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Wege aus der Infektanfälligkeit: Mikrobiologische Therapie im Kindesalter
Infektanfällige Kinder werden häufig antibiotisch behandelt, trotzdem belegt ist, dass dies nicht immer notwendig ist und u. U. sogar schaden kann. Antibiotika töten bekanntermaßen nicht nur Krankheitserreger, sondern schädigen auch die schützende Mikroflora der Schleimhäute. Eine mikrobiologische Therapie kann infektanfälligen Kindern helfen, die Mikroflora wieder aufzubauen und so besser gegen schädigende Keime gewappnet zu sein. Ein Fall aus der Praxis zeigt die möglichen Erfolge dieser Therapie.
Verfügte der menschliche Organismus nicht über die Möglichkeit der Selbstheilung, sähe es schlecht um den Fortbestand der Menschheit aus! Insbesondere Kinder geben das beste Beispiel dafür, dass es bei Infekten manches Mal sinnvoller ist, abzuwarten, als sofort mit einer Medikamentengabe zu reagieren. Die Spontanheilungsquote bei unkompliziert verlaufenden Infektionen ist bei ihnen wesentlich höher als bei Erwachsenen. Zur Behandlung unkomplizierter Infekte genügen oft Ausspannen, eine vitaminreiche Kost und vermehrte Flüssigkeitszufuhr sowie Wasseranwendungen an den gereizten Schleimhäuten (z. B. Inhalationen, Hals- oder Brustwickel).
Am Beispiel der HNO-Infektionserkrankungen wird dieses besonders deutlich: Die immunologische Auseinandersetzung des kindlichen Organismus mit den unterschiedlichsten Mikroorganismen an der jeweiligen Eintrittsstelle in den Körper ist ein normaler Vorgang in der belebten Natur. Jede Art von Lebewesen will und muss sich und seine Art am Leben erhalten. Mikroorganismen benötigen i. d. R einen Wirt, um dieses zu bewerkstelligen. Dieser Wirt muss sich daher wappnen und Regulationsmöglichkeiten schaffen, um in dieser Auseinandersetzung nicht selbst Schaden zu nehmen.
Antibiotika meist nicht sinnvoll
Deutschland verbraucht in der Humanmedizin jährlich etwa 250 bis 300 Tonnen Antibiotika. Einen großen Teil davon bekommen Kinder. Kommt ein Kind mit einer akuten Atemwegsinfektion zum Arzt, wird ihm häufig ein Antibiotikum verordnet, nicht selten gleich ein Breitspektrumpräparat. Dies geschieht insbesondere dann, wenn der kleine Patient Fieber hat. Obgleich aus langjährigen epidemiologischen Studien bekannt ist, dass über 90 % der unkomplizierten Atemwegsinfektionen viraler Genese sind, und damit Antibiotika nicht nur unwirksam und damit kontraindiziert, sondern auch schädlich sind, werden sie noch immer zuhauf verordnet. Dadurch wird nicht nur versäumt, den Ursachen der Infektanfälligkeit nachzuspüren, sondern es werden auch Folgeinfekte begünstigt.
Eine Metaanalyse ergab, dass die frühzeitige Verschreibung von Antibiotika zur Behandlung einer akuten Otitis media bei Kindern nur geringe Vorteile bringt. Um ein Kind mehr am 2.–7. Tag nach Beginn der Behandlung schmerz- und fieberfrei zu halten, müssen 17 Kinder antibiotisch behandelt werden. Dahinter verbirgt sich der Umstand, dass Antibiotika (anti bios = gegen das Leben) nicht nur Krankheitserreger abtöten, sondern auch die schützende Mikroflora an den Schleimhäuten beeinträchtigen.
Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Wege aus der Infektanfälligkeit: Mikrobiologische Therapie im Kindesalter
Aus der Zeitschrift: Erfahrungsheilkunde 03/2011

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