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Anwendung von Pflegeprodukten und Ölen in der Säuglingspflege

Die Hautpflege bei Neugeborenen und Säuglingen ist ein wichtiges Thema in der Beratung junger Eltern. Der Artikel verrät, wie Öle in der Säuglingspflege sich auf die Hautschutzbarriere auswirken, welche Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten enthalten sind und welche Empfehlungen zur Beschaffenheit von Reinigungs- und Pflegeprodukten für die Säuglingshaut auf Basis wissenschaftlicher Untersuchungen gegeben werden können.

Die Hautpflege bei Neugeborenen und Säuglingen ist ein wichtiges Thema in der Beratung junger Eltern. Teil 3 der Artikelserie verrät, wie Öle in der Säuglingspflege sich auf die Hautschutzbarriere auswirken, welche Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten enthalten sind und welche Empfehlungen zur Beschaffenheit von Reinigungs- und Pflegeprodukten für die Säuglingshaut auf Basis wissenschaftlicher Untersuchungen gegeben werden können.

Öle in der Säuglingspflege

Öle sind aus der Pflege von Neugeborenen und Säuglingen nicht wegzudenken. Doch welche sind besonders zu empfehlen – pflanzliche Öle oder Paraffinöle? Diese Frage wird schon lange kontrovers diskutiert. Nachfolgend seien die wichtigsten Fakten zu Eigenschaften und Wirkungen verschiedener Ölvarianten zusammengefasst. Grundsätzlich können weder für die eine noch die andere Variante pauschale Aussagen getroffen werden. Spezifische Eigenschaften, Herstellungsverfahren und Qualitäten spielen eine entscheidende Rolle.

Wie Öle auf die Hautschutzbarriere wirken

Geeignete Pflegeöle können positive Wirkungen auf die Funktion der Hautschutzbarriere entfalten. Denn sie helfen, einen erhöhten transepidermalen Wasserverlust (TEWL) zu vermeiden und die Feuchtigkeit in den obersten Hautschichten zu halten.

Babypflegeöle unterstützen die noch nicht voll ausgebildete Barrierefunktion der Säuglingshaut. Die Feuchtigkeit der Haut wird bewahrt, ohne ihre Atmung zu blockieren. Dieser sogenannte teilokklusive Effekt ist bei Pflanzen- und Paraffinölen vergleichbar. Beide dringen gleich tief in das Stratum corneum, die aus Korneozyten bestehende äußerste Schicht der Epidermis (Oberhaut) ein. Die Annahme, dass Paraffinöle zu einem vollständigen Abschluss der Haut führen, ist heute wissenschaftlich widerlegt.

Unterschiede in der Wirkung auf die Hautschutzbarriere bestehen in folgenden Punkten:

Pflanzenöle
  • werden größtenteils in der Haut enzymatisch in ihre Bestandteile aufgespalten und in die Hautstruktur eingebaut. Dadurch ziehen sie besser in die Haut ein.
  • enthalten zusätzliche Wirkstoffe, die positiv auf die Haut wirken können, z. B. entzündungshemmende Linolensäure oder als Radikalfänger wirkendes Vitamin E.

Paraffinöle

  • werden nicht wie Pflanzenöle aufgespalten und interagieren nicht mit dem Stoffwechsel der Haut. Dadurch hält der schützende, d. h. wasserhaltende Effekt länger an.
  • enthalten in ihrer reinen Form keine zusätzlichen Inhaltsstoffe. Aufgrund dieser Neutralität sind sie besonders für die Pflege von zu Allergien neigender Haut geeignet

Anwendung von Ölen in der Säuglingspflege

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Pflegeöle grundsätzlich für die Pflege von Säuglingshaut geeignet sind. Doch wann ist welches Öl die beste Wahl? Hier einige praktische Empfehlungen für die wichtigsten Anwendungsbereiche.

Trockene Haut
Pflanzen- und Paraffinöle erhöhen die Wasserspeicherung in den oberen Hautschichten und senken den transepidermalen Wasserverlust. Gleichzeitig schützen Öle die Säuglingshaut vor äußeren Einflüssen und unterstützen ihre Regeneration. Sie stärken somit die Hautschutzbarriere.

Differenzierung und Empfehlungen: Bei Paraffinölen hält der Schutzeffekt länger an. Unter den Pflanzenölen sind solche mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu empfehlen: Linolensäure beispielsweise kann Entzündungen hemmen und die Barrierefunktion stärken.

Empfindliche und zu Allergien neigende Haut

Da Paraffinöle kein allergenes Potenzial aufweisen, sind sie uneingeschränkt anwendbar.

Differenzierung und Empfehlungen: Einige Pflanzenöle sind wegen ihres Allergiepotenzials nicht zu empfehlen, z. B. Erdnuss- und Sesamöl. Auch Pflanzenöle, die nicht lichtgeschützt, kühl und verschlossen gelagert wurden, oder Speiseöle sollten nicht verwendet werden. Außerdem sind raffinierte Öle, die weitgehend von (allergenen) Begleitstoffen befreit wurden, kaltgepressten vorzuziehen.

 Lesen Sie den gesamten Beitrag hier Anwendung von Pflegeprodukten und Ölen in der Säuglingspflege

Aus der Zeitschrift Die Hebamme 5/2018

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