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Ein Portkatheter (Port) ist ein vollständig unter die Haut implantierter, dauerhafter zentraler Venenkatheter. Er besteht aus einem Reservoir mit einer Membran, die sich mit einer speziellen Nadel durch die Haut hindurch punktieren lässt. Ports kommen v. a. zur intermittierenden Gabe von Zytostatika bei Patienten mit Krebserkrankung zum Einsatz.
Das hier dargestellte Vorgehen ist eine Möglichkeit (ein praktisches Beispiel), wie bei der Punktion eines Portkatheters eine bakterielle Kontamination des Katheterlumens und der Portkammer so unwahrscheinlich wie möglich wird.
Merke: Patienten mit Port profitieren zur Prävention von Lokalinfektionen und portassoziierten Blutstrominfektionen von einem fest vereinbarten Präventionsbündel der Erhaltungspflege. |
In der klinischen Praxis gibt es neben der ausführenden Person nicht immer eine Assistenz. Eine Assistenz ist jedoch aus Sicherheitsgründen v. a. bei nicht kooperativen Patienten nötig (z. B. bei Säuglingen und manchmal bei Kleinkindern). Ist abzusehen, dass das Kind sich lauthals wehrt und schreit, sollte man ihm – wenn möglich – einen für Kinder geeigneten Mund-Nasen-Schutz anlegen. Eine zweite beobachtende oder assistierende Person hat den Vorteil des Vieraugenprinzips: Fehler im Ablauf lassen sich sofort erkennen und korrigieren.
In einigen Abteilungen sind die Eltern der Kinder im Verlauf so gut informiert, dass sie die beobachtende Funktion übernehmen können. Erwachsene Patienten können selbst auf einen korrekten Ablauf achten, wenn sie über den entsprechenden Standard informiert sind.
Merke: Vor jeder Portpunktion (bzw. vor dem Richten der hierfür erforderlichen Materialien) ist eine hygienische Händedesinfektion nötig. |
Bei der Portpunktion sind sterile Handschuhe erforderlich, weil das Portreservoir nach der Hautantisepsis (während der Punktion) mit der Hand getastet und fixiert werden muss. Darüber hinaus sind folgende Punkte entscheidend:
Die passende Huber-Nadel sollte so lang sein, dass bei der Portpunktion der Boden des Ports erreicht wird. Hierzu sollte ein Vermerk in der Akte des Patienten vorliegen (z. B. „Portnadel 24 mm“). Manchmal nehmen die Patienten unter der Therapie deutlich zu (etwa, wenn sie hoch dosierte Steroide erhalten). Dann muss man die Länge der Huber-Nadel anpassen.
Merke: Die Punktion des Ports darf nur mit einer hierfür zugelassenen Nadel erfolgen, weil sonst die Membran zerstört wird. |
Das Papier, in dem die sterilen Handschuhe verpackt sind, lässt sich als sterile Unterlage in Vorbereitung für die Portpunktion nutzen (sterile Tupfer, passende Portnadel, sterile Spritze zum Abziehen des Blocks). Die Ablage darunter sollte vorher wischdesinfiziert werden. Nicht sterile Materialien (z. B. Spülspritzen mit steriler Kochsalzlösung, bei denen nur der Inhalt steril ist, Blutentnahmeröhrchen, Zytostatikaspritzen aus der Apotheke usw.) sollte man auf einer separaten sterilen Unterlage ablegen und z. B. mit Octeniderm® oder einem anderen alkoholischen Hautantiseptikum absprühen.
Wenn der Portkatheter nach der Punktion mit einer speziellen Blocklösung und nicht nur mit steriler Kochsalzlösung geblockt werden soll, ist die entsprechende Blocklösung vorzubereiten (z. B. Medunasal® oder TauroLock®). Der Block wird aus einer Einmalampulle („single use only“) unter aseptischen Kautelen unmittelbar vor der Portpunktion aufgezogen. Reste aus dieser Ampulle werden verworfen.
Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Punktion eines Portkatheters – Schritt für Schritt
Aus der Zeitschrift: Krankenhaushygiene up2date 01/2018