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Nahrungsmittelunsicherheit
Unsicherheit begegnet uns in allen möglichen Bereichen und Facetten des Lebens. Dazu gehören auch die vielen Faktoren, die uns und unsere Umwelt prägen. So wie der Klimawandel, der bereits jetzt spürbare Konsequenzen für unsere Gesundheit und Gesellschaft hat. Die Sicherheit, mit der wir dem Vorhandensein und der Qualität von Nahrung begegnen, kann sich jedoch auch in Unsicherheit wandeln – etwa beim Umgang mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum.
Täglich vollziehen wir den Akt des Essens und Trinkens – aus Notwendigkeit, aber auch aus dem Genuss heraus. Wir leben im Wohlstand und erwarten Nahrungsmittelsicherheit. Unsere Bedürfnisse an Grundnahrungsmittel sind also physisch, sozial und finanziell zugänglich und verfügbar. Auch die Nährstoffbedürfnisse können durch einen gesunden Lebensstil abgedeckt werden. Unsere Nahrung beziehen wir entweder über die lokale Herstellung oder über regionale und internationale Märkte. Die Zubereitung der Speisen überlassen wir dabei immer mehr den Lebensmittelproduzenten.
Fertigprodukte liegen im Trend. Das ist einerseits bequem, andererseits haben wir jedoch weniger Kontrolle darüber, was wir zu uns nehmen. Diese Distanz und mögliche Informationsverluste lösen Verunsicherung seitens der Konsumenten gegenüber den angebotenen Waren aus. Hinzu kommen immer neue Ernährungstrends, wie „Superfoods“, die wiederum neue Fragen aufwerfen und nach Aufklärung verlangen. Dabei scheint unser Ernährungssystem im Allgemeinen recht stabil zu sein. Die politischen, institutionellen und ökonomischen Rahmenbedingungen sowie der Einfluss verschiedener Umweltfaktoren liegen hierzulande vergleichsweise günstig. Ganz im Gegensatz zu anderen Ländern der Erde.
Globale und lokale Verteilung der Unsicherheit
Weltweit wächst die Bevölkerung schneller als die Agrarproduktion. Bereits jetzt sind über eine Milliarde Menschen von Hunger betroffen; die meisten von ihnen leben, laut dem Welthungerindex (WHI), in Afrika und Asien. „Lebensmittelunsicherheit finden wir global vorwiegend in den Ländern, in denen Lebensmittelunterversorgung und schlechte Verteilung durch Krieg und lokale Missernten oder wirtschaftliche Ungerechtigkeit herrscht. In den sich entwickelnden Ländern kommt hinzu, dass in der Lebensmittelkette gerade am Anfang bei der Ernte und der ersten Lagerung durch schlechte Logistik und Hygienemöglichkeiten viele Lebensmittelverluste eintreten“, erläutert Guido Ritter, Professor am Institut für nachhaltige Ernährung an der Fachhochschule Münster. Unsicherheiten können beständig (z. B. durch Armut), vorübergehend (z. B. durch einen Brand) oder saisonal (z. B. durch jährliche Dürre) auftreten.
Das Umfeld, in dem ein Mensch lebt, prägt seine gesundheitliche Verfassung. Dazu zählen auch die sozialen und kulturellen Normen sowie die Sicherheit der Nahrungsmittel und der Ernährung. Denn neben der Deckung der Energiezufuhr trägt die tägliche Nahrung wesentlich zur Prävention von Krankheiten bei. Die ausreichende und vielfältige Zufuhr an Mikro- und Makronährstoffen hält den Körper fit und widerstandsfähig. Sind beispielsweise Kinder mangelernährt, führt dies meist zu lebenslangen, gravierenden Auswirkungen auf deren Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
Der weltweite Klimawandel, die unterschiedlich auftretenden Lebensmittelunsicherheiten und der Umgang mit Lebensmitteln sind eng miteinander verwoben. Ein Landwirtschafts- und Ernährungssystem wird von mehreren Faktoren positiv oder negativ beeinflusst. „Die Versorgung aller Menschen auf diesem Planeten mit Lebensmitteln ist in erster Linie eine Frage der gerechten Verteilung. Dabei kann eine Eindämmung der Lebensmittelverschwendung in den entwickelten Ländern die Preise und auch die Versorgung in ärmeren Ländern positiv beeinflussen. Der Klimawandel kommt in den letzten Jahrzehnten als konfliktverschärfender Effekt noch dazu, da im letzten Jahr zum zweiten Mal seit Jahrzehnten die Weizenernte nicht mehr den Bedarf auch rechnerisch decken konnte“, erklärt Guido Ritter.
Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Nahrungsmittelunsicherheit
Aus der Zeitschrift: Ernährung & Medizin 04/2019
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