einleiten. Die Behandlung eines akuten, durch Vuvuzela-Lärm bedingten Tinnitus ist ambulant möglich.

Für eine ambulante Therapie sprechen unter anderem folgende Merkmale eines durch Vuvuzelas bedingen Tinnitus:

  • Die Beschwerden sind im Rahmen einer ambulanten Behandlung therapierbar.
  • Es besteht ein leichter bis mittelgradiger Tinnitus.
  • Es steht genügend Zeit zur Verfügung, um einen Therapieerfolg im Rahmen einer ambulanten Behandlung abzuwarten.
  • Der Patient ist gut in ein soziales Netz integriert.
  • Die psychische Situation des Patienten ist für eine ambulante Therapie gut geeignet.
  • Dem Patienten stehen Behandlungsmöglichkeiten in Wohnortnähe zur Verfügung.
  • Es besteht keine Notwendigkeit, zahlreiche verschiedene Therapieansätze miteinander zu kombinieren.

Die Maßnahmen, die bei akutem Tinnitus zur Anwendung kommen, sind in der Tinnitus-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie zusammengefasst. Die leitliniengerechte Behandlung kommt auch bei einem akuten, durch Vuvuzela-Lärm bedingten Tinnitus zur Anwendung und umfasst unter anderem folgende Maßnahmen:

  • Infusionsbehandlung zur Durchblutungsverbesserung des Innenohres
  • Gabe von lokalen Betäubungsmitteln und Kortisonpräparaten
  • manualmedizinische Therapie bei Halswirbelsäulenbeschwerden

Vorbeugung eines Tinnitus durch Vuvuzela-Lärm

Die beste Therapie eines durch Vuvuzela-Lärm bedingten Tinnitus ist natürlich dessen Vermeidung. Dies ist in einem Stadion mitunter nicht ganz einfach. Es ist jedoch möglich, den Lärm der Vuvuzelas durch das Tragen spezieller Ohrenstöpsel von einem Schalldruckpegel von etwa 131 Dezibel auf circa 100 Dezibel zu senken und damit eventuell die Schmerzschwelle des Vuvuzela-Lärms zu unterschreiten.

Eine technische Möglichkeit, den Vuvuzela-Lärm bei Fernsehübertragungen zu verringern, besteht in der Ausblendung der typischen Vuvuzela-Frequenzen. Ein derartiger „Vuvuzela-Filter“, der eventuell auch für Patienten mit vorgeschädigtem Gehör, beispielsweise aufgrund eines Tinnitus, interessant ist, kann im Internet heruntergeladen werden.


Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie: Leitlinie Tinnitus. (Abruf am 09.12.2009)
HAZ (Hannoversche Allgemeine Zeitung): WM ohne „Tröööööt“? HAZ, 15.06.2010, S. 6
Hesse, G.: Tinnitus. Thieme, Stuttgart (2008)

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