• Passionsblume - Fotolia / emer

    Passionsblume

     

Wirkmechanismus der Passionsblume aufgeklärt

Die Passionsblume wird seit mehreren Jahrhunderten in der Behandlung stressbedingter Symptome eingesetzt. Im den letzten 10 Jahren wurde die Wirksamkeit durch klinische Studien bestätigt, der Wirkmechanismus war aber lange Zeit ungeklärt. Aktuelle Studien zeigen, dass Extrakte aus Passionsblumenkraut die GABA-Wiederaufnahme hemmen, an die GABA-Bindungsstelle des GABAA-Rezeptors binden und nicht mit der Benzodiazepin- und Ethanolbindungsstelle interagieren.

Alte Muster, neue Probleme

Der Mensch reagiert auf Stress von jeher gleich: Der Körper bereitet sich auf eine anstrengende Leistung vor, denn für unsere Vorfahren bedeutete Stress eine Lebensbedrohung durch Tiere oder feindlich gesinnte Menschen. Es gab nur zwei mögliche Verhaltensweisen – Kampf oder Flucht. Beide erfordern eine erhöhte Handlungsbereitschaft der Muskulatur, des Kreislaufs und des zentralen Nervensystems. Diese wird v.a. durch die Ausschüttung zweier Stresshormone erreicht: Adrenalin und Cortisol. Sie bewirken einen erhöhten Tonus der Skelettmuskulatur, eine Erhöhung des Blutdrucks, der Atemfrequenz und des Blutzuckerspiegels. Andere energiefordernde Prozesse wie Wachstum und Verdauung werden heruntergefahren.

Mit Passiflora incarnata gegen Stress

Die Passionsblume stammt aus Amerika. Sie wurde dort von den Ureinwohnern wegen ihrer essbaren Frucht, der Maracuja, angebaut. Die Azteken erkannten aber auch die beruhigenden Effekte des Krautes und nutzten es bei Schlaflosigkeit und Nervosität. Über die spanischen Eroberer gelangte dieses Wissen nach Europa. Spanische Missionare gaben der Passionsblume ihren Namen, weil sie in ihrer Blüte die Passion Christi versinnbildlicht sahen. Seit dem 20. Jh. ist Passionsblumenkraut in Europa eine offizinelle Arzneidroge.

In der Monografie der Kommission E wird die Verwendung von Passiflora-incarnata-Kraut zur Behandlung von nervöser Unruhe empfohlen. Laut der ESCOP-Monografie wird es erfolgreich bei Anspannung, Ruhelosigkeit und Einschlafstörungen angewandt. Das Committee on Herbal Medicinal Products der European Medicines Agency (EMA) hat 2007 eine eigene Monografie herausgegeben; hier wird der Einsatz von Passionsblumen- Extrakt im Rahmen des „traditional use“ bei leichten Stresssymptomen und zur Schlafförderung empfohlen.

Lesen Sie den gesamten Beitrag aus der DHZ-Deutsche Heilpraktiker Zeitschrift: „Wirkmechanismus der Passionsblume aufgeklärt"

Quelle: Deutsche Heilpraktiker Zeitschrift; 05/2014

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