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Beckenbodenprobleme – auch bei Zustand nach Sectio
Auch nach einem Kaiserschnitt können Beckenbodenprobleme auftreten. Eine erfahrene Beckenbodentrainerin beschreibt, wie man die Beckenbodenschwäche dieser Frauen erkennen kann und welche Übungen in der Rückbildungsgymnastik für Frauen mit Zustand nach Sectio besonders empfehlenswert sind.
Der Beckenboden ist ein „Geburtsorgan“. Fast alle Menschen sind in ihm gezeugt, ausgetragen und durch ihn geboren worden. Ein bewusster Umgang mit ihm macht stark und einfühlsam – nicht nur für die Geburt, sondern auch in der Sexualität, während der Schwangerschaft und im ganz normalen Alltag (Beruf und Sport). Er ist der „Grund“ und „der innere Halt“ unseres Beckens.
Als Basis trägt und balanciert er unseren Oberkörper mit Kopf und Armen sowie die Beine und Füße. Ohne „Kraft von innen“ werden die Belastungen dagegen an die Gelenke und Bandscheiben abgegeben. Dazu passt die Beobachtung, dass afrikanische Frauen, die viele Lasten auf dem Kopf transportieren und dabei automatisch ihren Beckenboden anspannen, trotz zahlreicher Geburten eher selten Senkungsbeschwerden haben.
Der Beckenboden steht mit der Bauchmuskulatur und den umliegenden Beckenmuskeln und Fazien in Beziehung. Vor allem die mittlere und innere Beckenbodenschicht arbeitet stark mit der Bauchmuskulatur zusammen. Natürlich ist dann auch die Rücken-, Gesäß-, Hüftbeuger- und Oberschenkelmuskulatur mitbetroffen.
Ein Kaiserschnitt hat im Vergleich zu einer Spontangeburt keinen direkten Einfluss auf den Beckenboden. Der Beckenboden wird ja umgangen. Oft sind es aber gerade diese Frauen, die im Rückbildungsgymnastikkurs wenig Zugang zu ihrem Beckenboden finden, da sie ihn nicht „erlebt“ haben. Ich kenne viele Frauen, die wenige Tage oder Wochen nach einer Sectio über Rückenbeschwerden klagen. Kein Wunder: Bei der Durchtrennung der Bauchmuskulatur (vor allem der querverlaufenden Muskeln) wird die Verbindung zum Becken instabil. Alle Muskeln, die am Becken befestigt sind, leiden unter dieser Instabilität.
Auch die Sitzbeinhöcker sind betroffen. Sie können ihre Querspannung (über den M. transversus perinei profundus und M. transversus perinei superficialis) ohne die Mithilfe der querverlaufenden (M. transversus abdominis) und schrägen Bauchmuskulatur (M. obliquus abdominis) nicht mehr halten und öffnen sich. Dabei kippt das Becken nach vorne, eine Hohlkreuzhaltung entsteht! Die Rückenmuskulatur ist dann überfordert.
Auch die Beine haben über den „lockeren“ M. piriformis und den M. obturatorius internus sowie den M. coccygeus weniger Spannung. Daraus resultiert eine X-Beinhaltung. Knie- und Fußgelenke bekommen die Belastung und den Druck ab.
Ein jahrelanger, schwacher Beckenboden und ein fehlendes Beckenbodenbewusstsein im Alltag führen auf die Dauer zu einer Beckenbodenschwäche. Haltungsschwäche, Senkung, Inkontinenz, Gelenk- und Bandscheibenprobleme sind die Folgen.
Als Beckenbodentrainerin unterrichtete ich seit über 20 Jahren junge Mütter und ältere Betroffene mit Beckenbodenschwäche (Senkung, Inkontinenz). Dazu habe ich ein speziell entwickeltes Konzept mit einem systematischen und schonenden Aufbautraining bei Beckenbodenschwäche entwickelt. Verschiedene Übungen in bestimmten Ausgangslagen (z.B. Rücken-, Bauch- und Seitenlage) sowie das Einbeziehen der Fußstellungen (fersenbetont oder zehenspitzenbetont) unterstützen mechanisch und reflektorisch die Beckenbodenmuskulatur und die Zusammenarbeit mit der Bauchmuskulatur.
Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Beckenbodenprobleme – auch bei Zustand nach Sectio
Aus der Zeitschrift Die Hebamme
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