• Hyposensibilisierung

     

Homöopathie versus Hyposensibilisierung

Die Behandlungen von Allergien in der Homöopathie hat eine lange Tradition. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts haben homöopathische Ärzte Beiträge zur Forschung geliefert, wie C. H. Blackley, der Pollen als Ursache des Heuschnupfens erkannte. Auf der Suche nach einer effektiven Behandlungsstrategie vermischten sich Prinzipien der Homöopathie, Isopathie und Hyposensibilisierung.

In der modernen, konventionellen Therapie allergischer Erkrankungen gilt die Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie, SIT) als Eckpfeiler der Behandlung bei IgE-vermittelten Allergien. Ein Blick in die aktuelle Leitlinie zeigt, dass es um die Evidenz für eine Behandlung mit SCIT oder SLIT (subcutane bzw. sublinguale Immuntherapie) sehr unterschiedlich bestellt ist: Je nach Sensibilisierungen bzw. verwendetem Präparat gibt es teilweise keine, teilweise aber auch gute wissenschaftliche Daten, die die Therapieempfehlungen bestimmen. Interessant dabei ist, dass „die Wirksamkeit einer SIT in Anbetracht der möglichen Nebenwirkungen und Kosten der Therapie nicht unter der einer Pharmakotherapie bzw. eines Antihistaminikums liegen sollte“ und daher „eine Schwelle von 20 % über Placebo als akzeptabel gewählt“ wurde. Als Kriterium für die Zulassung eines SIT-Präparats gilt das Vorhandensein einer placebokontrollierten Studie (RCT), die diese Schwelle erreicht.

Die Latte wurde hierbei offenbar nicht besonders hoch gelegt, sodass man nicht das Gefühl hat, die Homöopathie als mögliche (Alternativ-) Behandlungsform müsse ihr Licht unter den Scheffel stellen. Von Ausnahmen abgesehen – beispielhaft seien die Heuschnupfen-Studien von Wiesenauer erwähnt – kann die Homöopathie zwar kaum RCTs zum Thema Allergie vorweisen, allerdings viele gut dokumentierte Kasuistiken, die die Wirkung der Homöopathie eindrucksvoll zeigen (vgl. dazu die Beiträge von Klaus Holzapfel und Heiner Frei). In der Homöopathie geht es dabei nicht nur um eine (eben signifikante) Besserung bestimmter Scores, sondern um eine tiefgreifendere Behandlung mit dem Ziel der Beschwerdefreiheit – und letztendlich sogar Heilung (Organon § 1).

Schwieriger wird es allerdings beim Thema „Etagenwechsel“: Lässt sich mit klassischer Homöopathie tatsächlich ein allergisches Asthma zuverlässig verhindern, wenn die Beschwerden der allergischen Rhinokonjunktivitis nur ordentlich behandelt werden? RCTs zu dieser Fragestellung gibt es nicht. Daher müssen an diesem Punkt korrekterweise auch die Möglichkeiten einer SIT diskutiert werden, denn für die sekundärpräventiven Aspekte wie die Reduktion von Neusensibilisierungen und das verminderte Asthmarisiko gilt die Wirksamkeit einer SCIT als „evidence based“. Seit einigen Jahren wird auch die SLIT, welche durch die orale Einnahme für die Patienten wesentlich angenehmer als eine „Spritzenkur“ ist, zunehmend häufiger eingesetzt. Die Studienlage hierzu ist sehr abhängig vom verwendeten Präparat. Eine laufende Studie mit über 800 Kindern, die unter gräserpollenallergischer Rhinitis leiden, soll demnächst entsprechende Effekte zeigen.

 

Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Homöopathie versus Hyposensibilisierung

Aus der Zeitschrift ZKH - Zeitschrift für Klassische Homöopathie 03/2016

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