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Mundhygiene und Mundgesundheit im 1. Lebensjahr – Beratung der Eltern zur Prophylaxe der frühkindlichen Karies

Alle Kinder kommen kariesfrei zur Welt. Durch ungünstige Putz- und Ernährungsgewohnheiten kann sehr schnell die Mundgesundheit gefährdet werden. Trotz der Erfolge der zahnmedizinischen Prophylaxe im Jugend- und Erwachsenenalter sind regional bis zu 17 % der 3-Jährigen an frühkindlicher Karies in Deutschland erkrankt [1]. Bereits zur Geburt sind alle Milchzähne im Kieferknochen vorhanden, somit muss die zahnmedizinische Prophylaxe noch vor dem Durchbruch der Milchzähne im 6. Lebensmonat beginnen. Dies ist nur möglich durch eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit von Zahnärzten, Hebammen, Kinderärzten und Gynäkologen.

In den vergangenen Jahren ist ein enormer Rückgang der Karies in der Bevölkerung zu verzeichnen. Bei den 12-jährigen Jugendlichen wurden die Gesundheitsziele der WHO für 2020 schon im Jahr 2005 erreicht und im Jahr 2009 bestätigt. Deutschland nimmt somit im Vergleich mit anderen europäischen Ländern eine Spitzenposition ein. Bei den Kleinkindern stellt sich die Situation bemerkenswerterweise gegenläufig dar. Der Kariesrückgang stagniert in dieser Patientengruppe. In der Studie der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e. V. aus dem Jahr 2016 wurde eine Prävalenz bei 95000 untersuchten 3-jährigen Kindern von durchschnittlich 14 % in Deutschland ermittelt.

In dieser Altersgruppe liegt der Anteil kariöser, extrahierter oder gefüllter Milchzähne bei 0,38 bis 0,58 pro Kind. Das bedeutet, dass von 20 Milchzähnen fast bei mindestens jedem 2. Kind 1 Zahn betroffen ist – eine im Durchschnitt sehr hohe Zahl. Zusätzlich ergab die DAJ-Studie, dass es eine starke Polarisation der Karies gibt. Die Kinder, die bereits Karieserfahrung haben, weisen durchschnittlich 3,6 kariöse, extrahierte oder gefüllte Zähne auf. Als sehr bedenklich ist zudem der geringe Sanierungsgrad einzustufen. Dreiviertel der 3-jährigen Kinder haben unversorgte „Löcher“ in den Zähnen. Somit ist davon auszugehen, dass eine große Zahl von Kindern gar nicht oder erst sehr spät dem Zahnarzt vorgestellt wird.

Die frühkindliche Karies ist damit die häufigste Erkrankung im Kleinkind- und Vorschulalter. Sie tritt 5-mal häufiger als Asthma und 7-mal häufiger als Heuschnupfen auf. Ursächlich dafür sind häufig Unwissenheit oder auch schlechte eigene Erfahrungen der Eltern bei der zahnärztlichen Behandlung. Studien zur Versorgungsqualität belegen leider, dass ein niedrigerer sozioökonomischer Status oft mit einem schlechteren Zahnstatus korrelieren kann. Das direkte familiäre Umfeld der Kinder hat große Verantwortung für die zahnmedizinische Prävention, für die täglich durchzuführende Mundhygiene und somit für die Gesunderhaltung der Zähne. Lassen sich Vernachlässigungen der präventiven Maßnahmen feststellen, kann der Aspekt der Kindeswohlgefährdung in Verbindung mit der frühkindlichen Karies nicht außer Acht gelassen werden.

Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Mundhygiene und Mundgesundheit im 1. Lebensjahr – Beratung der Eltern zur Prophylaxe der frühkindlichen Karies

Aus der Zeitschrift: Die Hebamme 05/2019

 

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