Von den biochemischen Grundlagen bis zur gesellschaftlichen Wirkung
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Nur selten haben Menschen einen so innigen Kontakt miteinander wie beim Anlegen eines Babys an die Mutterbrust. Doch viele stillende Mütter sind verunsichert: Könnte ich mein Kind ausgerechnet in diesem intimen und wunderbaren Moment mit dem Coronavirus anstecken? Die Stiftung Kindergesundheit gibt Entwarnung und betont: Die Muttermilch bleibt auch in Coronazeiten die optimale Nahrung für das Wachstum und die gesunde Entwicklung eines Kindes.
„Nach unserem aktuellen Wissenstand wird das Coronavirus COVID-19 hauptsächlich über winzige Tröpfchen aus Mund und Rachen beim Niesen, Husten und Sprechen übertragen, ganz ähnlich wie das bei manchen ansteckenden Kinderkrankheiten oder bei der Virusgrippe Influenza der Fall ist“, sagt der Münchner Kinder- und Jugendarzt Professor Dr. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. Eine Ansteckung durch verunreinigte Oberflächen könne ebenfalls nicht ausgeschlossen werden. „Für eine Ansteckung durch infizierte Mütter während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder beim Stillen fand man jedoch bei den bisherigen – zugegebenermaßen wenigen – Studien keine Hinweise“, unterstreicht Professor Koletzko.
Keine Viren in der Muttermilch gefunden
Muttermilch bietet Schutz vor vielen Krankheiten. Nur in seltenen Fällen können beim Stillen auch Infektionen übertragen werden, betont die Stiftung Kindergesundheit in ihrer aktuellen Stellungnahme. Coronaviren scheinen nach bisherigen Erkenntnissen nicht über die Muttermilch übertragen zu werden: In Studien mit stillenden Frauen, die mit COVID-19 oder einem anderen Coronavirus, dem SARS-CoV infiziert waren, konnte das Virus in der Muttermilch nicht nachgewiesen werden. Allerdings bezogen sich die Untersuchungen nur auf wenige Beobachtungen.
Anders liegt die Risikolage bei der Übertragung des Virus durch den engen Hautkontakt beim Umgang mit dem Baby, gibt die Stiftung Kindergesundheit zu bedenken. Sollte bei einer Mutter eine Infektion mit dem Virus COVID-19 bereits bestätigt worden sein, sollte sie unbedingt eine Reihe von Hygiene-Vorkehrungen treffen, um das Risiko der Übertragung auf ihr Baby zu vermindern. Das gleiche empfiehlt sich auch für jene Mütter, bei denen durch erste Krankheitssymptome ein Verdacht auf eine Infektion besteht.
Mundschutz auch während des Stillens
In solchen Fällen empfiehlt die Stiftung Kindergesundheit in Übereinstimmung mit der internationalen „Academy of Breastfeeding Medicine“ und der deutschen „Nationalen Stillkommission“ folgendes Vorgehen:
Verdacht bei Husten, Fieber und Schnupfen
Bei den bisher in Deutschland aufgetretenen Fällen einer Ansteckung mit COVID-19 wurden laut Robert-Koch-Institut Husten, Fieber und Schnupfen als häufigste Symptome berichtet. Bis zum 12. März 2020 wurden bei 737 Infizierten 12 Lungenentzündungen diagnostiziert. Darüber hinaus können weitere Symptome auftreten, wie zum Beispiel Kopf-, Rücken-, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bindehautentzündung, Hautausschlag, Lymphknotenschwellung und Apathie.
Aktuell steht noch kein Impfstoff zum Schutz vor COVID-19 zur Verfügung. Laut der Weltgesundheitsorganisation befinden sich indes bereits mehr als 30 unterschiedliche Impfstoff-Kandidaten in der Entwicklung. Alle diese Kandidaten sind derzeit in der vor-klinischen Entwicklungsphase. Einzelne Entwickler haben jedoch den Beginn einer klinischen „Phase-1-Studie“ an gesunden Freiwilligen bereits für April oder Mai angekündigt.
Artikel stammt aus der Fachcommunity für Geburtshilfe und Frauenheilkunde.
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