• Blasenschwäche

     

Wenn die Blase Feuer fängt

Mit homöopathischen Mitteln lässt sich bei Erkrankungen der Harnwege oft eine vollständige Genesung erreichen. Für die Differenzierung ist es wichtig, neben den körperlichen auch die psychischen Symptome zu erfragen. Beispiele für Mittelbilder bei Harnwegsinfekten, Nierensteinen und Harninkontinenz stellt die Autorin in diesem Beitrag vor.

Eine 33-Jährige kommt am Morgen nach Weiberfastnacht zu mir in die Praxis. Gereizt erzählt sie von starkem Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und Druck in der Blase. Sie friert und fühlt sich unwohl.

Eine 40-Jährige hat seit zwei Tagen ein Druckgefühl in der rechten Nierengegend. Im Urin hat sie Grieß gesehen. Nachmittags ist ihr Unterleib aufgebläht, sie kann dann am Bauch keine enge Kleidung ertragen. Sie liebt süße Speisen und warme Getränke.

Eine 65-Jährige klagt über spontanen Harnabgang, jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen sowie beim Husten, Lachen und Niesen. Das erste Mal traten die Beschwerden vor 10 Jahren nach einer Pneumonie auf.

Zystitis, Nierensteine, Blasenschwäche mit Harninkontinenz und Reizblase. Es sind bei Frauen häufig vorkommende Leiden, die zu einem Besuch in der Naturheilpraxis veranlassen. Mindestens an einer Blasenentzündung leidet jede Frau in ihrem Leben, oft sind es mehrere oder die Entzündung chronifiziert. Nach der Menopause kommt es zudem bei vielen Frauen zu einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Harninkontinenz.

Warum das so ist, dafür gibt es neben körperlichen auch psychische und psychosomatische Gründe. Wir sprechen beispielsweise vom Urogenitaltrakt und haben dadurch bereits die Verknüpfung dieser beiden Organsysteme hergestellt. Jede Erkrankung dort kann auch Ausdruck ungelöster innerer Konflikte und emotionaler Probleme sein.

Mithilfe der klassischen Homöopathie ist Genesung auf der körperlichen, aber auch auf der geistig-seelischen Ebene möglich. Doch um das richtige Mittel zu identifizieren, sind eine genaue Differenzierung der Symptome, das Wissen um verbessernde sowie verschlechternde Modalitäten und den emotionalen Aspekt wichtig.

Körper und Seele können bei einer Zystitis „brennen“

Viele Frauen haben rezidivierende Blasenentzündungen. Sie erhalten dagegen von ihrem Hausarzt Antibiotika. Die töten jedoch nicht nur die entzündungsverursachenden Keime in der Blase ab, sondern auch die der physiologischen Bakterienflora der Vagina und des Darmes. Es kommt deshalb zu Hefepilzinfektionen in diesem Bereich, Durchfall und schließlich wieder Harnwegsinfektionen. Denn die Harnröhre ist bei Frauen nur 2,5–4 cm kurz, sodass der Weg in die Blase für Keime leicht zu überwinden ist. Im Gegensatz zu den Männern: Ihre Harnröhre ist etwa 20 cm lang, sie leiden daher selten unter einer Zystitis.

Kommen Frauen mit Zystitis in die homöopathische Praxis, steht aber nicht allein der Erreger als Ursache der Erkrankung im Mittelpunkt der Anamnese. Weil jede Infektion auch ein stofflich gewordener Konflikt sein kann, ist die Erinnerung an die erste Infektion, also in welcher Situation sie auftrat, von welchen Gefühlen sie begleitet war und was sich durch sie verändert hat, ein wertvoller Hinweis darauf, welche Art von Konflikt jetzt mit dem Auftreten der Infektion verbunden ist. Ein neues Bewusstsein über die Zusammenhänge kann Lösungs- bzw. Stärkungsmöglichkeiten eröffnen. Hierzu Beispiele für typische Mittel.

Cantharis – Spanische Fliege

Symptome: heftige und schnelle Krankheitsentwicklung. Jede Harnentleerung ist von brennenden Schmerzen begleitet. Die Patientin schreit mitunter vor Schmerzen, jeder Tropfen fühlt sich an wie brennende Säure auf der Schleimhaut. Intensiver Harndrang trotz geringer Harnmenge, die Frau hat alle paar Minuten das Bedürfnis zu urinieren. Sie erhofft sich Linderung, wenn sie die Blase vollständig entleeren kann. Oft ist Blut im Urin beigemengt.

Causa: heftige bakterielle Entzündung, in Verbindung mit Sex

auffällig: Die Patientin kann wollüstige Empfindungen haben trotz Entzündung und heftiger Schmerzen.

besser: durch Kälte

schlechter: durch Harndrang, Bewegung

Geist- und Gemütssymptome: Betroffene schreien vor Schmerzen. Gefühl, verrückt zu werden vor Schmerzen

 

Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Wenn die Blase Feuer fängt

Aus der Zeitschrift Deutsche Heilpraktiker Zeitschrift 02/2017

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