• Die Kraft der Gedanken

     

Die Kraft der Gedanken

Was für den einen eine angenehme Stimulation ist, kann für einen anderen schon Stress bedeuten, wie etwa laute Musik. Die Wahrnehmung eines Reizes als Stressor geht einher mit einer Bewertung und in der Folge, ob Bewältigungsstrategien zur Verfügung stehen, damit Stress nicht zum Gesundheitsrisiko wird. Autosuggestionen können die Stressbewältigung wirkungsvoll unterstützen. Die autosuggestiv wirksamen Wörter und Sätze werden aus dem individuellen Erleben heraus gebildet, eingeübt, modifiziert, um dann in entsprechenden Stresssituationen eingesetzt werden zu können. Sie unterliegen einem Lernprozess, der durch ständige Wiederholungen zur Verstärkung, zur Aufnahme ins Unterbewusstsein und schließlich zur Automatisierung durch Konditionierung führt.

„Überleben im Stress“ heißt der Titel eines Buches von Hannes Lindemann, das 1973 in großer Auflage erschien. Darin beschreibt der Arzt und Hochleistungssportler wie er 1956 mithilfe des Autogenen Trainings als erster in einem Serienfaltboot den Atlantik überquerte, ein Abenteuer, das vor ihm über 100 Menschen mit dem Leben bezahlten. Bei einer früheren Atlantiküberquerung in einem Einbaum hatte er die Erfahrung gemacht, dass er physisch, technisch und navigatorisch gut vorbereitet war, psychisch dagegen nicht. Daher hatte er sich nun monatelang mit dem Autogenen Training auf diese Extremleistung vorbereitet. „Wer sich autogen entspannt, spart Kraft und Kalorien; er lebt ökonomischer als der verkrampfte Mensch. Tiefstes Entspannen führt zu Wohlbehagen. Wer sich richtig entspannen kann, vergisst seine naturgegebene Angst. Das Schlafbedürfnis nimmt ab, die Sitzunruhe lässt nach, man sitzt so entspannt, dass es nicht so schnell zu Sitzbeschwerden kommt.“.

Als entscheidend für den erfolgreichen Abschluss sah Lindemann jedoch die Arbeit mit Autosuggestionen. Durch das monatelange Einüben der formelhaften Vorstellungen „Kurs West“ und „Ich schaffe es“ war er mental in der Lage, die in der Einsamkeit zwangsläufig auftretenden Halluzinationen zu durchbrechen und immer wieder seine wache Reaktionsfähigkeit zum Überleben herzustellen.

Die Kraft der Gedanken

Zugegeben ist das genannte Beispiel sicherlich nicht für unseren Alltag geeignet, sondern eher eine außergewöhnliche Form von differenzierter Stressbewältigung extremer physischer und psychischer Herausforderungen. Lindemann konnte damit jedoch die „Kraft der Gedanken“, die Möglichkeiten der Einflussnahme auf eigene Gefühle, Gedanken und Verhalten durch die systematische Entwicklung der persönlichen Vorstellungskraft belegen. Seither ist das Autogene Training lange Zeit synonym für erfolgreiche Stressbewältigung gewesen. Heute haben wir durch die Verhaltenstherapie, das mentale Training und das sog. positive Denken weitere systematische Ansätze der Stressbewältigung durch Anwendung von Autosuggestionen entwickelt.

Die Wirksamkeit von Suggestionen zur Beeinflussung von psychischer Befindlichkeit ist seit Jahrhunderten bekannt. Ärzte und Heiler haben schon im Altertum Krankheiten mit suggestiven Elementen behandelt. Schamanen wussten immer schon, dass Sätze und bildhafte Vorstellungen besonders wirksam werden, wenn sie vorher einen Trancezustand induzieren.

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Aus der Zeitschrift: zkm - Zeitschrift für Komplementärmedizin

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