• Essener Modell

     

Das Essener Modell der Integrativen Onkologie

Die Integrative Onkologie hat als Ziele die Verbesserung der Lebensqualität und der Zufriedenheit der Patienten, die Primär- und Sekundärprophylaxe, ein verbessertes Nebenwirkungsmanagement, ggf. eine Verbesserung der Prognose, eine wissenschaftliche Evaluierung, wissenschaftlichen Austausch sowie die Ausbildung von Ärzten und Gesundheitsberufen.

„Was wollen Sie denn mit Naturheilkunde? Sie sind ernsthaft krank!“ – „Am besten Sie ändern gar nichts an Ihrem Leben, das bringt uns nur unsere Therapie durcheinander ...“ – Solche und ähnliche Kommentare bekommen Krebspatienten nicht selten zu hören, wenn sie ihren Arzt fragen, was sie selbst in ihrer Situation für sich tun können. Dabei haben viele von ihnen den Wunsch, selbst etwas zu ihrer Gesundung beizutragen – etwas Positives, denn sie wissen, dass der Kampf gegen eine Tumorerkrankung zunächst einmal ein Krieg ist – mit zerstörerischen Mitteln, die sich gegen den Feind im eigenen Körper richten.

70 % der deutschen Krebspatienten, so Zahlen der Deutschen Krebshilfe, suchen Hilfe bei alternativen oder komplementären Therapien – eine riskante Strategie, wenn sie von ärztlicher Seite aus nicht kompetent koordiniert und begleitet wird. Groß sind die Risiken unerwünschter Wechselwirkungen mit der onkologischen Therapie, die im schlimmsten Fall sogar unwirksam werden kann – z. B. durch hohe Vitamindosen, Grapefruitsaft oder grünen Tee, die von medizinischen Laien i. d. R. als durchweg gesund und ungefährlich eingeschätzt werden.

Doch leider sprechen die wenigsten Patienten aus Angst vor Ablehnung mit ihrem Onkologen über solche eigenmächtigen Behandlungsversuche. Und selbst wenn sie es täten, würden viele Krebsmediziner von begleitenden komplementärmedizinischen Methoden abraten, weil sie wenig Wissen über deren positives Potenzial haben.

Das ändert sich gerade. Evidenzbasierte Verfahren der Naturheilkunde und Komplementärmedizin finden immer häufiger ihren Weg in die Leitlinien der Krebsmedizin. Denn immer stärker wird deutlich, dass das nicht nur der Wunsch der meisten Patienten ist, sondern diese „integrative“ Form der Onkologie auch einen erheblichen Beitrag dazu leisten kann, belastende Nebenwirkungen zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und Risiken durch „unautorisierte“ Selbstbehandlungen zu vermeiden.

Die Wurzeln einer „Integrativen Onkologie“ liegen in den USA. Dort fordern Patienten seit den 1990er-Jahren verstärkt die Einbindung traditioneller Heilverfahren in ihre Behandlung ein. Alle renommierten Cancer Center haben deshalb mittlerweile Abteilungen für Integrative Onkologie etabliert, z. B. das Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York. Der kanadische Radiologe Stephen Sagar beschrieb die Integrative Onkologie als „science and a philosophy that focuses on the complexity of the health of cancer patients and proposes a multitude of approaches to accompany the conventional therapies of surgery, chemotherapy, molecular therapeutics, and radiotherapy to facilitate health. As such, integrative oncology involves thinking outside the box“.

Die erste Arbeitsgruppe für komplementäre Krebsmedizin hat die einflussreiche „American Urological Association“ bereits in den 1990er-Jahren ins Leben gerufen – da in den USA 80 % der Männer mit Prostatakrebs ergänzende Therapien nachfragten. Im Jahr 2003 gründete sich dann die „International Society for Integrative Oncology (SIO)“ als internationale Fachgesellschaft, die seither entsprechende Forschungsansätze und Erfahrungen aus der klinischen Praxis koordiniert und diskutiert.

Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Das Essener Modell der Integrativen Onkologie

Aus der Zeitschrift für Komplementärmedizin 2/2016

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