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Postpartale psychische Störungen
Untersuchungen der letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass keine andere Zeit im Leben von Frauen ein vergleichbar hohes Risiko einer psychischen Erkrankung oder auch Hospitalisierung wegen einer Psychose oder anderen psychischen Störung aufweist wie die Postpartalzeit.
In der Zeit nach der Geburt ihres Kindes muss die Mutter eine erhebliche körperliche und insbesondere beim 1. Kind psychische Anpassungsleistung vollbringen. Emotionale Turbulenzen mit psychischer Instabilität sind in dieser Zeit – nicht zuletzt auf dem Hintergrund der ausgeprägten hormonellen Umstellungen nach der Geburt – normal ableitbar und nicht als pathologisches Geschehen anzusehen. Nicht immer ist wegen der „normalen“ Schwierigkeiten mit einer solchen Lebensveränderung gleich zu erkennen, wann sich über den Rahmen der normalen Anpassungsvorgänge hinaus eine psychopathologische Symptomkonstellation entwickelt hat, die eine behandlungsbedürftige postpartale psychische Störung darstellt. Ziel des Beitrags ist es daher, Frauenärzte und Hebammen als die primären Ansprechpartner betroffener Frauen in der Postpartalperiode für charakteristische Störungsbilder und deren Therapiemöglichkeiten zu sensibilisieren und praxisnahe Empfehlungen zur Umsetzung in der gynäkologischen Praxis zu geben. Immerhin stellt die postpartale Depression die zahlenmäßig häufigste medizinische Komplikation im Zusammenhang mit der Geburt eines Kindes in den westlichen Industrieländern dar und betrifft etwa 10–15 % der Mütter nach der Entbindung.
Darüber hinaus stellt die Geburt eines Kindes, insbesondere auch die des 1. Kindes eines Paares mit dem Übergang von der Dyade zur Triade und den damit verbundenen Anpassungsleistungen ein relevantes Lebensereignis (Life Event) dar, wie nicht selten im Vorfeld des Auftretens psychischer Störungen zu finden (Vulnerabilitäts-Stress-Modell). In den letzten Jahren hat die Erkenntnis, dass längerfristig bestehende psychische Beschwerden der Mutter erhebliche Auswirkungen auf die emotionale und Verhaltensentwicklung des Kindes haben können dazu geführt, dass zunehmend
- spezielle Behandlungskonzepte entwickelt wurden,
- Mutter-Kind-Einheiten in Kliniken eingerichtet worden sind,
- Selbsthilfegruppen und soziale Netzwerke von Betroffenen gegründet wurden.
Lesen Sie hier den vollständigen Artikel Postpartale psychische Störungen – Update
Aus der Zeitschrift Frauenheilkunde up2date 04/2016
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