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Plazentalokalisationen in aufeinanderfolgenden Schwangerschaften – eine retrospektive Kohortenstudie
Die Plazentalokalisation ist mit Risiken während einer Schwangerschaft (SS) und Geburt assoziiert. Kenntnisse über die Lage der Plazenta ermöglichen eine auf Risikofaktoren angepasste weitere Betreuung der SS. Verschiedene Studien beschreiben ein höheres Risiko für eine wiederholte Plazenta prävia, gleichartige Daten zu anderen Plazentalokalisationen fehlen. Ziel dieser Studie war es, die Häufigkeitsverteilung der verschiedenen Plazentalokalisationen zu evaluieren und Korrelationen zwischen Plazentalokalisationen in aufeinanderfolgenden SS zu analysieren.
Die Plazenta nimmt eine zentrale Rolle während Schwangerschaft und Geburt ein. Sie ist ein hochspezialisiertes Organ, welches eine Vielzahl an Funktionen übernimmt. Die vielfältigen Funktionen der Plazenta dienen der Aufrechterhaltung der Schwangerschaft und der Entwicklung des Feten. Pathologische Prozesse innerhalb der Plazenta können zu Schwangerschaftskomplikationen wie Aborte, intrauteriner Wachstumsrestriktion, Frühgeburtlichkeit und Präeklampsie führen. Die Plazenta entsteht nach der Einnistung einer Blastozyste im Endometrium normalerweise am 5. postkonzeptionellen Tag. Hierbei kann sich die Plazenta prinzipiell an verschiedenen Lokalisationen der Uteruswand einnisten, sei es im Bereich der Vorderwand, der Hinterwand, der linken oder rechten Seitenwand, im Bereich des Fundus oder aber auch im Bereich des inneren Muttermundes als Plazenta prävia. Mittlerweile gibt es eine enorme Anzahl an Studien hinsichtlich der Plazenta prävia. Dies aufgrund zunehmender Prävalenz und Wichtigkeit der Diagnosestellung hinsichtlich möglicher Folgerisiken – insbesondere eines deutlich erhöhten Risikos für Hämorrhagien während der Schwangerschaft und Geburt und der damit verbundenen erhöhten Frühgeburtenrate.
Ausser bei einem Plazentatiefsitz wird der Plazentalokalisation bis heute nur wenig Bedeutung beigemessen. Neuere Untersuchungen konnten jedoch zeigen, dass auch andere Plazentalokalisationen mit Schwangerschafts- bzw. Geburtskomplikationen assoziiert sein können. So soll laut Magann und Kollegen eine tiefsitzende, aber auch eine fundal oder lateral gelegene Plazenta, mit einem signifikant erhöhten Risiko für eine Frühgeburt assoziiert sein. Auch Seckin fand einen Zusammenhang zwischen einer lateral sitzenden Plazenta und Frühgeburtlichkeit. Eine andere retrospektive Studie wies ein signifikant höheres Risiko für eine Frühgeburtlichkeit bei Schwangeren auf, bei denen die Plazenta im Bereich der Uterushinterwand lokalisiert war. Kalanithi zeigte auf, dass laterale Positionen der Plazenta einen Einfluss auf ein schlechteres Schwangerschaftsoutcome hinsichtlich small for gestational age (SGA, < 10. Perzentile auf der Wachstumskurve) bzw. eine intrauterine Wachstumsrestriktion (IUGR, <5. Perzentile auf der Wachstumskurve) nehmen kann. Auch das Auftreten von Totgeburten oder ungünstigen Kindslagen wird unter anderem durch die Plazentalokalisation beeinflusst. Einige Studien zeigen ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Präeklampsie und einer intrauterinen Wachstumsrestriktion in Schwangerschaften mit einer lateral oder fundal gelegenen Plazenta. Lang andauernde Geburten kommen gemäss einer anderen Studie bei Schwangerschaften mit anterior gelegener Plazenta häufiger vor, während posteriore Plazentalokalisationen öfter zu vorzeitigen Blasensprüngen zu führen scheinen.
Eine Narbenbildung im Bereich des Endometrium basalis oder auch im Bereich des Myometriums, die nach einem Eingriff am Uterus auftreten und damit die Integrität zwischen der myometrialen-endometrialen Verbindungszone beeinträchtigen oder auch zu einer Veränderung der Kontraktilität des Myometriums führen kann, könnte zudem Einfluss auf die Plazentalokalisation in nachfolgenden Schwangerschaften haben. Deswegen möchten wir prüfen, ob ein vorangeganger Eingriff wie eine Curettage oder eine Sectio caesarea die Plazentalokalisation in einer folgenden Schwangerschaft beeinflussen kann.
Lesen Sie den gesamten Beitrag hier Plazentalokalisationen in aufeinanderfolgenden Schwangerschaften – eine retrospektive Kohortenstudie

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