Der Fakten-Turbo für Station und Praxis
EUR [D] 99,99Inkl. gesetzl. MwSt.
Lakritze wird aus Süßholzwurzeln gewonnen, einer seit langem bekannten Heilpflanze. Wie man inzwischen weiß, kann chronischer erhöhter Lakritz-Verzehr zu Hypokaliämie und Hypertonie führen. Weniger bekannt sind Zusammenhänge mit einer vasospastischen Reaktion – neue Einblicke gibt vorliegender Fallbericht
Anamnese
Bei einer 44-jährigen Patientin traten im Abstand von 4 Monaten thorakale Beschwerden auf. Sie klagte über morgendlichen thorakalen Vernichtungsschmerz und akute Dyspnoe. Bei der zweiten Vorstellung wurde dokumentiert, dass die Patientin am Vortag eine Tüte Lakritze (200 g) verzehrt hatte.
Untersuchungen
Der Blutdruck lag bei 90/65 mmHg, die Herzfrequenz bei 68 Schlägen / min. Weder im EKG noch in der transthorakalen Echokardiographie konnten Auffälligkeiten dargestellt werden. Die Blutuntersuchung ergab lediglich einen erhöhten Troponinwert. Die Linksherzkatheteruntersuchung zeigte keine stenosierende Herzerkrankung. Nach 4 Monaten – bei erneutem Auftreten der Beschwerden – betrug der Blutdruck 110/50 mmHg. Ein EKG zeigte Infarkt- typische ST-Hebungen. Die Koronarangiographie ließ wiederum keine Stenose oder Embolie erkennen. Eine intrakoronare Nitrogabe führte zu einer deutlichen Gefäßerweiterung. Im Kontroll- EKG nach 6 Stunden fehlten die ST-Hebungen.
Lesen Sie den vollständigen Fallbericht Prinzmetal-Angina nach Lakritz-Konsum.
Aus der Zeitschrift DMW 8/2015.