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Die homöopathische Behandlung von Kindern mit Asthma

Dr. Steffen Rabe ist niedergelassener Arzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin in eigener Praxis in München und seit 2003 im Homöopathischen Ärztehaus München. Er wurde von Micheal Teut für die Allgemeine Homöopathische Zeitung zum Thema der homöopathischen Behandlung von Kindern mit Asthma interviewt.

Wie therapieren Sie Asthma bei Kindern?

Steffen Rabe: Wie bei allen akuten oder chronischen Erkrankungen ist mein primärer Therapieansatz immer die klassische – einige würden sagen: genuine – homöopathische Einzelmitteltherapie, speziell bei einer Erkrankung wie Asthma bronchiale, die mit beschwerdefreien Intervallen und Exazerbationen der asthmatischen Symptomatik (z. B. durch Infekte oder Allergien) verläuft. In der Regel verabreiche ich das Medikament in der Q-Potenz zur längerfristigen, regelmäßigen Einnahme.

 

Gibt es Unterschiede zwischen der homöopathischen Behandlung eines akuten Asthmaanfalls und dem symptomfreien/-armen Intervall?

Nicht prinzipiell – beide werden streng phänomenologisch nach den wahrnehmbaren Zeichen und Symptomen des Patienten in der Erkrankung behandelt, d. h., auch im symptomfreien Intervall erhält der Patient dasjenige chronische Arzneimittel, das aufgrund der Symptomatik der bisherigen Exazerbationen ausgewählt wurde. Wenn die Symptome des akuten Asthmaanfalls – um mit Bönninghausen zu sprechen – „im Wirkungskreis“ dieses chronischen Arzneimittels liegen, genügt es häufig, die Gabenhäufigkeit der Q-Potenz zu erhöhen, unter Umständen benötigt der Patient dann „sein“ Mittel alle 10 oder 15 min, manchmal ist auch eine Gabe des Mittels in einer hohen C-Potenz (C 200 oder gar eine XM) notwendig. Zeigt sich jedoch eine Symptomatik, die durch die Prüfungssymptome des chronischen Arzneimittels nicht abgedeckt ist, muss ich mit den dann vorhandenen Zeichen und Zeichenkombinationen ein akutes Arzneimittel herausarbeiten, das in diesem Fall gegeben wird (und nicht selten auch das erforderliche chronische Folgemittel ist).

 

Wie gehen Sie mit dem Einsatz konventioneller Medikamente während der homöopathischen Behandlung um? Wie beurteilen Sie das Verhältnis zwischen Homöopathie und der konventionellen Leitlinientherapie?

Viele Patienten kommen heute unter einer schulmedizinischen Dauertherapie, z. B. mit inhalativen Kortikoiden oder oralen Leukotrien-Antagonisten. Hier ist es das erste Therapieziel, diese Medikamente unter der homöopathischen Behandlung überflüssig zu machen und ausschleichend abzusetzen, was in aller Regel auch gelingt. Alle meine Asthmapatienten sind jedoch auch von mir versorgt mit inhalativ-bronchienerweiternden Medikamenten wie Salbutamol, um im Notfall, falls die homöopathische Behandlung einmal nicht oder nicht ausreichend greift, rasch eine Linderung der ja potenziell lebensbedrohlichen Beschwerden erreichen zu können. Wichtig ist meiner Erfahrung nach, den Eltern zu vermitteln, dass es bei akuter Atemnot der Kinder kein Ziel ist, dann mit z. B. Salbutamol zu geizen – die Asthmasymptomatik ist gerade bei kleinen Kindern oft mit existenzieller Angst verbunden und muss rasch beseitigt werden. Wenn dies in dem Moment mit homöopathischen Mitteln nicht gelingt, schlägt die Stunde der Schulmedizin. Ich halte die Eltern vielmehr an, gerade dann möglichst genau zu beobachten, in welchen Situationen unter der Therapie noch Bedarf an bronchienerweiternden Medikamenten auftritt. Schließlich geben mir die Anlässe und die Häufigkeit, mit der diese Medikamente unter der homöopathischen Therapie noch benötigt werden, einen guten Hinweis für die Verlaufsbeurteilung meiner Verschreibung.

 

Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Die homöopathische Behandlung von Kindern mit Asthma: Was sagen homöopathische Kinderärzte?

Aus der Allgemeine Homöopathische Zeitung 05/2011

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