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Mit Bedacht kombinieren
Wechselwirkungen spielen beispielsweise in der Krebstherapie eine große Rolle, da die Patienten hier auf verschiedensten Wegen nach Linderung und Heilung suchen. 80 % aller onkologischen Patienten setzen klassische Medikamente sowie diverse Vitamine, Spurenelemente und Naturstoffe ein. Vor einer komplementären Tumortherapie gilt es daher, alle parallel eingenommenen Substanzen sowie die Ernährung des Patienten mitzuberücksichtigen.
Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln können erwünscht sein, um durch die Kombination mehrerer Wirkstoffe das jeweilige Behandlungsziel optimaler zu erreichen. Das trifft zum Beispiel auf zahlreiche Kombinationen von blutdrucksenkenden Medikamenten zu. Die synergistische Wirkung der Einzelsubstanzen führt hier zu einer effektiveren Senkung des Blutdrucks. Doch auch unerwünschte Arzneimittelinteraktionen kommen häufig vor. Bei der heute üblichen Polypharmazie, also der parallelen Einnahme verschiedenster Wirkstoffe gerade bei älteren und polymorbiden Patienten, sind unerwünschte Wechselwirkungen unbedingt zu beachten und durch gute kompetente Verordnung zu vermeiden.
Wechselwirkungen können verschiedener Natur sein. Sie entstehen durch die Passage und den Stoffwechsel im Körper oder treten beim gemeinsamen Verabreichen verschiedener Medikamente auf.
Pharmakokinetische Wechselwirkungen
Das Prinzip der pharmakokinetischen Wechselwirkungen betrachtet die Veränderung eines Wirkstoffs während der Passage und des Stoffwechsels im Körper. Arzneimittel unterliegen pharmakokinetischen Veränderungen vom Beginn der Einnahme bis zur Ausscheidung aus dem Körper. Einflussgrößen und Variablen in diesem System sind Resorption, Verteilung und Metabolisierung, zum Beispiel durch das Cytochrom-P450-Enzymsystem (siehe Kasten). Außerdem spielt die Elimination durch Lunge, Leber und Niere sowie durch Proteine eine wichtige Rolle. Zu Letzteren gehört unter anderem das P-Glykoprotein. Es steht für eine Familie membranständiger Transportproteine, die Medikamente aktiv aus der Zelle entfernen können.
Pharmakokinetische Wechselwirkungen kommen sehr häufig vor. Besonders relevant sind die zahlreichen Interaktionen, die durch den Einfluss von Medikamenten auf die Aktivität von Enzymen der Cytochrom-P450-Familie bedingt sind. Bekannte Beispiele sind hier die Interaktionen von Grapefruitsaft mit verschiedenen Zytostatika über das Cytochrom-P450-System.
Pharmakodynamische Wechselwirkungen können auftreten, wenn zwei unterschiedliche, gleichzeitig verabreichte Medikamente miteinander in Konkurrenz treten, zum Beispiel an der Bindungsstelle eines Rezeptors oder einer anderen Zielstruktur. Wenn zwei Arzneistoffe mit gleichem Wirkprofil unerwünschte, sich verstärkende Effekte ausüben, ist ebenfalls von pharmakodynamischen Interaktionen die Rede. Dies ist auch der Fall, wenn zwei Medikamente mit unterschiedlichem Wirkprofil, beispielsweise ein Abführmittel und ein Diuretikum, einen unerwünschten Effekt wie eine Hypokaliämie auslösen. Solche Wechselwirkungen können in der Folge durchaus klinische Relevanz haben.
Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Mit Bedacht kombinieren
Aus der Zeitschrift DHZ - Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift 04/2017
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