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Der Graben zwischen Naturheilkunde und Schulmedizin schließt sich langsam
Patienten können sich immer besser über Therapien informieren – Dies wird das Interesse an seriöser Naturheilkunde weiter steigen lassen
Prof. Gustav Dobos hat den Stiftungslehrstuhl für Naturheilkunde an der Universität Duisburg-Essen inne und leitet die Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin, Kliniken Essen-Mitte. Der Internist, Nephrologe und Intensivmediziner mit den Zusatzbezeichnungen Akupunktur, Naturheilkunde, Physikalische Therapie und Chirotherapie ist Verfechter einer Integrativen Medizin, die die Denkweisen der konventionellen Medizin und der Naturheilkunde in sinnvoller Weise verbindet.
Warum Offenheit, Respekt und Neugier für die Integrative Medizin genauso wichtig sind wie professionelles Wissen und die Bedeutung einer seriösen Naturheilkunde in Zukunft weiter zunehmen wird, erzählt Dobos im zkm-Interview.
Sie haben sich schon früh mit komplementären Behandlungsverfahren beschäftigt, was hat Ihr Interesse geweckt?
Als Nephrologe, also Nierenspezialist, habe ich viele Patienten auf der Intensivstation oder in der Dialyse gesehen, die wegen chronischer Schmerzen viele Medikamente nahmen und dadurch ihre Nieren zerstört haben. Ich dachte mir: Es muss doch möglich sein, diese Menschen VORHER so zu therapieren, dass die Nieren nicht geschädigt werden.
Während des Medizinstudiums haben Sie auch in der VR China Akupunktur studiert. Wie hat sich Ihre Sicht auf die Naturheilkunde in Deutschland nach dem China-Aufenthalt verändert?
Ich habe in China gesehen, dass das westliche Medizinverständnis nicht das einzig funktionierende ist – sondern dass die Chinesen in ihrer traditionellen Heilkunde erstaunliches diagnostisches und therapeutisches Wissen vereinen. In China übrigens sind westliche und traditionelle Medizin keine Gegensätze, sondern werden häufig miteinander kombiniert.
Sie leiten seit 1999 die Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin in Essen. Welchen Stellenwert hatten Naturheilkunde und Integrative Medizin als Sie damals begannen?
Wir mussten uns gegen große Widerstände behaupten und wurden als Modellklinik des Landes NRW auch besonders streng evaluiert. Damals schickte man uns Patienten, die die anderen Ärzte für menschlich schwierig und schwer behandelbar hielten, um uns zu ärgern.
Was hat sich seitdem verändert?
Heute schicken uns Kollegen Patienten, bei denen sie mit ihren Therapien nicht weiterkommen, um von unserem Ansatz zu lernen. Und viele schicken auch ihre eigenen Angehörigen oder kommen selbst als Patient, wenn notwendig.
Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Der Graben zwischen Naturheilkunde und Schulmedizin schließt sich langsam, aber nicht nur, weil die Medizin offener geworden wäre
Aus der Zeitschrift für Komplementärmedizin 5/2014

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