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Humane Milch-Oligosaccharide

Wissenschaftlern weltweit gelingt es zunehmend, die wertvollen Inhaltsstoffe von Muttermilch und ihre große Bedeutung für die Säuglingsgesundheit zu entschlüsseln. Das Institut für Biotechnologie und Bioprozesstechnik der TU Graz forscht zum Thema humane Milch-Oligosaccharide (HMO). In ihrem Übersichtsartikel erklärt die Autorin bisherige Erkenntnisse über den Aufbau, das Vorkommen und die Wirkungsweise von HMO. Daraus ergeben sich spannende Perspektiven für mögliche zukünftige Anwendungen.

Muttermilch ist der von der WHO empfohlene Goldstandard für die Ernährung von Neugeborenen besonders in den ersten 6 Lebensmonaten. Sie enthält alle für ein gesundes Kind notwendigen Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Darüber hinaus enthält Muttermilch aber auch biologisch aktive Substanzen mit speziellen gesundheitsfördernden Wirkungen für den Säugling. Zu diesen Substanzen gehören auch humane Milch-Oligosaccharide, eine Mischung aus komplexen Mehrfachzuckern, die für den Menschen unverdaulich sind .

Mengenmäßig stellt die Fraktion der HMO nach Laktose und Fett mit durchschnittlich 10–15 g / L den drittgrößten Bestandteil von Muttermilch dar. Um ca. 1930 wurde erkannt, dass der sogenannte „bifidogene Effekt“ der Muttermilch, also die Förderung der Vermehrung von nützlichen Bifidobakterien im Darm des Kindes, auf diese Kohlenhydratfraktion zurückzuführen ist. Um 1950 konnten die ersten HMO-Strukturen aufgeklärt werden. Seither wird intensiv an HMO und deren Wirkung geforscht.

Die Milch von Tieren wie Kühen, Schafen oder Ziegen weist im Vergleich zu menschlicher Muttermilch 100–1000-mal geringere Konzentrationen an HMO auf, einige wichtige HMO, wie z. B. Fucosyllactose, kommen darin nur in Spuren vor. Menschliche Muttermilch ist also für die Ernährung von Babys auch in Hinsicht auf diese speziellen Oligosaccharide von großer Bedeutung.

Heute stehen wir an einem Wendepunkt der HMO-Forschung, da erstmals große Mengen zumindest einiger dieser gesundheitlich wertvollen Zucker hergestellt werden können, ohne dabei auf Muttermilch als Ausgangsstoff angewiesen zu sein. So können nun breit angelegte Wirkungsstudien mit den häufigsten HMO durchgeführt werden. Diese HMO stehen nun auch großflächig Kindern, die nicht gestillt werden können, in Muttermilchersatznahrung zur Verfügung.

Lesen Sie hier den vollständigen Beitrag Humane Milch-Oligosaccharide in aller (Babys) Munde.

Aus der Zeitschrift Die Hebamme 06/2018.

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