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    Das Halten der Füße gibt Stabilität und das Hochrutschen ist für die Frau angenehmer.

     

Hilfestellungen für Gebärende mit PDA

In den letzten Jahren stieg die Anzahl der Periduralanästhesien zur Geburtserleichterung in Deutschland auf knapp 24 % an. Bei fast jeder 4. Geburt müssen sich die Frau und ihre Hebamme also auch auf die PDA-bedingten Veränderungen einstellen. Dieser Beitrag zeigt neue Möglichkeiten, wie ungünstige Auswirkungen einer PDA auf den Geburtsverlauf besser kompensiert werden können.

Die hier vorgestellten Ideen entspringen der praktischen Auseinandersetzung mit dem Bewegungskonzept der Kinästhetik, speziell der MH Kinaesthetics, benannt nach den Begründern Dr. Lenny Maietta und Dr. Frank Hatch. Hier geht es darum, die eigene Bewegung unter verschiedenen Aspekten zu erfahren, Gesetzmäßigkeiten zu entdecken und das integrierte Bewegungsverständnis auf den fachlichen Kontext zu übertragen.

Problem 1: Veränderte Wahrnehmung der Beine

Die typische Situation

Oft zeigt sich schon unmittelbar nach dem Legen der PDA (z. B. beim Hochrutschen im Bett oder beim Drehen auf eine Seite), dass die alltäglichen und intuitiven Bewegungen der Gebärenden
verändert sind.

Der Grund: Frauen mit PDA nehmen ihre Beine anders (und sehr häufig weniger) wahr. Dies führt zu einer deutlichen Bewegungseinschränkung des Beckens und zu einer erheblichen Störung aller „normalen“ Bewegungsabläufe wie Positionswechsel im Bett – mit dementsprechend großen Einschränkungen bei allen geburtsrelevanten Bewegungen.

Das Ausmaß der motorischen Einschränkung liegt hauptsächlich an folgenden Faktoren:

  • Mischungsverhältnis zwischen Lokalanästhetikum und Opiat: Je höher die Dosierung des Lokalanästhetikums, desto größer ist die zu erwartende motorische Blockade. Da das Opiat über den periduralen Venenkomplex teilweise resorbiert wird und damit auf das Kind übergeht, wird die Frage nach dem optimalen Dosierungsverhältnis weiterhin kontrovers diskutiert.
  • Position der Frau während der Ausbreitung: Die tägliche Praxis zeigt, dass bei einer einseitig unzureichenden Wirkung der PDA eine Lagerung der Frau auf diese Seite unmittelbar nach der Injektion der Wirkdosis oft eine zügige, seitengleiche Ausbreitung bewirken kann.

Deshalb sollte die Frau nur so lange auf einer Seite oder flach liegen, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist.

  • Dosierung der weiteren Medikamentengaben: Über die Laufrate des Perfusors bei einer kontinuierlichen PDA bzw. über die Höhe und Häufigkeit des verabreichten Mittels bei einer Bolus-PDA können unerwünschte Bewegungseinschränkungen vermindert werden.

Obwohl die Anlage und Betreuung der PDA eine ärztliche Aufgabe ist, gehört zu einer optimalen Durchführung der interdisziplinäre Austausch. Hier kann die Frage, was das Ziel der PDA sein soll, ein
wichtiger Aspekt sein, die hausinterne Routine zu überdenken. Würde man dazu die Frauen, das geburtshilfliche Team und die Anästhesisten befragen, bekäme man wahrscheinlich sehr unterschiedliche Antworten. Während für die Anästhesie in der Regel eine möglichst komplette Schmerzausschaltung oberste Priorität hat, wünschen sich Hebammen und Geburtshelfer gerade zum Ende der Geburt vor allem eine möglichst geringe motorische Einschränkung.


Lesen Sie den ganzen Artikel gesamten Artikel zu „Hilfestellungen für Gebärende mit PDA“ aus der Fachzeitschrift Die Hebamme 3/2014.

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