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Mit Aromatherapie Hormone beeinflussen
Japanische Forscher untersuchten bei je 15 postmenopausalen Frauen den Einfluss verschiedener Aromen im Cross-over-Design auf Oxytocin-Spiegel im Speichel im Vergleich zu einer Kontrolle. In der Einleitung beziehen sich die Autoren auf 2 eigene Arbeiten über den entsprechenden Einfluss von Aromen auf Estrogen bzw. Testosteron im Speichel. Postmenopausaler Muskelabbau geht mit niedrigen Oxytocin-Spiegeln einher und würde durch eine Erhöhung der Spiegel gehemmt. Die Auswahl von je 15 nicht rauchenden Frauen für jedes der 10 untersuchten ätherischen Öle erfolgte über eine seit mindestens 12 Monaten bestehenden Amenorrhoe. Die Probandinnen gaben ihr Einverständnis und es lag angeblich ein Ethikvotum vor. Bezüglich der Fallzahl wird einfach auf die beiden früheren Studien Bezug genommen.
Zehn ätherische Öle im Test
Die untersuchten 10 ätherischen Öle wurden in einem Vorversuch mit 7 prämenopausalen Frauen so verdünnt, dass es von keiner unangenehm beurteilt wurde. Dipropylenglykol wurde als Verdünnungsmittel und als Kontrolle verwendet, bei Rose Otto (Rosenöl) und Sandelholz wurde laut Tab. 2 der Arbeit Propylenglykol zur Verdünnung eingesetzt. Unverdünnt blieb lediglich Süßorange. Die finalen Konzentrationen lagen nach Tab. 2 zwischen 0,75 % und 100 %: Rose Otto (6 %), Süßorange (100 %), Lavendel (30 %), Neroli (7,5 %), Weihrauch (45 %), Jasmin absolute (12 %), Ylang-Ylang (1,5 %), Römische Kamille (0,75 %), Muskatellersalbei (12 %) und Indisches Sandelholz (30 %).
In Tab. 2 werden ferner die Hauptkomponenten der ätherischen Öle quantifiziert genannt, woher diese Angaben stammen, ist unklar. Da der genannte Lieferant ein Chemikalienhändler ist, bleiben Fragen zur Qualität offen.
Die ätherischen Öle wurden über eine genau beschriebene Einrichtung mit einem dosierten Flow über einen Glastrichter in den Nasenbereich gebracht. Die Teilnehmerinnen erhielten jeweils eine 20-minütige Inhalation mit der Kontrolle, danach ebenso lang mit einer der Testsubstanzen. Mit dem Hinweis, dass jede Probandin mit jeweils nur einer Substanz pro Tag getestet wurde, ergibt sich die Möglichkeit einer weiteren Testung an einem Folgetag bei derselben Person. Speichelproben wurden 4-mal pro Sitzung gewonnen: vor und nach Kontrolle sowie vor und nach Testsubstanz. Die Oxytocin-Konzentration im Speichel wurde mit einem kompetitiven ELISA-Kit bestimmt. Aus dem Verhältnis nachher / vorher wird die „rate of change“ berechnet.
Ergebnisse
Alle Öle außer Weihrauch zeigen einen über der Kontrolle liegenden Anstieg. Bei Rose, Süßorange und bei Ylang-Ylang ergibt sich jedoch kein statistisch signifikanter Unterschied, bei letzterem aufgrund einer sehr hohen Streuung. Bei Lavendel, Neroli, Jasmin absolute, Römischer Kamille, Muskatellersalbei und Sandelholz ist der Anstieg signifikant verschieden versus Kontrolle.
In der Diskussion wird auf die Übereinstimmung bezüglich Oxytocin-Anregung durch Salbei bei schwangeren Frauen hingewiesen. Weiterhin wird die angstlösende Wirkung von Linalool mit der Oxytocin-Erhöhung von Lavendel in Zusammenhang gebracht. Allerdings widerlege das Fehlen einer Oxytocin-Erhöhung unter Linalool-haltigem Ylang-Ylang eine Erklärung der anxiolytischen Wirkung von Lavendel über nur eine Wirksubstanz – wobei hier weder die breite Streuung noch die sehr starke Verdünnung von Ylang-Ylang in die Überlegungen einfließt.
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Aus der Zeitschrift für Phytotherapie 02/2020