• Diabetes

     

Ernährung als Prophylaktikum und Heilmittel bei Typ-2-Diabetes

Seit der 2. Hälfte des 20. Jh. sind traditionelle Ernährungsformen weltweit stark in den Hintergrund gerückt: Die pflanzenbetonte Ernährung mit gering verarbeiteten Lebensmitteln wurde abgelöst von fett- und protein-reicher, energiedichter Kost sowie stark verarbeiteten Produkten. Zahlreiche Untersuchungen zeigen einen deutlichen Zusammenhang mit der steigenden Inzidenz von Zivilisationskrankheiten wie Diabetes mellitus Typ 2. Die von der Ernährungswissenschaft entschlüsselten Prinzipien einer gesundheitsförderlichen Ernährungsweise offen-baren die typischen Kennzeichen traditioneller Kostformen. Dies legt nahe, dass eine erfolgreiche Therapie hier ansetzten sollte.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht die Hauptursache für Entstehung und Zunahme chronischer Krankheiten weltweit in den drastischen Änderungen der Ernährungsgewohnheiten in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. In erstaunlich kurzer Zeit sind auf der ganzen Welt regionale Esskulturen und Kochpraktiken weitgehend verschwunden. Eine traditionelle, überwiegend pflanzenbetonte Ernährung mit gering verarbeiteten Lebensmitteln wurde von einer fett- und proteinreichen, energiedichten Kost mit hohem Anteil an tierischen Nahrungsmitteln und stark verarbeiteten Produkten (Zucker, Weißmehl) sowie geringem Gemüse- und Obstverzehr verdrängt. Der hohe Konsum von industriell hergestellten Nahrungsmitteln hat auch zu einer Uniformierung des Geschmacks geführt, sodass viele Menschen heute keine rechte Vorstellung davon haben, welchen Genuss einfach zubereitete traditionelle Lebensmittel und Gerichte bieten können.

Parallel zu den Änderungen der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten sind plötzlich chronische Krankheiten aufgetreten, die vorher fast unbekannt waren. Es ist in der medizinisch-wissenschaftlichen Literatur umfangreich dokumentiert, dass es den großen Komplex der Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2, Herzinfarkt, Schlaganfall, Hypertonie, Rheuma, Karies und bestimmte Krebsarten bei Völkern mit traditioneller Lebens- und Ernährungsweise praktisch nicht gegeben hat.

Die Folgen der westlichen Ernährung zeigen sich eindrucksvoll an den Pima-Indianern im Süden der USA (Arizona). Diese haben mit 38 % die weltweit höchste Typ-2-Diabetes-Rate. Eine zucker- und fettreiche Ernährung hat bei den etwa 30000 Stammesangehörigen dazu geführt, dass die Mehrzahl von ihnen krankhaftes Übergewicht hat. Bis vor wenigen Jahrzehnten war dieses Volk auf eine einfache traditionelle Kost aus Bohnen, Mais und Kartoffeln angepasst und zudem regelmäßig wiederkehrende Hungerperioden gewohnt.

In Deutschland war es in den Nachkriegsjahren schwer möglich, Menschen mit Typ-2-Diabetes zu finden. So lag die Prävalenz noch im Jahr 1960 bei lediglich 0,63 %, der damalige durchschnittliche Body-Mass-Index (BMI) der Bevölkerung bei 21 kg/m2. In den letzten 50 Jahren ist die Diabetesrate in Deutschland um das 10- bis 12-Fache angestiegen. Täglich erkranken hierzulande fast 1000 Menschen an der Zivilisationskrankheit Typ-2-Diabetes, 8–9 % der Bevölkerung (ca. 7 Mio. Menschen) befinden sich deshalb in medizinischer Behandlung. Zudem wird die Krankheit wegen fehlender oder nicht wahr genommener Symptome oft erst mit jahrelanger Verzögerung diagnostiziert. d.h. es gibt auch eine erhebliche Dunkelziffer von ca. 4 Mio. Menschen. Unter den über 65 Jahre alten Menschen leidet jeder dritte bis vierte an dieser Erkrankung. Weltweit leben heutzutage über 371 Mio. Menschen im Alter von 20–79 Jahren mit Diabetes, 10-mal mehr als noch vor 25 Jahren. 

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Aus der Zeitschrift: Zeitschrift für Komplementärmedizin 03/2013

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