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Brustkrebs: Sport beschützt das Herz
Studien zeigen, dass viele vor allem ältere Brustkrebspatientinnen nicht mehr am Krebsleiden sterben, sondern zunehmend an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Folge der teilweise kardiotoxischen schulmedizinischen Therapien sein können. Dies sind vor allem Anthrazykline, Trastuzumab aber auch Aromatasehemmer.
Inwieweit hier der Lebensstil in Form von Bewegung von Nutzen sein kann, untersuchte eine Studie mit 2973 Frauen mit nicht metastasiertem Mammakarzinom, die kurz nach der Diagnose zu ihrem sportlichen Freizeitverhalten befragt wurden. Aus den Angaben wurde der Energieverbrauch in MET-Stunden pro Woche (MET: Metabolic Equivalent Task) berechnet. Das mediane Alter der Patientinnen lag bei 57 Jahren, die mediane Nachbeobachtung betrug 8,6 Jahre.
Die Studiendaten zeigten, dass mehr körperliche Aktivität von Vorteil ist: Frauen, die mindestens 9 MET-Stunden pro Woche erreichten, hatten im Vergleich zu Frauen, die das nicht schafften, ein um 23% reduziertes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Dabei war der Nutzen von Bewegung und Sport unabhängig von Alter, kardiovaskulärem Risikoprofil, Menopausenstatus und Art der Krebstherapie. Lediglich Frauen mit einem BMI von > 35 hatten keinen Nutzen. Außerdem trat ein „Dosiseffekt“ auf, so dass die Autoren der Studie empfehlen, mindestens auf 9 MET-h/Woche zu kommen und wenn möglich über diese „Minimal-Empfehlung“ hinauszugehen, um die Schutzwirkung noch zu erhöhen.
GfBK-Kommentar
Dass Sport vor Brustkrebs und vor Rückfällen bei bereits bestehender Erkrankung schützt, ist schon länger bekannt. Auch hier weiß man, dass ein „Dosiseffekt“ auftritt und das Risiko umso geringer ist, je mehr sportliche Aktivität durchgeführt wird. Jetzt kann man die Empfehlung, sich regelmäßig zu bewegen und ein individuell abgestimmtes Herz-Kreislauf-Training zu beginnen, auch um den kardioprotektiven Effekt erweitern. Übrigens, 9 MET-Stunden pro Woche entsprechen 3–5 Einheiten mit mittlerer bis hoher Trainingsintensität von mindestens 20-minütiger Dauer.
Darmkrebs: Aufpassen bei Muskelschwund und Gewichtsverlust
Eine prospektive Studie aus den Niederlanden überprüfte, wie sich die Muskelmasse während der Chemotherapie verändert und welchen Effekt das auf das Überleben hat. Dabei wurde mithilfe von CT-Aufnahmen des Abdomens in Höhe der Lumbalregion bei 67 Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom die Muskelmasse vor Therapie und nach median 78 Tagen untersucht.
78% der Patienten (63% waren Männer) erhielten eine Erstlinien-Chemotherapie. 66% der Patienten erhielten eine Kombination aus Capecitabin und Oxaliplatin mit oder ohne Bevacizumab. 55% der Probanden waren übergewichtig und 8% adipös.
Betrug der Muskelschwund mehr als 9%, war dies mit einem signifikant kürzeren Überleben verbunden: Von den Patienten mit Muskelschwund ≥ 9% lebten nach einem halben Jahr noch 33% gegenüber 69% der Patienten mit Werten < 9%. Nach einem Jahr lebten noch 17% von den Patienten mit Muskelschwund ≥ 9% gegenüber 49% der Patienten mit Werten < 9%. Auch nach der Berücksichtigung von Geschlecht, Alter, LDH und der Tumorprogression war der Zusammenhang immer noch vorhanden
Somit konnte diese Studie zeigen, dass bei Patienten mit einem metastasierten kolorektalen Karzinom ein Muskelschwund von mehr als 9% während der Chemotherapie mit einem verringerten Gesamtüberleben assoziiert ist.
Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Brustkrebs: Sport beschützt das Herz
Aus der Zeitschrift: Deutsche Zeitschrift für Onkologie 04/2018

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