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Mikrobiologische Therapie gegen Neurodermitis
Eine Fehlbesiedelung der Darmschleimhaut mit Candida albicans bestand bei einer 41-jährigen Frau mit Neurodermitis vermutlich schon seit der Kindheit. Die Mikrobiologische Therapie greift, sie ist jedoch langwierig und wird von der Patientin nicht konsequent zu Ende geführt. Nach einem Rückfall wird die Behandlung wieder aufgenommen. Anschließend ist die Patientin symptomfrei.
AN NEURODERMITIS litt Traudel D.bereits seit früher Kindheit. Die juckenden und nässenden Ekzeme zeigten sich damals zunächst nur an den Ellenbogen-Beugeseiten und Kniekehlen. Als sie dann in die Pubertät kam, traten Hauteffloreszenzen auch an ihren Oberschenkeln und Beinen auf. Weder Kinderarzt noch später Hausarzt sowie zahlreiche Hautärzte fanden die Ursache für die Neurodermitis. Allergietests blieben stets ohne Befund.
Nachdem Traudel D. sich als junge Frau hatte zur Krankenschwester ausbilden lassen und seither mehrmals täglich Handdesinfektionsmittel benutzte, waren auch ihre Hände bald von Neurodermitis gezeichnet. Die „offenen Hände“ waren auch der Grund dafür, dass sie mich im Spätjahr 2009 (5.10.2009) erstmals in meiner Praxis aufsuchte. Der damals 41-Jährigen drohte zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Neurodermitis die Berufsunfähigkeit.
Schon auf den ersten Blick waren an Traudel D.’s Ellenbeugen und Kniekehlen die für die Neurodermitis typischen Hautzeichen zu sehen, besonders ausgeprägt waren die Hauteffloreszenzen an ihren Händen: Rötung, schorfiger Belag, Furchenbildung mit tiefen Einrissen, die Haut nässte zudem stark.
Bei der körperlichen Untersuchung fanden sich sonst keine weiteren Auffälligkeiten, außer an der Zunge. Die war zwar nicht belegt, die Schleimhaut jedoch blass, leicht geschwollen, und am Zungenrand fanden sich diskrete Zahnabdrücke. Ein Hinweis, dass die Leber der Patientin stark belastet war.
Ich führe bei allen Patienten standardmäßig eine Irisdiagnostik durch. Bei Traudel D. zeigte sich im Irisbild deutlich eine lymphatische Konstitution. Weitere Auffälligkeiten in der Iris bzw. im Auge waren keine zu sehen.
Mitschuldig: Dysbiose im Darm
Im Sinne einer ganzheitlichen Konstitutionsbehandlung verordnete ich der Patientin zunächst Badiaga Synergon 157 (Fa. Kattwiga), tgl. morgens 8 Tr., sowie Lymphaden® (Fa. Hevert), 3 × tgl. 12 Tr.
Meiner Erfahrung nach liegt einer Neurodermitis immer eine Dysbiose der Darmflora zugrunde. Für die weitere Diagnostik übergab ich Traudel D. daher Versandmaterial für eine Stuhluntersuchung und erklärte ihr, wie eine Stuhlprobe korrekt zu entnehmen und zu versenden ist. Wir vereinbarten einen Folgetermin, um den Stuhlbefund zu besprechen und die daraus dann abzuleitende Medikation. Die topische Behandlung der Haut sollte Traudel D. wie gehabt fortführen und auch die Hautpflege wie gewohnt.
Am 27.10.2009 kam Traudel D. wieder in die Praxis, zwischenzeitlich lag mir der Befund der Stuhluntersuchung vor: Ein Defizit an Enterobakterien und physiologischen E. coli sowie eine Fehlbesiedelung mit Candida albicans im Darm waren nachgewiesen worden.
HP Siegfried Kämper, Referent auf dem Forum DHZ: Neurodermitis
Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Mikrobiologische Therapie gegen Neurodermitis
Aus der Zeitschrift DHZ S 01/2014
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