Die Diagnostik fetaler Herzfehler im 1. und frühen 2. Trimenon - frühe fetale Echokardiografie
Zusammenfassung
Im Rahmen der Ersttrimesteruntersuchung erfolgt zunehmend auch die Untersuchung des fetalen Herzens entweder als alleinige Darstellung des Vierkammerblicks oder des Vierkammerblicks und der beiden ventrikulären Ausflusstrakte oder als segmentales Vorgehen im Sinne einer kompletten fetalen Echokardiografie. Neben einem anamnestischen Risiko sind Hinweiszeichen für Herzfehler, die während der Ersttrimesteruntersuchung auffallen, wie eine verdickte Nackentransparenz, ein abnormales Blutflussgeschwindigkeitsprofil im Ductus venosus und das Vorliegen einer Trikuspidalklappenregurgitation, Indikationen zu einer frühen Echokardiografie in diesem Hochrisikokollektiv. Andererseits treten die meisten Herzfehler bei Feten auf, die einem Niedrigrisikokollektiv angehören und keine der genannten Hinweiszeichen bieten. Daher gehen immer mehr Untersucher dazu über, im Rahmen der detaillierten Ersttrimesteruntersuchung der fetalen Organe auch eine fetale Echokardiografie durchzuführen. Bis zu 80% der als schwer einzustufenden Herzfehler können so bereits mit 12 und 13 SSW diagnostiziert werden. Voraussetzung sind aber neben der Erfahrung des Untersuchers und einer optimalen Geräteausstattung die konsequente, einem festen Protokoll folgende Einstellung aller Schnittebenen bzw. Konnektionen, auch unter Einsatz der transvaginalen Echokardiografie und in sehr seltenen Fällen auch durch eine erneute Untersuchung wenige Tage später. Trotzdem – dies ist hauptsächlich der intrauterinen Entwicklung einiger Herzfehler geschuldet – sollte immer eine weitere echokardiografische Untersuchung im 2. Trimenon erfolgen, deren Entdeckungsrate bis zu 10% höher ist.