Osteopathische Diagnostik und Therapie bei Leberfunktionsstörungen

Zusammenfassung

Die Leber ist als Entgiftungsorgan besonders großen Belastungen ausgesetzt. Vegetativer Stress und metabolische Überbelastung können zu Leberfunktionsstörungen führen. Die Symptome zeigen sich dabei nicht nur in organbezogenen, sondern auch in systemischen Beschwerden. Die erfahrene Osteopathin Magga Corts schildert an einem Beispiel aus ihrer Praxis das Vorgehen bei der osteopathischen Diagnose und Behandlung bei einer viszeralen Dysfunktion der Leber.

Hans B. (49) kommt wegen ständig wiederkehrender Rückenschmerzen in meine Praxis, die Beschwerden traten ca. 6 Monate zuvor erstmals auf. Die Schmerzen finden sich überwiegend im Bereich der Brustwirbelsäule lokalisiert und strahlen in die rechte Thoraxhälfte aus. Sie treten während der Büroarbeit im Sitzen auf, aber auch nachts zwischen 2 und 3 Uhr im Liegen. Die Schmerzen beginnen zunächst sehr milde und steigern sich schleichend. Manchmal werden sie so stark, dass Hans B. nicht mehr sitzen bzw. liegen kann. Wärme lindert, Bewegung hat dagegen wenig Einfluss. Es kommen häufig Kopfschmerzen hinzu.

Hans B. gibt an, dass ihm seine Verdauung zusätzlich Probleme bereitet, er beschreibt sie als „mühsam“. In letzter Zeit fühlt er sich oft sehr müde und energiearm. Zudem erkrankt er bei jeder Erkältungs- und Grippewelle.

 

Weitere Anamnese

Hans B. ist 185 cm groß und wiegt 98 kg. In den vergangenen 2 Jahren hat er insgesamt 10 kg zugenommen. Die Gewichtszunahme begann, nachdem er das Joggen wegen beruflich bedingtem Zeitmangel komplett eingestellt hatte. Bis dahin ging er 3 × wöchentlich 8–10 km laufen. Hans B. arbeitet seit 3 Jahren bei einem Lebensmittelkonzern als Zentraleinkäufer, seine Arbeitszeit beträgt ca. 10 Stunden/Tag.

Anfang des Jahres litt Hans B. unter einem spontan aufgetretenen, sehr schmerzhaften Impingementsyndrom in der rechten Schulter. Kortisonhaltige Injektionen in die Schmerzpunkte im Schulterbereich (Kapselansätze, lange Bizepssehne) linderten die Schmerzen. Die Bewegungseinschränkung blieb jedoch bestehen. Hans B. kann sich erst seit einer F.X. Mayr-Kur wieder uneingeschränkt bewegen. Aktuell liegen außer den Rückenschmerzen keine weiteren körperlichen Einschränkungen bzw. Erkrankungen vor. In der Vorgeschichte finden sich keine Hinweise auf Unfälle oder Operationen.

Eine kürzlich durchgeführte Ultraschalluntersuchung der Gefäße und des Abdomens, die Auskultation der Lunge sowie ein Lungenfunktionstest sind o. B. Hans B. gibt auf Nachfrage an, dass ihm forciertes tiefes Durchatmen in beruflichen Stresssituationen schwerfällt. Ein ebenfalls kürzlich bei Hans B. durchgeführtes Belastungs-EKG zeigt eine verminderte Ausdauerleistungsfähigkeit ohne Herzrhythmusstörungen. Der Blutdruck beträgt 140/90 mm Hg. Etwa 6 Wochen alte Laborbefunde zeigen erhöhte Triglyzeride, ein Gesamt-Cholesterin von 240 mg/dl sowie einen grenzwertig erhöhten GGT-Wert. Die Blutuntersuchung bestätigt einen ausreichenden Impfschutz gegen Hepatitis B, eine Hepatitis-C-Infektion ist nicht nachweisbar. Urin- und Stuhluntersuchung sind ebenfalls o. B.

Hans B. nimmt keine Medikamente ein, außer gelegentlich ASS gegen die Kopfschmerzen. Er raucht nicht, trinkt jedoch viel Kaff ee und mäßig viel Alkohol. Wasser, Saft etc. trinkt er insgesamt den Tag über zu wenig. Hans B. isst Mischkost, meist unregelmäßig und in Hektik. Deftiges Essen, das er häufig spät abends zu sich nimmt, und Alkohol bereiten ihm ein unangenehmes Völlegefühl im oberen Abdomen. Familiär besteht Neigung zur Adipositas.

 

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Aus der Zeitschrift DHZ Deutsche Heilpraktiker Zeitschrift

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