• HELPP-Syndrom

     

Das Very early HELLP-Syndrom

Das „Very early HELLP-Syndrom“ ist eine schwerwiegende Schwangerschaftskomplikation. Die fürs HELLP-Syndrom typische Trias aus Hämolyse, ansteigenden Leberwerten und einer Thrombozytopenie tritt zu einem Zeitpunkt auf, an dem das Kind außerhalb des Mutterleibes noch nicht lebensfähig ist. Mütterliche Risiken sprechen dafür, die Schwangerschaft zu beenden. Doch betroffene Paare wollen ihr Kind in ein Gestationsalter bringen, an dem es mit Maximalversorgung extrauterin lebensfähig wäre. Gefragt sind fachliches Augenmaß, hohe menschliche Kompetenz und eine interdisziplinäre Strategie, um tragfähige Entscheidungen treffen zu können.

Beim Very early HELLP-Syndrom sind es vor allem die mütterlichen Risiken, die zu einer raschen Beendigung der Schwangerschaft drängen. Dem steht der erklärte Wunsch betroffener Paare gegenüber, den Fetus–unter Ausschöpfung aller medizinischen Möglichkeiten – in ein Gestationsalter zu begleiten, zu dem eine Maximalversorgung außerhalb des Mutterleibes möglich wird. Dabei darf nicht allein auf die Grenze der extrauterinen Lebensfähigkeit geschaut werden, sondern es muss zukunftsweisend abgewogen werden, unter welchen Voraussetzungen der Neonatologe eine Maximaltherapie bzw. Unterstützung des Kindes postpartal beginnen soll.

Das von Weinstein im Jahr 1982 erstmals beschriebene HELLP-Syndrom stellt eine schwerwiegende Schwangerschaftskomplikation dar. Sie tritt bei 0,5–0,9 % aller Schwangerschaften auf. Je nach Gestationsalter bei Geburt ist diese Erkrankung mit einer für die betroffenen Frauen und Kinder 1,1 %-igen maternalen und einer 7,4–34 %-igen fetalen Mortalität verbunden.

Symptome und Therapieoptionen des HELLP-Syndroms

Charakterisiert wird das HELLP-Syndrom durch die Trias aus Hämolyse (LDH > 600 U / L, Haptoglobin erniedrigt), erhöhten Leberenzymen (GOT > 70 U / L) und Thrombozytopenie (Thrombozyten < 100 000 / µl). Zudem können unspezifische Symptome wie allgemeines Unwohlsein, (rechtsseitige) Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen und Sehstörungen auftreten. In 82–88 % der Fälle besteht eine Hypertonie und in 86–100 % der Fälle eine Proteinurie.

Im Hinblick auf die mütterliche und kindliche Morbidität und Mortalität ist es vor allem die frühe Form des HELLP-Syndroms (Auftreten vor der vollendeten 34. SSW), die in der industrialisierten Welt von großer Relevanz ist. Aber auch die Late-Onset-Form dieser Erkrankung gehört global betrachtet zu den Hauptgründen der mütterlichen und kindlichen peripartalen Todesfälle. Die derzeit einzig bekannte kurative Therapie ist die Entbindung. Jedoch sollte bei Auftreten einer frühen Präeklampsie die Prolongation der Schwangerschaft und Induktion der fetalen Lungenreife mittels Kortikosteroiden erwogen werden. Ziel ist eine Verlängerung der Schwangerschaft über die abgeschlossene 30. SSW hinaus, durch engmaschige Kontrollen der Laborparameter und eine individualisierte antihypertensive sowie antikonvulsive Therapie.

Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Das Very early HELLP-Syndrom

Aus der Zeitschrift: Die Hebamme 05/2019

 

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