• Interventionen kritisch hinterfragen

    Die Kunst besteht darin, viel gesehen zu haben, viel zu wissen und zu können um wenig zu tun, aber schnell und richtig zu handeln, wenn es nötig ist.

     

Interventionen kritisch hinterfragen

Erfahrungen im Ev. Diakoniekrankenhaus Freiburg

Eltern und Geburtshelfer wünschen sich heute eine nahezu 100 %-ige Sicherheit für Mutter und Kind. Im Bemühen darum kommt es im Verlauf der Geburt immer häufiger zu Interventionen. Es stellt sich nun die Frage, ob eine Geburtshilfe die hohen Ansprüche an das mütterliche und kindliche Outcome erfüllen kann, wenn sie mit möglichst wenigen medizinischen Eingriffen auskommt?

 

Hintergründe

Über 90 % aller Frauen mit einem niedrigen Risiko für Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt erleben derzeit während der Geburt medizinische Eingriffe. Diese ziehen häufig weitere medizinische Maßnahmen nach sich, wodurch eine so genannte „Interventionskaskade“ in Gang gesetzt werden kann. Am Ende stehen oftmals Sectiones oder andere operative Methoden mit dem Ziel, die Geburt zu einem raschen Abschluss zu bringen.

Mütter, die derartige Geburten erlebt haben, leiden häufig unter psychischen Folgen und das Geschehen kann sich ungünstig auf die aktuelle Mutter-Kind-Bindung auswirken. Darüber hinaus haben operative Eingriffe während der Geburt Konsequenzen für nachfolgende Schwangerschaften und Geburten. So kann z. B. der Kaiserschnitt, der zur Reduzierung eines Risikos während einer Schwangerschaft und Geburt durchgeführt wurde, u. U. die Risiken während nachfolgender Schwangerschaften und Geburten erhöhen.

Wir treffen in der aktuellen Geburtshilfe nicht nur auf Frauen mit einem oder mehreren Kaiserschnitten in der Vorgeschichte, sondern auch auf jene Frauen, die ihre zurückliegenden Geburtserfahrungen so erinnern, dass sie sich eine weitere „natürliche“ Geburt nicht mehr vorstellen können.

Deshalb sollten geburtshilfliche Eingriffe jeder Art genau hinterfragt werden. Der Nutzen des jeweiligen Eingriffs muss gegen die Risiken abgewogen werden – sowohl für den aktuellen Geburtsverlauf als auch für zukünftige Schwangerschaften und Geburten.

Das Diakoniekrankenhaus Freiburg ist eine C3 Klinik der Regelversorgung, in die gesunde Schwangere ab der 35 + 0 SSW aufgenommen werden. Seit dem Jahr 2003 ist die geburtshilfliche Abteilung als „Babyfreundlich“ zertifiziert. Die stetig steigenden Geburtenzahlen zeigen eine hohe Akzeptanz des geburtshilflichen Konzeptes. Im Jahr 2013 wurden 1.422 Geburten begleitet.

Die Analyse der Daten der Abteilung für Geburtshilfe am Evangelischen Diakoniekrankenhaus Freiburg zeigt im Vergleich zur bundesweiten Entwicklung einen gegenläufigen Trend: einen Rückgang der Interventionsraten und eine Zunahme an Spontangeburten. Wir haben uns die Frage gestellt, wie sich unser Bemühen um möglichst wenige medizinische Eingriffe auf die Komplikations- und Verlegungsraten bei Mutter und Kind auswirkt. Dazu haben wir das Outcome im Diakoniekrankenhaus mit dem Outcome vergleichbarer C3 Kliniken (Chefarztkliniken mit 1000 – < 1500 Geburten pro Jahr) bzw. allen Kliniken in Baden-Württemberg verglichen. Die ausgewerteten Daten stammen von der Geschäftsstelle Qualitätssicherung im Krankenhaus (GeQiK®) Stuttgart oder wurden klinikintern erfasst.

 Lesen Sie hier den vollständigen Artikel Interventionen kritisch hinterfragen

 Aus der Zeitschrift Die Hebamme

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